Das Licht der Fackeln konnte bei weitem nicht jeden Winkel der großen,steinernen Halle erreichen in der Sie sich befanden. Die Luft war angenehm kühl und frisch,frei von dem Dreck und Gestank der Massen,die die Straßen Luxors täglich verpesteten,aber nicht so wohltuend wie die aromatischen Düfte in den großen Anwesen des Adels,dem Sie selbst entsprang.Zwar war Sie keine der blassen Eminenzen der uralten stygischen Geschlechter die in ihren erhabenen Anwesen der Süße des Müßigganges frönten und ein Heer aus Dienern,Sklaven und Wachen befehligten;Sila konnte aber mit Fug und Recht behaupten einer wohlhabenden Familie von Händlern zu entstammen die zur besseren Kaste der stygischen Gesellschaft gehörten und die soweit über den niederen Bauern thronen wie ein Berg über einem Tal.
Das fahle Mondlicht das auf Sie und ihren Hengst schien badete ihre Haut in einen milchigen,trüben Ton der ihre sonnengeküsste Haut in ein gespenstisches,fahles Licht tauchte während Sie dem Tier unter sich die kurzen,kräftigen Beine in die Flanken presste und den Kopf in den Nacken lag. Ihr Blick fiel einen Moment auf die riesige Scheibe am Nachthimmel die majestätisch und zeitlos am Firmament hing;Ihre Hüfte schwieg für einen Moment ehe Sie dem kraftvollem Hengst angestrengtes Schnauben und Stöhnen entlockte. Sie ritt ihn bereits mehrere Minuten und die Ekstase schien sich bald in einem Strom aus Lust zu entleeren,während das dumpfe Klatschen schwitzender Leiber und spitzer Schreie die dunklen Hallen in eine Kakophonie der Leidenschaft verwandelten.
Der Mann unter ihr war stygisch wie Sie,aber von reinstem Geblüt und ohne die Einflüsse nördlicherer Eroberer oder anderer niederer Völker die sich,zu ihrem Leidwesen,in ihren eigenen Stammbaum geschlichen haben. Sie stemmte die Hände auf seine bebende Brust,dass Herz darunter pochte regelrecht im Rhythmus ihres wilden Liebesspiels als Sie das Tempo noch etwas erhöhte und ihre Hüften in einem rauschartigen Stakkato in jede Richtung die ihr gerade einfiel lenkte,wobei Sie keinen Hehl daraus machte das der junge Mann sich geschickt im Mischen des Fleisches anstellte;vermutlich hat sein Reichtum ihn schon oft in Derketos Hallen geführt.
Als Sie sah das der Moment gekommen war,beugte Sie sich vor und presste ihre Lippen energisch auf die des jungen Mannes.Während ihre linke Hand seine Wange umschmeichelte griff ihre freie rechte Hand zu einer Nische unter dem großen Steinsarg,der ihnen als Schauplatz ihres animalischen Abenteuers diente und umschloss kraftvoll das schlangenförmige Heft eines Dolches,dessen Wellenklinge nur einem Zweck diente.Der Zeitpunkt war gekommen es zu beenden und so lehnte Sie sich nach hinten,führte die Arme über den Kopf und trieb die Klinge mit einem Schrei der sowohl ihre Verzückung als auch Mordlust spiegelte,tief in das Herz des menschlichen Pferdes,dessen Sie sich bediente. Noch während sich seine sterbenden Augen weiteten drückte Sie ihm rasch die Hände auf den Mund um seinen Schrei zu ersticken;Andererseits wusste vermutlich jeder,was die beiden in den Räumlichkeiten des Anwesens trieben,seitdem Sie sich auf einem Bankett zur Ehren der "Alten Häuser",wie Sie es nannten,trafen.
Endlich kam ihr schwitzender Leib zur Ruhe als Sie die letzten Zuckungen des sterbenden Adligen unterdrückte und sich sicher war,dass er das Sterben eingestellt hat.Sie seufzte erschöpft,aber zugleich erleichtert das diese Scharade beendet war und trat von dem nun Toten ab um ihr Werk zu vollenden. Mit schmatzenden Geräuschen und schnellen Schnitten entfernte Sie das Herz aus der Brust und musste unwillkürlich lächeln. Beim ersten Mal als Sie eine Kreatur zu Ehren der alten Schlange opferte war Sie gerade erst zur Frau erblüht und ihre Familie hielt eine große Feier zu ihren Ehren ab,dessen Höhepunkt die Begleitung eines Priesters Sets war um unter Anleitung ihren ersten,lebenden Menschen zu opfern.Es war eine Sache jemanden mit der Klinge zu erschlagen,oder mit einem Bogen zu töten aber jemandem in die Augen zu sehen,seine Furcht,sein Schrecken im Angesicht des höchst schmerzhaften Rituals von denen es in Luxor Dutzende,wenn nicht Hunderte geben musste war etwas völlig anderes. Das hier war greifbarer,intensiver und um ein vielfaches persönlicher als alles,dass Sie davor tat. Es war wie eine Wiedergeburt. Als der kahlköpfige Priester seine Litanei zitierte und die bunte Menge stygischer Adliger in den Hallen des Tempels die Häupter senkte schlug ihr Herz in der Geschwindigkeit einer Arbalestenbolzens. Sie sah auf die bemitleidenswerte Kreatur vor sich, gehüllt in einen Lendenschurz,die Haut wettergegerbt und gezeichnet von irgendeiner niederen Arbeit,wie der Landwirtschaft,Seidenernte oder den Minen,während Sie eine von Aloebädern geküsste Haut,seidiges hellbraunes Haar und giftgrüne Augen hatte,die dem Priester Sets der Sie in der Zeremonie begleitete wohlwollende Worte entlockten und vom "Zeichen der Schlange für das Haus Amuun" sprechen ließen was allgemeines Gemurmel auslöste. Sie war schon von Geburt an gesegnet und dieser Moment war das aufregendste,dass Sie je erleben durfte. Die knochigen Finger des glatzköpfigen Priesters umschlossen ihre jungen,schlanken Finger welche ihrerseits denselben Dolch in der Hand hielten,den Sie dem Adelsspross in die Brust trieb.
Nachdem die Sakramente gesprochen wurden,führte die Hand des Priesters ihre Bewegungen und das Geräusch zerschneidenden Fleisches brach die Stille der Zeremonie als Schreie der Agonie in Sekunden beendet wurden und die Spitze der Klinge ihren Weg in den Herzmuskel fand.Ihre Hände verkrampften sich um die Klinge und die barschen Töne des Priesters rissen Sie aus ihrer anfänglichen Starre, als Sie nach einigen Sekunden die Klinge zitternd losließ. War das Schock?War es Adrenalin?Ehrfurcht?Der Rausch des Mordens? Sie wusste es nicht und es war als stünde Sie neben sich als die krallenartigen Finger des Priesters ihre Hände in die Schnittwunde führten und das noch warme,schlagende Herz des Sakraments nach oben hielten. Dies war ihr Moment und ihr Herz schlug absurderweise schneller als Sie die Opfergabe in die Höhe reckte und das Blut auf ihren Kopf und die feinen Gewänder tropfte,die Sie trug.
Fortsetzung Folgt...