Beiträge von Novomagius

    Eine Frau... alles wegen einer Frau... einer zugegebenermaßen wunderschönen Frau... gestohlen von seinem Nachbarclan um sich den seinen anzuschließen.


    Es war wohl Liebe oder Begierde oder was auch immer das den Sohn seines Anführers zu diesem Raubzug veranlasste...


    Im Dorf erklingt eine Glocke, ein dumpfer blecherner Klang einer Glocke die es schon immer gegeben zu haben scheint. Geläutet zum Fest, geläutet zur Hochzeit, geläutet um den Tag zu verabschieden. Doch nicht heute. Heute läutet sie zum Kampf.


    Novok erhebt sich und zieht die Schnallen seines Brustpanzers fest, er nimmt sein Schild von der Wand und das Schwert. Sie sind gekommen, sie wollen sie wieder. Welch Narren. Angehörige eines Clans der dem seinigen immer unterlegen war. Schwächlinge, Weichlinge, Eine Schande für die Nordheimer.


    Ein eisiger Wind schlägt ihm ins Gesicht als er die Türe öffnet. Das Schild über dem Rücken den Helm unter dem Arm. Er geht die Straße entlang und betrachtet die Holzbauten zu beiden Seiten.


    Dort lebte der Freund seines Vaters welcher Sanft im Bett verstarb... Dort sein Jugendfreund welchen eine Krankheit dahinraffte... Dort seine erste Liebe welche verschwand... er hebt eine Augenbraue als er am Haus der Hure vorbeigeht... Die Hure mit den unverschämt großen Brüsten und dem unverschämt hohen Preis... Nachdem heutigen Tag wird sie wohl trotzdem viel Arbeit haben wenn die Männer mit dem Schlachten fertig sind folgt immer die Lust...


    Er passiert das Haus des Schmieds für den er als junger Mann gearbeitet hatte, das einzige Haus vollkommen aus Stein. Der Schmied ein stämmiger, bulliger Kerl. Kein Krieger und doch der stärkste Mann des Clans, gutmütig und doch hart wie Stein. Das Feuer der Kohlen ist erloschen, das klingen des Hammers nicht zu hören...


    Die Taverne... verlassen. Der Geruch von Bier liegt in der Luft...


    Er nähert sich der Mauer, dem Tor. Der Himmel hinter der Mauer glüht rot. Die Männer des Dorfes, gerüstet und bereit haben sich bereits versammelt als er zu ihnen stößt.


    Der Clanführer spricht zu den Männern als er sich einreiht. "Diese Narren sind in unsere Heimat gekommen". "Diese Haufen von gefrorenem Ziegenschiss wagt es zu uns zu kommen". "Sie wollen das Mädchen meines Sohnes, unser Mädchen". "Sie wollten Rauben was uns gehört". "Noch nie haben sie uns geschlagen". "Wir werden sie niedermetzeln wie wir es schon immer taten".


    Novok blickt an das Tor das sich unter rhythmischen, dumpfen Schlägen nach innen wölbt. Lange hatte er trainiert, oft gekämpft. Fähig im Geiste, Fähig im Körper, Fähig des Schwertes. Er wird sie töten. Er wird sie schlachten und dann werden sie in ihr Dorf kommen. Wie eine unheimliche Flut, eine Naturgewalt aus Stein und Stahl. Das Dorf wird brennen, die Männer sterben die Frauen zu Sklaven. So wie sie es schon immer taten...


    Die Männer stehen in einer Reihe vor dem Tor, Schulter an Schulter die Schilder vor sich erhoben.


    Das Tor bricht mit einem Schlag nach innen. Er hat es nicht gesehen, er sah es nicht kommen und er erfuhr nie was es war. Ein Stein vielleicht, ein Pfeil möglicherweise. Es was es war es trifft seinen Helm und holt ihn von den Füßen. Die Männer schließen die Reihe während er nach hinten fällt. Die Schmerzen im Kopf lassen ihn Übelkeit und Schwindel fühlen.


    Er sieht schreiende Männer durch das Tor brechen uns sich wie Berserker gegen die Reihe werfen. Er versucht auf die Beine zu kommen als die Reihe bricht und Krieger gegen Krieger kämpft. Es riecht nach Blut und Schweiß, die Schreie der Männer hallen durch das Tal, prallen gegen den Berg und der Berg schreit zurück.


    Seine Gedanken drehen sich um Mord und Totschlag als er sich auf das rechte Knie stützt. Er sieht das Schwert kommen und hebt sein eigenes. Mit einem metallischem Singen gleitet das Schwert seines Feindes ab. Der Mann, groß, kräftig, vernarbt tritt ihm gegen die Brust.


    Der nächste Atemzug bereitet ihm Schmerzen er kann kaum atmen, wie ein Amboss welcher auf seiner Brust liegt. Doch er wird aufstehen und diesen Mann töten. Ihn und alle anderen denn er ist Novok und man wird ihn den "Schlächter" nennen. Seine Pupillen weiten sich, seine Muskeln spannen sich an für seinen größten Triumph. Er kann nicht atmen doch er wird siegen.


    Sein Schwert ist verloren, sein Helm eingedrückt als er mit flachem Atem auf den Rücken fällt...


    Und seine Welt versinkt in Dunkelheit.