Der Beginn
Langsam ließ Pueros seinen Blick durch die Halle streifen. Er hielt kurz bei den Tänzerinnen inne und betrachtete ihren schwungvollen Tanz zu seinen Füßen. Nun ihm gefiel was in den letzten Monaten alles so geschehen war. Langsam richtete er sich auf und stieg die Treppen von seinem Podest hinab mitten in die Methalle. „Es muss doch in dieser verfluchten Wüste irgendwie möglich sein an Met zu kommen“, dachte er bei sich als er gemütlich durch die Halle ging. Er ging bis zum Eingang der riesigen Halle und öffnete die Tür. Draußen schlug ihm der heiße Wüstenwind entgegen, an den er sich einfach nicht so richtig gewöhnen konnte. „Ach du schöne Heimat wie kühl es doch immer bei dir war“, ging ihm durch den Kopf als er sich an sein Dorf mitten in den Cimmerischen Gebirge erinnerte. „Doch was solls“, dachte er weiter und ging weiter bis zur Dorfmitte. Schon auf dem Weg dorthin schlug ihm das geschäftige Treiben der Kaufleute, Zimmermänner, Sklaven und vielen anderen Stimmen entgegen. Nun so klein auch alles angefangen hatte, so langsam konnte man schon von einer richtigen kleinen Stadt sprechen. Auf den Zinnen patroulierten, die Wachen am Sklavenrad stöhnten die Sklaven und überall hallte der Lärm von den neu enstehenden Gebäuden einem entgegen.
Er verließ den Dorfplatz und ging weiter bis zum großem Berg an deren Füße sich der Setschrein schmiegte. Ein leichter Schauer lief ihm über den Rücken, aber er duldete die komische Priesterin, war sie es doch die ihm noch mehr Macht versprach und sich um verletzte kümmern konnte. Generell war eh alles anders als früher. Wobei nicht ganz. Er schritt durch das Haupttor und ging ein kleines Stück den Weg runter. Da hörte er das Geheule der Hyänen. Sein Atem beruhigte sich, während sein Atrenalien dafür sorgte, dass ihm alles wie in Zeitlupe vorkam. Da waren sie. Ein ganzen Rudel und er mitten drin. Ein leichtes grinsen zog über sein Gesicht während er die Jahrhunderte alte Kampfkunst der Barbaren sich zu eigen machte um die Hyänen eine nach der anderen zu zerfetzten. In diesen Momenten fühlte er sich frei. Frei von allen Verpflichtungen, frei vom Geisterwall, einfach nur frei. Mit einem letzten Hieb schlug er der letzten Hyäne den Kopf ab und sah ihm zu wie er langsam den Weg runter rollte.
Von hinten hörte er die Stadtwache herbeieilen. „Seid ihr verletzt“, fragte sie leicht außer Atem. „Verletzt“, sagte er laut lachend. „Nein ich bin frei! Und nun geht wieder euer Aufgabe nach und bewacht dieses Verfluchte Tor!“ Er ließ einen letzten Blick auf den magischen Eisenberg schweifen, der von den Kannibalen in der Gegend angebetet wird und ging zurück Richtung Stadt. „Nun wie konnte es eigentlich überhaupt soweit kommen“, dachte er bei sich als er wieder in der Stadt war und sich aufmachte um zurück zu seinem Platz in der Methalle zu gehen. Er der er doch in einfachsten Verhältnissen aufgewachsen war sollte nun eine ganze Stadt führen. Und wie ist es eigentlich dazu gekommen. Er hielt kurz Inne als er die Tür zur Methalle öffnete und die kühle Luft sein Gesicht umwehte. „Ah wie schön“, dachte er. Nun eigentlich dachte er immer er werde ein großer Krieger und so freute er sich sehr als er nach jahrelanger Anstrengung endlich die Führung über einen kleinen Spähtrupp bekam der zur Sicherung und Aufklärung der Handelskarawanen diente, welche regelmäßig von dem kleinen Dorf in die nächst gelegene Stadt zogen. Die Aufgabe war gut, man bekam eine Mahlzeit, Met und jeden Tag die Gelegenheit wilde Tiere oder Banditen zu vermöbeln. Ihm gefiel diese Aufgabe. Doch eines Tages kam alles anders. Leira aus dem Dorf war verschwunden. Das kam natürlich öfters vor, war sie doch eine der besten Söldnerinnen des gesamten Stammes und wanderte die meiste Zeit in der Welt herum. Gut dieses Mal war es schon einige Jahre her seid sie das letzte Mal in ihrem Heimatdorf war, doch schickte sie von Zeit zu Zeit immer Nachricht an die Heimat, sodass alle zumindest noch wussten, dass sie lebt.
Eine drecksverschmierte Gruppe von Männern stand vor den Dorfältesten, um die sich schon das halbe Dorf versammelt hatte. „Sie ist versklavt.“ Hörte ich sie noch sagen, während ich mich durch die Masse, Richtung Dorfälteste schob. „Versklavt?“, sagte der Dorfvorsteher, der Dorfältesten. „Wie kann das sein?“ „Nun ihr mögt uns nicht kennen, aber wir haben einige Zeit mit ihr zusammen gekämpft“, sagten die drecksverschmierte Gruppe von Männern. „Alles gelogen!“ dachte sich Pueros. Er merkte die Wut bei diesen Erinnerungen in ihm aufstieg und er sich etwas zu stark auf sein Podest in der Methalle niederließ. „Wir waren gerade auf dem Weg zu eurem Dorf als wir von einer Gruppe Banditen überfallen wurden“, sagten die drecksverschmierte Gruppe von Männern weiter. „Wieder gelogen! Sie waren es selbst die Jagd auf unschuldige Karawanen machten. Aber das wusste ich noch nicht zu dem Zeitpunkt“, dachte Pueros grummelnd. Also bot er sich sogar an Freiwillig nach Leira zu suchen und der drecksverschmierten Gruppe von Männern zum Ort zu folgen, wo sie angeblich zuletzt Leira gesehen hatten. Doch schon in der ersten Nacht zeigte sich das wahre Gesicht der drecksverschmierten Gruppe von Männern. Sie schlugen mir mitten in der Nacht einen Knüppel über den Kopf und fesselten mich um mich als Sklave weiterzuverkaufen. Zu allem Überfluss zogen sie mir noch eine Kapuze über den Kopf, sodass ich wochenlang nichts mehr sah. Das einzige was ich mitbekam war, dass es immer wärmer wurde.
Und dann kam sie. Die niemals enden wollende Wüste. Ich weiß nicht wie lange wir gingen doch die Gruppe von drecksverschmierte Männern hatte sich wohl verlaufen. Ihre Wasserreserven gingen alle und ich bekam natürlich als erstes nichts mehr zu trinken. Der Durst nagte an mir, doch auch an meiner hässlichen Begleitung. Halb ohnmächtig vor Durst, bemerkte die Gruppe, dass ich nicht mehr weiter gehen konnte und so nahmen sie mich banden mich Fest an so ein hässliches Kreuz, lachten und ließen mich zum sterben zurück. Ich wurde Ohnmächtig.
Mitten in der Nacht erwachte ich und was sah ich. Sand überall nur Sand. Meine Gelenke schmerzten und mein Hals war so trocken, dass ich bei jedem Atemzug laut röchelte.
Ich weiß nicht mehr wie aber irgendwie gelang es mir dann doch mich zu befreien und mich den Weg Richtung Fluss durchzuschlagen. Mit letzter Kraft ließ ich meinen Körper ins Wasser fallen und trank bis ich wieder ohnmächtig wurde. Am Abend des folgenden Tages kam ich wieder zu mir. Nass durstig und hungrig. Nun den Durst konnte ich schnell löschen aber nicht den Hunger. Ich sah allerdings viele kleinere Tiere und so baute ich mir eine kleine Waffe nebst eines Lagerfeuer. So gerüstet machte ich mich auf die Jagd und unerhofft fing ich viel mehr als ich nachher essen konnte. So ging ein Tag nach dem anderen und ich fing an mir eine kleine Hütte zu bauen. Heute nennen wir sie die Jagdhütte und dann fand ich sie. Leira. Wie bei Croms Namen konnte ich sie hier finden. Niemals hätte ich sie an einem Ort wie diesem erwartet, aber sie war da. Und so kam es dass ich sie wiederfand und wir verbrachten einige Zeit in der Hütte und tauschten uns über alte Geschichten aus.
Doch so schön der Ort auch war, lag er eben nicht Ideal und so machte ich mich auf einen guten Ort zu finden und da war er. Ideal gelegen uneinnehmbar, unbezwingbar, einmalig. Unser neues Heim. So beschwingt machte ich mich auf den Rückweg als ich eine gebräunte Gestalt in einer Oase erblickte. Leise vor sich hin kichernd kam der Mann auf mich zu. Ständig erzählte er irgendetwas von einer Schlange Set die ihm wohl irgendetwas befohlen hätte. Der Mann musste in der Sonne wohl seinen Verstand verloren haben. Ich reichte ihm also ein Stück Fleisch und gab ihm etwas zu Essen. Das schien dem Mann zu Gefallen, denn seitdem folgte er Pueros auf Schritt und tritt. Eines Tages die beiden waren gerade auf Jagd, während Leira die neue Methalle von ein paar Sklaven bauen ließ, waren Pueros und Khitain, so hieß der komische braune Kerl nämlich, auf der Jagd, als Khitain eine wie sich rausstellte Set Priesterin fand. Er packte sie am Arm ging mit ihr zu mir und sagte: „Die kommt mit!“ Etwas sprachlos ließ ich es geschehen, keine Ahnung warum, denn eigentlich war sie ihm auch etwas Unheimlich. Aber so kam es, dass sie blieb was ihn ebenfalls verwunderte. Wüstenblume war ihr Name. „Na immerhin ist der Name schön“, dachte er. Aber gut. Das Dorf wuchs eh an dem neuen Ort und immer mehr Menschen kamen und blieben. Eines Abends, Pueros folgte mal wieder dem ganzen Tag einer Spur eines Nashorns, da sah er ihn. Einen komischen Typen mitten am Feuer raufend mit einem Strauß. Mit bloßen Händen riss er ihm den Kopf ab und lachte blutverschmiert. Ein grinsen lief über Pueros übers Gesicht. Erinnerte ihn der Nordmann doch an seine guten alten Tage in der Heimat. Lächelnd ging er zu ihm und bot ihm eine neue Heimat an und so beschloss der Nordmann Yorik ein Teil der Gemeinschaft zu werden.
Und nun einige Monate später saß er hier auf seinem Podest und konnte es immer noch nicht glauben wie das alles geschehen ist. Und so begann die Geschichte…
OOC: Das ist ein Konzept unseres Clans welches aber noch überarbeitet wird.