Leben in Neu-Cronach:
Es war hart gewesen, hier Fuß zu fassen. Sie hatte schon gedacht, das Gröbste läge hinter ihr. Die Taverne war soweit aufgebaut. Klar es gab noch einiges zu tun, aber vor harter Arbeit hatte sie sich noch nie gescheut. Tagaus, tagein Steine schleppen, Eisen schmelzen, Krokodile töten. Man hatte immer was zu tun. Abends legte sie sich mit schmerzenden Knochen ins Bett. Aber es hatte auch einen guten Effekt. Sie war nicht mehr so verweichlicht, wie damals in ihrem Dorf. Die Muskeln straffen sich und auch die Ausdauer hatte sich erhöht. Man muss das Positive sehen. Das sagte sie sich immer wieder, wenn sie sich am liebsten hingesetzt und geheult hätte.
Und dann waren sie aufgetaucht, die Verbannten. Wahrscheinlich alles Mörder und Diebe. Sara war vorsichtig und höflich. aber reserviert. Sie war noch nicht einmal bewaffnet. Pueros legte ihr und den Schwestern nahe, den Fluß nicht zu überqueren und auf ihrer Seite zu bleiben. Zur Untermauerung schlug dieses Wiesel Ira ihr auch noch mehrfach mit der Faust ins Gesicht.
Lachend und hämische Bemerkungen von sich gebend hauten sie endlich ab. Scheiße, hatte sie das wirklich verdient? Was bei Mitras Barthaaren hatte sie verbrochen, das sie jedes Mal eins drüber bekam?
Am nächsten Tag klopfte es an der Türe. Etwas bange öffnete sie und dort stand ein Mann. Zerlumpte Klamotten, wilder Blick. Er fragte nach etwas zu trinken, vielleicht etwas zu Essen. Am Ende zog er mit ins Haus und half ihr, die Taverne fertigzustellen. Als er - sein Name war Crondar - ihr Gesicht sah und erfuhr was passierte, war er nicht nur ein wenig sauer.
Irgendwann in dieser Zeit war wohl die Seherin in der Gegend unterwegs gewesen, sie hatte wohl auch die Verbannten und einige andere besucht und gewarnt. Sara hatte davon nichts mitbekommen, aber sie lebte ja auch ziemlich einsam. Selbst die Schwestern bekam sie eher selten zu Gesicht. Aber es gab doch noch nette Menschen. Celaine stellte sich vor und lud sie zu sich nach Hause ein. Vielleicht wird das ja eine Freundschaft die sich zu pflegen lohnt?
Zwei Tage später, es war schon recht dunkel, klopfte es wieder an der Türe. Nach Öffnung der Türe stellte Sara fest, das es schon wieder Pueros Leute waren. Diesmal war eine Priesterin dabei, die sofort das Wort ergriff und sich für das Verhalten Ihrer Leute entschuldigte. Sie brachte Geschenke. Am Ende war es jedoch wieder das alte Lied. Schmähungen, Beleidigungen und Hochmütigkeit. Das bekam Sara und Crondar, der mit seiner Skepsis nicht hinter dem Berg hielt, entgegengeworfen. Wie soll das nur weitergehen?
To be continued .....