Valcons Hand schloss sich fest um die Kehle des Diebes.
Die Sehnen traten an seinen muskelbepackten Armen hervor, als er den Druck verstärkte und voll Zufriedenheit in die hervortretenden Augen des Mannes blickte.
Wie immer war es ein besonderer Genuß, das Leben langsam und von Nahem schwinden zu sehen. Die Verzweiflung des Opfers zu spüren, den Kampf um das Leben, gefolgt von der resignierten Erkenntnis des baldigen Todes.
Leblos sank der Dieb zu Boden und Valcon wischte seine Hand an seiner seidenen Schärpe ab.
"He, du da, mieser Sohn einer von Läusen zerfressenen Hure!"
Valcon drehte sich zu dem Todgeweihten um.
Insgesamt standen vier Männer vor ihm, zwei mit Schwertern, einer mit einem Dolch und ein weiterer mit einer Helebarde bewaffnet.
Er musterte alle vier mit neugierigem, aber schweigendem Interesse.
"Dreckiger Mörder! Du wirst für Aamads Tod bezahlen!"
Eine Augenbraue hebend und den Kopf leicht nach rechts neigend, trat Valcon einen halben Schritt zurück um sich sicheren Stand zu schaffen.
Der Sprecher stürmte ungelenk mit dem Schwert in der hoch erhobenen Hand auf ihn zu. Ein Anfänger!
In einer fließenden Bewegung verkürzte Valcon die Distanz zum Angreifer und machte so einen gezielten Hieb unmöglich. Gleichzeitig schoß sein linker Arm nach vorne, schlang sich um den Hals des Diebes und hielt ihn fest wie ein Schraubstock.
Seine rechte Pranke als Gegenlager verwendend, brach er das Genick mit einem schrecklichen Geräusch und ließ die Leiche fallen.
All dies war so schnell geschehen, dass die drei restlichen Diebe noch nicht ganz begriffen hatten was passiert war, als Valcon nun seinerseits sein Schwert zog und zur Offensive wechselte.
Den zweiten Dieb erwischte er noch unvorbereitet und durchstieß ihm glatt die Kehle.
Die beiden Anderen hatten sich gefasst und agierten nun besser:
Der mit der Helebarde hielt Valcon auf Distanz, während der Dolchdieb geschickt um ihn herum tänzelte, auf eine gute Gelegenheit wartend.
Doch all dies war Valcon bald zu viel, so entschloss er sich den Kampf zu beenden.
Das letzte was der Dolchdieb in seinem Leben sah, war ein mit aller unheimlichen Kraft eines barbaren geworfenes Schwert, das zwischen seinen Augen auftraf, den Schädel spaltete und so ein ärmliches, junges Leben jäh beendete.
Dann packte Valcon die Helebarde, zog den Gegner an ihr zu sich heran und rammte ihm die Faust mitten ins Gesicht.
Der letzte Dieb ging bewußtlos zu Boden. Valcon hebelte sein Schwert aus dem Schädel, rammte es in die Brust des Besinnungslosen und wischte es anschließend an dessen Wams ab.
Zufrieden mit sich und der Welt ging Valcon weiter die Straße entlang, auf zu neuen Abenteuern.
Dies waren glückliche Tage gewesen!
Valcons müde und von Blut verklebten Augen blicken trübe auf den Boden. Kraftlos hängt er von dem Kreuz herab, ein bleicher Schatten des mächtigen Kämpfers welcher er vor einem Jahr noch gewesen war.
Ein Jahr der Sklaverei hatte seinen Körper und dann seinen Geist gebrochen. Er war wochenlang in einem Käfig auf einem Ochsenkarren durch das Land gekarrt worden, hatte verfaultes Brot und stinkendes Wasser getrunken.
Durchfall und Bewegungslosigkeit hatten seine Muskeln schwinden lassen wie Schnee in der Wüste.
Am Ende der Reise hatte man ihn in einer Werkstatt angekettet, in der er tagein tagaus Matten aus Schilfrohr flechten musste. 20 Stunden am Tag, dann vier Stunden unruhigen Schlaf, dann wieder von vorne.
Das sprechen war ihm verboten. Tat er es dennoch, wurde er bis zur Besinnungslosigkeit geprügelt. Sein Geist versagte ihm mehr und mehr den Dienst und sein ausgemergelter Körper schmerzte in allen Gliedern.
Nun hängt er hier, über den verdammten Tag sinnend, an dem ihm die vermaledeite Hure begegnet war, welche ihm eine hemmungslose Liebesnacht und einen Gifttrank bereitet hatte.
Wehrlos hatten sie ihn gefangen, er sah die Angreifer, welche in das Zimmer stürmten, allein; er konnte sich nicht regen, keinen Finger bewegen...
Plötzlich liegt Valcon auf dem Boden. Er sieht sich um, kann aber niemanden sehen.
Da liegt etwas. Ist es ein Wasserschlauch?
Valcon kriecht mühsam hin und trinkt gierig. Dann übergibt er sich in Krämpfen.
Langsam trinkt er nun kleine Schlucke, vorsichtig, langsam.
Leben! Hoffnung!
OOC:
Ich suche einen Server, auf dem tatsächliches Rollenspiel stattfindet und hoffe diesen hier gefunden zu haben.
Das eine Bewerbung notwendig ist, macht mir schonmal Hoffnung!
Gutes Rollenspiel gibt mir sehr viel, denn es ist ein interaktives Erlebnis in das man eintauchen und Stress abbauen kann.
Leider ist man von guten Mitspielern abhängig, die einem Gelegenheit bieten und das eigene Angebot annehmen.
Ob das hier der Fall ist, weiß ich nicht. Aber ich werde versuchen einen Teil dazu bei zu tragen.
Gruß
Oli / Valcon