Die erlebte Geschichte – Erste Gedanken
Das rauhe Land mit seiner Vielfalt und Farbenpracht, welche nicht allein von den Blüten ausgeht, lädt zum Wandern ein…doch wohin?
Quen, eine Khitaner Frau die mich in ihren Clan aufnahm, war die einzig vernünftige Person, die mich in der Anfangszeit half. Ihre Vision einer Clan-Basis hoch oben auf dem Plateau setzt sie mit eisernen Willen durch, selbst wenn sie der Krankheit anheimgefallen ist. Eine starke Frau…Khitaner eben.
Da wir beide selber Herkunft sind, weiß natürlich der eine vom anderen, dass so manche Dinge, die einem Außenstehenden seltsam vorkommen, einfach nur magisch sind. Magisch im Sinne von Verhaltensmustern…wirkliche Magie können wir hier noch nicht wirken. Zum einen weil der Zorn oder die Angst der Anderen gesteigert würde und zum anderen, weil Magie nicht zu jeder Zeit eingesetzt werden sollte.
Seit ein paar Wochen bin ich nun in diese Lande und es scheint, als gäbe es keinen Weg hinaus. Auf der einen Seite die Wüste mit ihren zerstörten Gebäuden einer alten Zivilisation und auf der anderen Seite das fruchtbare aber ungewisse Land, welches zwar zum Erkunden anregt, man aber nicht unvorbereitet in diese Richtung wandern sollte.
Was gäbe es auch zu entdecken?
Verbannte, die sich gegenseitig die Augen ausreißen während sie Handel treiben? Einen Überfall planen weil das Gesicht des Nachbarn nicht zum Weltbild des angebeteten Gottes passt?
Nun, vor einigen Tagen bekam ich des Nachts Besuch, welcher aber in der Dunkelheit verschwand als ich mit der Fackel vom Dach leuchtete. Ein Spion eines anderen Clans? Ein Reisender der Nachts Unterschlupf suchte? Oder einer dieser Barbaren die hier in der Nähe hausen? Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, das ich mit Vorsicht den Tag genießen muss…so wie immer.
Doch schon 2 Tage später kam eine Fremde an meine Tür. Ich beobachtete sie durchs Fenster. Sie trug eine metallerne Rüstung, was darauf deutete, das sie Eisenerz verarbeiten konnte und den Schluß zulässt, das die Fremde schon länger in diesen Landen umhereilt.
Als sie wieder verschwand wartete ich eine kurze Zeit und ging dann meinen täglichen Arbeiten nach. Auf dem Weg zum Steinbruch, sprang die Fremde mit gezogener Waffe vor einen Felsen hervor und stand in voller Pracht vor mir. Naja, ich zog meine Keule. Was sollte ich auch tun?
Ich entschied, ihr misstrauisch entgegenzutreten, was zwar vorteilhaft in dieser Situation ist, aber nicht das Klügste. Fürs Erste aber genug...
Wie sich herausstellte, war sie auf der Suche nach seltenen Kräutern die hier in der Gegend wachsen. Zumindest war es das, was sie mir glauben lassen wollte. Trotz des Abstandes den ich ihr entgegenbrachte, unterhielten wir uns eine Weile und tauschten Informationen aus…wichtige Informationen, denn ich konnte eine Verbindung zu der Person herstellen, die mich eines Nachts behelligte. Anscheinend stört jemanden unsere Anwesenheit in diesem Gebiet.
Als ich ihr meinen Standpunkt erläuterte, schritt sie zurück. Als ich diesen verdeutlichte, schritt sie ein weiteres mal zurück. Doch spickte ich meine Aussagen mit Worten, die nur dann gehört werden können, wenn man um sie weiß. Und diesen Wissen beschehrte mir ein Geschenk...das mir Wüstenblume überreichte. Denn als sie ging hielt sie einige Meter weiter inne, kehrte um, nickte und legte mir einen prall gefüllten Beutel vor die Füße...danach ging sie ihrer Wege. Sie wird zurückfinden...
Wird es jemals eine Welt geben, in der es nicht um Macht- und Rangstellung geht? Ist dieses Land nicht groß genug für Alle?
Nichtsdestotrotz…werden wir unsere Stellungen nicht aufgeben…wozu auch…es ist ja die Vielfalt des Lebens die erst die Farbenpracht entstehen lässt.
Und sollte diese nur aus ROT bestehen…?