Man erzählt sich noch heute in der Oase im Süden des Kontinents die Geschichte des 8 Jährigen Stygier-Mädchens, das Ihre Eltern und den Bruder kaltblütig ermordet haben soll.
Einige erzählen sich, das Mädchen habe in der Nacht den Dolch des Vaters genommen und dem Bruder die Kehle aufgeschnitten,
der Mutter das Herz durchbohrt und dem Vater habe sie die Brust durchstochen und während er an seinem eigenen Blut qualvoll
erstickte, habe sie ihm mit dem selben Dolch seine Männlichkeit genommen. Danach sei sie geflohen.
Andere erzählten sich die Geschichte, das der Vater berauscht ins Haus seiner Familie gekommen sei und den eigenen Sohn gerichtet habe.
Seine Frau habe er erstochen, als diese Ihr Kind retten wollte. Als der Mann seiner eigenen Tochter die Jungfräulichkeit nehmen wollte,
habe diese des Vaters Dolch ergriffen und sich verteidigt. Und auch in dieser Variante sei die Tochter geflohen und ward nie mehr in der Oase gesehen.
Welche Geschichte nun der Wahrheit entsprach, und welche Details sich im laufe der Jahre dazu entwickelten und erfanden, das vermochte keiner mehr zu sagen.
Nicht ganz zwanzig Jahre später und viele Meilen weiter im Norden. Eine junge Frau bahnt sich verhüllt den Weg über den Markt. Dicht an den Waren und Auslagen vorbei.
Und je weiter der Weg sie führt, um so schwerer werden die Taschen. "Nur nicht gierig werden" , dachte sie bei sich. Die Gier. Sie hatte schon so manchem Dieb zu einem Platz
am Kreuze in der Wüste verholfen. Zudem war Sie gesucht, so hatte sie einem Wachmann einen Finger gekostet, welcher sich in Ihre Kleidung verirrt hatte. Oder aber
das Brot, welches sie aus der Kasernen.Küche entwendet hatte. Es wäre dort nur alt und schimmelig geworden. Oder aber das wollüstige Spiel, das sie mit Ihrem Gefährten
auf dem Schrein der Mitra eines Nachts vollzogen hatte und für wenig Freude bei den Priestern des Tempels gesorgt hatte.
Jedes mal war sie irgendwie entkommen.
Doch wie es das Schicksal will, war auch bei der jungen Frau irgendwann der Punkt gekommen, an dem das Glück sie verlässt. Eines Abends war sie gerade wieder
einmal auf der Flucht vor einem Wachmann, welcher sie erwischt hatte als gerade ein zweig Datteln den Weg in Ihre Tasche gefunden hatte. Sie kannte
sich aus in der Stadt und bahnte sich Ihren Weg durch die Gassen und Schluchten der Hütten und Häuser. Noch eine Querstraße und dann in die Gasse, dann wäre sie an Ihrem Versteck.
Aber zu der Gasse sollte sie nicht mehr gelangen. Aus dem Schatten heraus auf die Strasse trat sie genau dem einem Mann entgegen,
dem sie schon so oft entkommen war. Dem Hauptmann der Wache. Und so fand die Junge Frau Ihren Platz am Kreuz in der Wüste.
Hier hängt
Shemeyra
die Stygier
Folgender Verbrechen zu Verbannung und Tod Verurteilt
Verstümmelung eines Wachmanns
Beschmutzung eines Mitra-Tempels
mehrfacher Diebstahl