Was für ein verdammter Tag... (Bewerbung Yorik)

  • Pah!


    Zum Arsch abfrieren kalt war es an diesem Taumond Morgen gewesen, als Yorik viel zu früh aufgewacht war. Irgendwelche neuen Vögel, die sich ihr Nest direkt an den Tannen bei seiner Hütte gebaut hatten, besaßen die Dreistigkeit quietschende Lieder zu singen. Er war ja einiges gewohnt - ein halb leeres Fass Met im hinteren Teil der Holzhütte, am vorherigen Abend mit seinen Freunden geleert, sprach davon Bände. Aber am nächsten Morgen vom Minnesang aufgegeilter Vögel geweckt zu werden, war einfach nur unerträglich.


    Also, was macht man als guter Vanir?


    Aufstehen, die Wurfaxt nehmen und den verdammten Piepmätzen zeigen wo der Hammer hängt. Aber zuerst ... pinkeln.

    Und genau da war es einfach nur zum Arsch abfrieren kalt. Als Yoriks Vorderseite aufgehört hatte zu dampfen, begann wieder ein liebliches quietschendes Lied zu erblühen, gefolgt von einem wütenden, brummigen Männerschrei und dem CLACK einer Wurfaxt, mit der er gezielt das rasch ausgemachte Liebesnest der Quäcker gespalten hatte.

    Ein eindeutiger Sieg - tief atmete der rothaarige, langbärtige Hühne ein - diese Ruhe und Stille, die klirrende Kälte, welche an seinem Schnauzer schon wieder kleine Eisflocken hatte gefrieren lassen... und dann die peinigende Erkenntnis die verschissene Wurfaxt wieder vom Baum rupfen zu müssen, was für ein Elend.

    Der kurze Blick zur Seite offenbarte eh einen zur Neige gehenden Feuerholzstapel, und die getroffene Tanne neigte sich auch schon gefährlich zur Seite - seine Axt würde kurzen Prozess mit dem mickrigen Holz machen und wenn sie am Boden läge, wäre auch seine Wurfaxt wieder am Gürtel.


    Gähnend und halb grunzend schauten sich Yoriks eisblaue Augen noch einmal um. Irgendwas hatte er doch gerade gehört, oder?


    Nicht wichtig, wer sollte denn soweit im Nordwesten schon hierher kommen? Der alten Gerda hatte er ein paar Felle gebracht, Gunther wurde auch erst morgen wieder aus den Bergen zurückkehren, hm. Nach einem weiteren Gähnen und strecken, bei denen seine Nackenmuskeln beinahe gefährlich knackten, macht er sich wieder zurück die paar Schritte zur Holzhütte. Was er sich heute Morgen wohl zum Frühstück machen würde? Eichhörchen? Schon wieder?


    Ein weiteres Rascheln und als Yorik sich umdrehte sah er noch kurz eine Gruppe in Fellrüstung gehüllter Gestalten und eine schwere Keule die sich auf dem direkten Weg zu seiner Schläfe gemacht hatte.


    Schwärze, Leere. Über eine unbestimmte Ewigkeit hinweg.


    Dann wachte er für kurze Zeit auf, von Übelkeit geplagt, abgemagert, an Bord eines Langbootes - eines beeindruckend großen Langbootes mit zweitem Deck?!

    Doch das größere Problem waren die eisernen Ketten in die man ihn gelegt hatte. Was bei Ymir hatte ihn hier eingeholt? War er nicht ein treuer Blutschlächter für seine Sippe gewesen? Waren nicht genug Feinde seiner Axt oder seiner Leidenschaft zum Opfer gefallen? Hatten seine Opfer dem Eisriesen nicht genügt?


    Ein Schwall beinahe vollständig flüssiger Kotze aus seiner eigenen Kehle war die Antwort, bevor die umarmende Dunkelheit wieder den Gestank von Unrat und Menschenleibern um ihn herum mit sich nahm.


    Hitze. Verdammte, glühende, brütende Hitze. Und er in diesem viel zu engen Käfig auf einem viel zu lauten Karren. Als er die Augen wieder öffnete, trieb man die Karawane gerade durch eine schier endlose Ebene mit brennendem beigen Schnee. Wo war Ymirs fauliger Kuss geblieben - all der Schnee den Yorik sein ganzes Leben begleitet hatte?

    Fort ... und dann dieser stinkende verbrannte Mensch in seinem Käfig - was war mit seiner Haut geschehen das sie so kohlrabenschwarz war?

    Ein weißes Grinsen und er nickte ihn an, dann fasste er ihn an, grinste und nickte mehr, auf einer fremden Sprache faselte er ihn zu.

    Er kannte keine Antwort auf Yoriks Fragen, wo er war, wo seine Axt war, wer er war und er verstand ihn nicht, selbst als Yorik begonnen hatte ihn zu schütteln und zu schütteln und dann, dann war der schwarze Mann kaputt gegangen - von all dem Geschüttel hatte sein Hals nachgegeben und geknackt und er war wie ein lebloses Püppchen zusammengesackt.


    Ein Aufruhr war losgebrochen als man den toten schwarzen Mann in Yoriks Händen gesehen hatte. Bei Ymir wie diese Idioten sich aufgespielt hatten, gerufen und geschrien und ihn durch die Stäbe mit Stäben und Peitschen traktiert. Und dann war dieser fremde dunkelhäutige Mann mit hässlichem Gesicht und Reißzähnen an seinen Käfig gekommen, über und über behangen mit Gold und Juwelen, glitzernden glänzenden Kleinoden und parfümiert als ob Yoriks Freund Gunther wieder auf die Idee gekommen wäre, seine Werbung um die Dorfschöne Yggar mit einem Hauch von Elchpisse zu untermalen.

    Mit schleimiger Stimme hatte er auf Yorik kurz eingeredet, sogar gebrochen auf seiner Heimatsprache, er sei eine Fehlinvestition gewesen, zu gewalttätig und wild, und die Wüste würde ihn nun zähmen - und dann war es wieder Zeit für die Keule gewesen.


    Beim Aufwachen war er an ein knackendes Kreuz gebunden, welches sein Gewicht kaum zu tragen vermochte.


    Pah!


    Mickrige Fesseln, kochend heisser Schnee.


    Was für ein verdammter Tag...




    Kurzprofil des Charakters


    Yorik, Vanir, Anfang 30, 1,90 m+, 115 kg+, rotblondes mittellanges Haar, schwerer intensiv roter Bart, starke Körperbehaarung.
    Muskulöser Körperbau mit starkem Untersatz und Einlagerung von Nordmensch-typischem Fett, mehr ein zur Ruhe gekommener Krieger und Arbeitstier als ein reiner Handwerker oder Handlanger.
    Stechende eisblaue Augen, gesellig aber polarisierend. Ein vorlautes Mundwerk und bei Zeiten zu dümmlich Konsequenzen seiner Taten zu beachten, wenn es auch mit einer Axt gelöst werden kann.
    Eine dezent brünftige Schwäche für besiegte Männer und eroberte Weibsbilder.



    Kurzprofil des Spielers


    Hey zusammen, ich bin der Will, 31 Jahre alt und seit meiner Kindheit Fan vom ursprünglich medial vermittelten Conan, Red Sonja, etc. Passionierter Pen&Paper Rollenspieler und hiermit gerade auf dem Weg zu neuen Ufern. Würde mich freuen, wenn ich Kithain, der hier auch schon unterwegs ist, begleiten, und seine Gilde unterstützen darf.

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