Neretwars Suche

  • Neretwar rannte durch den heissen Sand. Zum Glück hatte er ein kleines Wasserloch gefunden, sonst wäre er sicher verdurstet bevor er die Felsformation am Horizont erreicht hätte. Immer wieder musste er geschwächt und völlig ausser Atem stehenbleiben. Die Zeit am Kreuz hatte deutliche Spuren an seinem Körper hinterlassen.

    Endlich, als die Nacht schon hereinbrach hatte er einen Fluß erreicht. Vollkommen erschöpft versuchte er sich auf eine Stufe in der Felswand zu kauern. Sekunden später schlief er vor Erschöpfung ein.

    Ein Fehler, den Neretwar unter gewöhnlichen Umständen niemals gemacht hätte. Es kam ihm vor als hätte er nur eine Sekunde die Augrn geschlossen, als er von einem Knurren geweckt wurde. Noch ehe er aufspringen konnte hörte er wie eine Schwertklinge tief in einen Körper gestossen wurde.

    Schemenhaft erkannte er im schwachen Morgenlicht einen Mann, der über eine Hyäne stand. Der Schwertkämpfer zog die Klinge aus dem Kadaver und machte sich daran das Tote Tier auszuweiden. Er gab Neretwar ein paar Fleischstücke und sagte: "Ich bin Barloran."

    Neretwar stellte sich ebenfalls vor, bedankte sich und musste wohl sehr armselig ausgesehen haben, denn sein Retter grinste nur und warf ihm ein grobes Hemd und eine Hose zu. Er schien sie nicht mehr zu brauchen, denn er war in Leder gerüstet und recht gut bewaffnet.

    Neretwar bedankte sich erneut und wollte schon Richtung Osten am Fluß entlang gehen, als Barlinor ihm die Hand auf die Schulter legte. "Nicht in diese Richtung", sagte er drehte sich um un bedeutete Ihm zu folgen.


    Neretwar war froh nicht nach Osten gegangen zu sein, denn als sie zum Fluß kamen, sah er wie mehrere Krokodile sich gerade auf Beutzug machten. In seiner Heimat waren diese Tiere sehr selten und Neretwar war nicht erpicht auf eine Begegnung mit diesen Bestien, solange er nicht in besserer Verfassung war.


    Nachdem sie den Fluß überquert hatten, schlug er sein Lager an einer geschützten Stelle auf. Er verbrachte den Rest des Tages damit sich einen kleinen Unterschlupf einzurichten. Als er sich erschöpft auf sein karges Lager legte, beschloß er am nächsten Tag Barloran aufzusuchen und ihm zumindest das Essen und die Kleidung zu entgelten. Vielleicht konnte er für Ihn arbeiten, oder jagen. So konnte er sich wenigstens nützlich machen, auch wenn er Barloran viel mehr schuldete. Schließlich wäre er ohne ihn als Hyänenfutter geendet.


    Im Halbschalf dachte er an seine Schwester und seine Mutter. Er würde sie suchen. Aber erst musste er zu Kräften kommen. Tot würde er sie auch nicht retten können.

    Neretwar fiel in einen unruhigen Schlaf.

    RP Server: Neretwar - Jäger und Bürger von Seebrugge

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  • Die kommenden Tage waren kein Zuckerschlecken. Aber Neretwar war es gewohnt zu arbeiten. Er war zwar ein guter Jäger und ein recht passabler Bogenschutze, aber in seiner Familie hatte jeder mitgeholfen, egal was zu tun war. Seine kräftige Statur täuschte über sein wahres Alter hinweg. Zählte sein Leben doch erst 17 Lenze.

    Egal ob seine Muskeln schmerzten oder seine Gelenke protestierten, er schleppte Steine und Holzbalken, soviel und wann immer er konnte.


    Nicht weit von seinem Unterschlupf lag ein größeres von einer Mauer umgebenes Gelände. Barloran hatte dort sein Haus errichtet. Es kam Neretwar richtig vor ihm beim Bau so gut er konnte zur Hand zu gehen. Auf der einen Seite wollte er seinem Retter nicht zur Last fallen, auf der anderen seine Dankbarkeit zeigen. Also tat er was er konnte. Und versuchte sich nicht einzumischen. Ein anderer Bewohner hatte ihm einen Raum innerhalb der Mauern angeboten, doch Neretwar war sich nicht schlüssig, was er tun sollte. Einerseits wollte er weiterziehen und seine Suche fortführen. Doch er hatte schnell merken müssen, dass er hier auf sich allein gestellt mit seiner eher armseligen Ausrüstung eine leichte Beute für größere Tiere und andere Menschen war, die weit weniger freundlich waren, als die die ihn hier aufgenommen hatten.


    Er beschloß zumindest ein wenig zu bleiben. Die Arbeit tat ihm gut, er kam wieder zu Kräften. Und er konnte sich die wichtigsten Dinge zum Überleben in dieser unfreundlichen Gegend anfertigen.


    Es war das erste mal, dass Neretwar auf sich alleine gestellt war und es tat gut zu wissen, dass es Menschen gab, die ihm nicht gleich nach dem Leben trachteten. Zumindest schien es so. Neretwar nahm sich vor, wachsam zu bleiben...

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