Bewerbung Miriamel

  • Nie hätte ich gedacht, dass wir hier enden. Etwas Gutes hat die Situation dann doch: Wir hängen hier gemeinsam. Ein schwacher Trost, aber in unseren Reihen gab es keinen Verräter. Niemanden, der sich gegen die Bruderschaft gestellt hat um sein Leben zu retten oder einen schnellen Tod zu haben.

    Ich kann nicht anders als Stolz zu empfinden, ein Teil dieser Gemeinschaft zu sein. Trotzdem koche ich vor Wut.

    Es war der Auftraggeber. Er hatte gefeilt, gewinselt, auf Knien die Obrigkeit angefleht und alle Schuld von sich gewiesen, aber auch er hing mit uns. Er hätte ein tausend Mal schlimmeres Schicksal verdient, aber es fällt mir schwer mir einen schlimmeren Tod auszumalen.“


    Durch die erdrückende Hitze und die heiße Sonne dauert es bis sie ihren Kopf drehen kann. Aus den Augenwinkeln sieht sie in der glühenden Hitze eine Zingaranerin, die mit geneigtem Kopf, lethargisch undeutliche Worte brabbelnd, ausharrt. Etwas weiter entfernt und dadurch nur leise zu hören das angestrengte Schnauben des Cimmeriers. Die Anderen konnte sie nicht erblicken.

    Erschöpft atmet sie aus und verschließt die Augen der stechenden Sonne.


    Es war ein simpler Auftrag. Wir haben die Gepflogenheiten geachtet. Wie also waren sie hier gelandet? Wir haben niemanden ausgeraubt und ganz sicher auch niemanden getötet. Das hatten Sie uns angehängt und wir konnten es nicht von uns weisen. Auch nicht die Diebstähle. Aber das war nur erfunden. Was war es also? War es der Einfluss des Käufers, den sie unterschätzt hatten? War es die unendliche Gier oder war es einfach nur Pech?“


    Noch in Gedanken durchbrach der Siegesruf des Cimmerers die Stille.


    "Hatte er es geschafft sich zu befreien?"


    Neugierig versuchte Sie einen Blick zu erhaschen, aber es strengte sie an und sie wusste, dass er sie nicht ihrem Schicksal überlassen würde. Es dauerte bis sie sah wie der Nordmann seine Gefährten vom Kreuz befreite und zuletzt auch sie. Dies wunderte sie nicht. Schließlich war sie in der Wüste groß geworden.


    Wir haben dem Tod wieder ein Schnippchen geschlagen“ schießt es ihr durch den Kopf. „Es ist sicherlich nicht das letzte Mal, dass der besonnene Tekal sie aus einer brenzligen Lage befreit.“


    So stehen sie dort: Vier Gefährten der Bruderschaft der Schwarzen Reiter.


    Ohne Pferde, aber mit einem Auftraggeber der ihnen das erst eingebrockt hatte und es war noch ein weiter Weg - zu weit, um einen ehemals wohlhabenden Auftraggeber, nein, eher einen jämmerlichen Verräter durchzuschleppen.“denkt sie sich. Und sie ist mit dem Gedanken sicherlich nicht alleine


    Wenig später ziehen sie zu viert weiter.


    Wir werden uns jetzt durchschlagen. Von Bruder zu Bruder der deine bis in den Tod. Nur der Auftraggeber wird diese Nacht nicht überleben.“

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