EInleitung:
Nun war es geschehen. Man hatte sie aus ihrer Taverne herausgeschleppt, mit irgendeiner völlig abstrusen Beschuldigung. "Unzucht mit Toten". Wer glaubte denn so etwas? Das hatte sie sich noch so gedacht, aber es gab tatsächlich Menschen, die so etwas für wahr hielten. Hätte sie ihr Gasthaus doch unter Wert an diesen Mistkerl verkaufen sollen? Nein! Auf keinen Fal!
Nun hatte ihre Widerborstigkeit und ihr massloser Stolz sie hierhin ans Kreuz gebracht. Diese fiese Ratte hatte nun ihr ganzes Hab und Gut bekommen. Möge er doch in der Hölle verrotten.
Müde hob sie den Kopf und blinzelte in die vom Himmel brennende Sonne. Hoffentlich würde sie schnell sterben. Wenn es eine Gerechtigkeit gab, würde sie wiederkehren und sich rächen.... Dies war der letzte klare Gedanke, bevor sie erst einmal das Bewußtsein verlor und ihr Kinn auf die Brust sank.
Sie bekam schon nicht mehr mit, wie der Fremde sie vom Kreuz herunterholte und vorsichtig auf den Boden legte. Als sie erwachte, fand sie einen Schlauch voll Wasser und ein paar Krumen harten Brotes. Mühsam stand sie auf, blickte um sich und nahm die Geschenke an sich. Nun hieß es weiterzugehen oder hier zu verrecken. Sara war schon immer dafür bekannt gewesen, ein hitzköpfiger Sturkopf zu sein. Sie war zwar nicht als Kriegerin ausgebildet, aber sie war eine Kämpferin. Also schleppte sie sich voran, immer auf der Suche nach etwas, was irgendwie einer Zufluchtsstätte nahe kam ....