Ya`zhul Tabar lehnte sich sitzend an die Felswand und betrachtete gedankenverloren den roten dickflüssigen Tropfen der sich langsam an der Spitze seiner Steinaxt sammelte.
Der großgewachsene dunkelhäutige Hüne dachte einmal mehr darüber nach wie es nun weitergehen sollte. Er wusste schon gar nicht mehr genau wie viele Tage, Wochen oder gar noch länger er inzwischen durch dieses gottverdammte Flussgebiet zog, täglich die selben Dinge wiederholend. Nahrung suchen, Wasservorräte auffüllen, einen Platz zum schlafen suchen der möglichst sicher erschien. Mehr gaben seine Tage zur Zeit nicht her………..und genau das wollte er ändern. Es wurde Zeit sich irgendwo etwas solideres aufzubauen. Irgendwo eine Hütte zusammenzimmern, einen Sinn finden.
Wenigstens hatte Ya`zhul mittlerweile aufgehört sich Gedanken darüber zu machen, ob er das alles hier verdient hatte. Neben der Tatsache, dass es an seiner Situation nichts änderte sich darüber den Kopf zu zerbrechen, wusste er dass die Antwort im Endeffekt wohl Ja gelautet hätte. Er war nicht unschuldig an diesem verfluchten Kreuz gelandet, er war beim besten Willen kein lammfrommes Opfer………wenn überhaupt war er genau das Gegenteil und somit konnte er wohl einfach nur vom Glück reden dass er nicht wie vorgesehen am Rande der Wüste elendig verreckt war. Ya`zhul war in seinen eigenen Augen kein böser Mensch, er war nur ohne große Bedenken bereit unschöne Dinge zu tun wenn er einen Grund dazu hatte. Und Gründe hatte es in den Jahren viele gegeben. Er hatte gestohlen, er hatte vergewaltigt, er hatte für Geld Leute zum Krüppel geschlagen und ja,……er hatte auch aus den verschiedensten Gründen gemordet. Es war keine schwere Kindheit, kein gewalttätiger Vater, keine schlechte Mutter, kein traumatisches Erlebnis dass ihn zu dem gemacht hatte was er war. Es war viel leichter zu erklären. Ya`zhul maß einem Menschenleben einfach keinen großen Wert bei, hatte er nie. Zudem hatte sich früh gezeigt dass er recht begabt war wenn es darum ging Probleme mit Gewalt zu lösen. Diese Eigenschaften hatte er einfach nur zu nutzen begonnen und so seinen Weg beschritten…
Ein leises Stöhnen riss Ya`zhul aus seinen Gedanken. Zu seiner Überraschung war der ehemalige Besitzer der roten Flüssigkeit an Ya`zhuls Axt garnicht so tot wie er zunächst den Anschein gemacht hatte. Eine Tatsache die ihn von seinen beiden Begleitern unterschied mit denen er sich zuvor am Lagerfeuer niedergelassen hatte. Als Ya`zhul sie entdeckt hatte war sein Entschluss schnell gefasst. Sie hatten Essen, fertig zubereitet, er hatte Hunger. Dieser simplen aber logischen Argumentation folgend hatte er sich an das Lagerfeuer angeschlichen und dem ersten der drei mit seiner Axt den Schädel gespalten noch bevor die anderen beiden so recht verstanden was passierte. Mit dem geschliffenen Stein, der Ya`zhul als Dolchersatz diente, hatte er dem zweiten schnell die Kehle durchtrennt. Auf Gnade hoffend hatte sich sein drittes Opfer entsetzt ergeben, musste aber spätestens als die Steinaxt seinen Schädel traf feststellen dass diese Hoffnung vergebens war.
Ya`zhul stand nun da und blickte auf den vermeintlich sterbenden hinunter. Etwas das ihn schon immer faszinierte war die Mischung aus Emotionen die gleichzeitig, miteinander vermischt im Blick derer lag die er getötet hatte. Angst, Verzweiflung, Wut, die Frage warum und die Akzeptanz des unausweichlichen waren eigentlich immer dabei. Je nach Person unterschiedlich stark ausgeprägt und je nach Umstand ihres Ablebens mischten sich auch noch andere Empfindungen mit hinein aber der Kern war immer derselbe. Ya`zhul kniete nun neben dem totgeweihten und legte ihm eine seiner mächtigen Hände um die Kehle. Er sah seinem Gegenpart noch eine Weile in das leblose Gesicht nachdem dieser unter dem Druck auf seine Kehle längst die Atmung eingestellt hatte und auch wenn er sich, wie gesagt, wirklich nicht für grundlegend böse hielt, verriet das leise Lächeln auf seinem Gesicht dass Notwendigkeit nicht der einzige Grund für ihn war zu töten……….
Er durchsuchte schnell die Habseligkeiten der drei , packte ein was er gebrauchen konnte und verschwand wieder im Dunkel der Büsche aus denen er gekommen war……..Nach wie vor auf der Suche nach einem Ziel.
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OOC: Regeln und alles was dazu gehört sind gelesen und verstanden. Bin wie gesagt ein ziemlicher Neuling was RP angeht aber werde mir größte Mühe geben nicht aus dem Rahmen zu fallen......
....ach ja , und der Punkt mit dem möglichen Chartod und zerstörten Gebäuden ist selbstverständlich auch gelesen, verstanden und akzeptiert