• Vayim und Jindira hatten die besprochene Stelle erreicht. Ihr Herr hatte nichts gesagt was der eigentliche Sinn der Sache war. Lediglich das sie ein befestigtes Lager erstellen sollten. Jindira ging es nicht so gut. Sie war nicht wirklich gerne unterwegs und sich sehr unsicher, was ihr Herr mit dem Auftrag vorhatte. Vayim schien sich wenig Gedanken zu machen, denn er sprach wenig und ging seiner Arbeit nach als wäre es älltägliches.

    Sie hingegen hatte Furcht. Gerade sie beide zusammen, wurden weggeschickt. Vayim war der erste Bedienstete in Dschamals Haus. Sie selbst war.... ja, was war sie denn eigentlich. Bis vor einiger Zeit hatte sie das Bett ihres Herrn geteilt. Als er die andere gefunden hatte, war sie in grosse Furcht verfallen, das er sie aus dem Haus schicken würde. Doch er hatte sie mit seinen Gesten getröstet und ihr klargemacht das sie bleiben durfte. Sie hatte eigentlich anderes erwartet. Obwohl er nicht immer gleich freundlich war, mochte sie diesen grossen, schlanken Mann sehr.


    Er hatte sie damals am Seil aus dem Lager geschleppt. Sie hatte ihm nicht erzählt, das es eigentlich eine Befreihung war. Diese Männer hatten sie am Weg von der Wüste zum Fluss abgefangen. Was sie wollten war klar und nichts hatte sie eigentlich daran gehindert. Was ihr Herr Dschamal gesucht hatte, war ihr nicht bekannt. Die Kerle hatten sich aber mit ihm angelegt und verloren.

    Sie hatte die Augen geschlossen und auf den Schlag gewartet der ihr galt. Er war nie erfolgt.

    Das Rad hatte sie nur kurz gesehen. Sie war keine kräftige Frau und ergab sich schnell in ihr Schicksal. Der Sklavenmeister der Stadt hatte auch wohl die Anweisung erhalten ihr nicht wirklich ein Leid anzutun und so kam sie schnell in das Haus von Dschamal.

    Da erst begriff sie das er nicht sprechen konnte. Die Verständigung ging aber doch so gut, das sie wusste was er wollte.

    Das Haus sollte sie ihm führen.


    Ihr Herz schlug schneller als er dann plötzlich bei ihnen auftauchte. Viel früher als ausgemacht und natürlich waren sie noch nicht fertig. Das erzürnte ihn wohl und Vayim bekam davon das meiste ab. Dann verschwand der Herr in der fertig gestellten Unterkunft.

    Sie bemüte sich nach Kräften aus dem spärlichem, das sie hier hatten, ein gutes Mal zusammenzustellen. Dann eilte sie zu ihm. Als er aufsah, blieb sie reglos stehen. Sein Blick war vollkommen anders als sonst. Fremd und kalt. Einen Augenblick später traf sein Handrücken den Teller und fegte ihn aus ihren Händen.

    Vor Schreck steif und unfähig einer Reaktion stand sie da. Nur die Blicke verbanden beide. Vieles lag in seinen Augen und ließ sie letztlich einen Entschluss fassen. Sie trat vor und barg den Kopf des vor ihr sitzenden Mannes in den Armen. Mit klopfendem Herz stand sie dann still und legte ihre Wange auf seinen Kopf. Sein Atem strich ihr über die Brust. ....


    ---------------------

    Dschamal hatte die beiden endlich gefunden. Noch wirkte der Zorn in ihm nach und die Arbeiten waren ihm auch zu wenig fortgeschritten. Er wollte sich gerade zurückziehen, da tauchte auch noch Jindira auf und hielt ihm einen Teller vor das Gesicht.

    Es war mehr Reflex als er diesen zur Seite wischte.

    Zutiefst erschrocken stand sie dann da. Jindira war zierlich, ja fast wirkte sie zerbrechlich. Und ihre großen Augen glänzten feucht. Etwas in ihm regte sich und bedauern legte sich über seinen Zorn. So lies er auch zu das sie näher kam und seinen Kopf an sich drückte. Ihre beschützende Geste rührte ihn.

    Noch einmal ging ihm alles durch den Kopf. Noch einmal mit weniger Zorn.

    Letztlich löste er sich und nahm sie richtig in die Arme. Nein er würde seinen Weg weitergehen. Die Arbeit hier würde schnell beendet sein und dann ging es zur Stadt. Dort war noch viel zu tun und eines davon würde sein, Jindira die Freiheit zu geben.

    Einiger weniger wegen, würde er auch das andere wagen.....

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  • Der Bund war erneuert.....


    Er läuft durch die Wüste. Es ist heiß und er kann sich nicht erinnern wie lange er schon hier ist. Der Sand hat ihm die Haut wundgerieben und der Durst quält ihn sehr. So geht er von Düne zu Düne. Er folgt einem Bild ganz weit weg. Verschwommen und kaum erkennbar scheinen dort Häuser zu stehen und ist da nicht auch jemand der winkt ? Sein Herz sagt ihm das er da hin muss. Sein Verstand sagt ihm das er vorher sterben wird. Und so schleppt er sich vorran. Schritt um Schritt.

    Doch plötzlich bleibt er stehen. Ist da jemand ? Suchend schaut er sich um und für einen Augenblick sieht er aus dem Augenwinkel zwei Gestalten. Doch er kann sie nicht ansehen, egal wie er es versucht. Er will gerade weitergehen als etwas seine Füße berührt. Er blickt hinab und sieht wie sich der Sand unter ihm rot färbt. Er sinkt ein und schneller als er handeln kann, steckt er bis zu den Waden in der roten Flüssigkeit. Er will hinaus, doch er ist keiner Bewegung mehr fähig. Die Flüssigkeit steigt schnell an und er erkennt das es Blut ist.

    Sein Herz beginnt wie ein Schmiedehammer zu schlagen und ein panisches Gefühl macht sich in seinem Inneren breit. Schon hat die Flüssigkeit seine Brust erreicht und er kann die klebrige Wärme fühlen. Noch einmal versucht er alles um wegzukommen, doch seine Glieder gehorchen ihm nicht. Etwas ist mit seiner rechten Hand. Er schaut hin und sieht einen Dolch den seine Finger umklammern. Er will loslassen, doch auch das gelingt ihm nicht. Die Flüssigkeit hat sein Kinn erreicht und fest schließt er den Mund. Seine Augen sind aufgerissen als sie schließlich Mund und Nase erreicht. Sein Herz rast und seine Lunge schreit nach kurzer Zeit nach Luft. Ihm wird schon schwindlig als er die Kontrolle verliert. Der Mund öffnet sich und unwillkürlich Atmet er tief ein. Er spürt wie das Blut in ihn fließt, zäh, warm und klebrig. Doch verliert er immer noch nicht das Bewusstsein, do sehr er sich danach sehnt.

    Wieder spürt er eine Berührung. Etwas legt sich um seinen Körper. Um die Schenkel, die Hüften, den Bauch, dann im die Brust. Er wird hochgehoben. Die Umschlingung ist fest und reißt ihn aus der Flüssigkeit. Ein Schatten fällt auf sein Gesicht und er schaut hinauf. Vor ihm klafft das Maul einer Schlange. Die Augen fixieren ihn und die Zunge bewegt sich träge und züngelnd. Er will schreien, doch immer noch ist er zu nichts fähig. Auf eine besondere Weise fühlt er sich zugleich beschützt, als wäre es die Umarmung einer Geliebten. Dann spürt er wie sich eine Hand um seine linke schließt. Eine kraftgebende Berührung, er ist nicht alleine. Dann senkt sich das Maul der Schlange auf ihn herab.....


    Dschamal erwacht und suchend fahren seine Hände zur Seite. Halt suchend bei jemandem oder etwas. Das Herz schlägt ihm bis zum Hals und er braucht lange um zu verstehen wo er ist. Dann liegt er einen Augenblick ruhig um sich letztlich zu erheben und den Balkon aufzusuchen.

    Es ist nicht das erste Mal das er so erwacht und wird in dieser Nacht nicht das letzte Mal sein.

    Das Ritual hat sich ihm eingeprägt bis in sein Innerstes. Er spürt noch den Dolch in der Hand. Er hat noch den Geschmack im Mund und er fühlt noch wie er niedergeworfen wurde, von dem was da war. Eine Präsenz, so unfassbar wie nie zuvor in seinem Leben. Er fühlt wie etwas in ihm Arbeitet. Etwas in seinem Hals verändert sich. Es fühlt sich seltsam und unangenehm an. Doch Hoffnung begleitet es. Wieder geht er zu der Sklavin die ihm frisches Wasser reicht. Auch legt sie ihm ein Tuch auf die Stirn das einen seltsamen Duft inne hat. Doch es tut ihm gut und er weiß das er auch dieses Gesicht nicht mehr vergessen wird, auch wenn sie nur ihren Anweisungen folgt.

    Dann geht er zurück zur Bettstatt. Er muss sich erhohlen und so bald wie möglich heimkehren. Er schließt die Augen und wartet auf den Schlaf und den nächsten Traum.....

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  • Jindira , die mit dem schönen Haar, Leibsklavin von Dschamal dem Gerber.


    Jindira sass in ihrem Raum und sah durch das Fenster hinaus. Der Kamm aus geschnitztem Horn wanderte langsam durch ihr Haar. Ja, wegen dem Haar trug sie ihren Namen. An den Namen ihrer Geburt konnte sie sich nicht erinnern. Sie trug es lang und flocht sie es, dann erreichte das Ende beim Sitzen die Bank. Ihr Herr mochte ihr Haar und seine Hände hatten es oft aufgenommen und durch die Finger fließen lassen.

    Und nun.... kein Herr mehr. Schon vor der Zeit hier war sie nie frei gewesen. In jungen Jahren hatte sie ihre Familie weggegeben. Für Speise und trank an einen reichen Kaufmann. Feist und ekelhaft, hatte er sie in seinen Harem gebracht und die Anweisung gegeben, sie zu hegen und pflegen bis die Frucht reif war. Vom ersten Tag an lebte sie in Angst vor diesem Tag da der Kerl es für richtig halten mochte. Ihre zierliche Gestalt und ihre Schönheit waren ihr zum Fluch geworden.

    Doch es war nicht soweit gekommen. Bei einer Reise, zu einem neuen Haus wurde der Tross überfallen und der Kaufman erschlagen. Die "Beute" wurde aufgeteilt und eine furchtbare Zeit begann. Der Anführer war ein grober, böser Mensch und nahm sich rücksichtslos was er wollte.

    Eines Nachts, eine viel zu lange Zeit später, hörte sie Streit. Sie versuchte aus dem Zelt zu schauen, war aber an Händen und Füßen gebunden. Sie war noch nicht am Eingang angelangt, da brach das Zelt zusammen und einer der dicken Stämme traf sie am Kopf.


    Sie erwachte hier. Ans Kreuz gebunden und des Todes sicher. Sie war nicht stark und schnell verlor sie wieder das Bewusstsein. Irgendwie war sie dann vom Kreuz in die Hände einiger Eingeborener gelangt.

    Als sie zu sich kam wurde wohl gerade über ihr Schicksal verhandelt. Einer wollte sie wohl für sich und so sie es recht verstand sollte sie von den anderen gegessen werden.

    Jegliche Kraft schwand aus ihr. Ein Ende ihr Götter, nur schnell.

    Aber es kam nicht so.

    Er kam. Der Herr und ein anderer. Es war ein kurzer grausamer Kampf und einer der Wilden und sie selbst wurden gebunden weggeführt.

    Sie wehrte sich nicht mehr, ihr Wille zu leben war erschöpft. Der Sklavenmeister erkannte das und schätzte ihren Wert gering. Er schlug vor sie den Jogiten zu übergeben, doch der Herr sah sie lange an und nahm sie mit sich.

    Alles Leid würde nun noch einmal beginnen. Doch wieder war alles nicht so gekommen. Er gab ihr Essen und Trinken. Er hieß sie, sich zu reinigen und als sie vor ihm stand und kaum in seine hellen eindringlichen Augen blicken könnte, gab er ihr mit Zeichen und in Sand gezeichneten Bildern zu verstehen das sie nach seinem Haus sehen sollte.

    Ungläubig und verwirrt tat sie wie angewiesen.

    Später erst hatten sie das Lager geteilt. Doch er hatte sie nie gezwungen. Sie hörte wohl von Dingen die er angeblich tat, doch ihr gegenüber war er wohl streng aber auch wohlwollend.

    Eine gute Zeit begann. Vielleicht die beste in ihrem Leben. Sie fragte sich oft warum sie hier war. Nicht mutig und nicht stark und als einzige Gabe ihr aussehen.

    Und nun....

    Er hatte ihr die Freiheit gegeben. Was nun, was damit anfangen. Wieder war die Angst in ihr hochgeschossen alles würde wie früher. Zumal er eine Frau bei sich hatte, die wohl auch bei ihm schlief.

    Eine Zeit lang hatte sie selbst gehofft vielleich an seiner Seite....

    Doch mit einem Lächeln dachte sie wohl an die einzige die das Herz Dschamals wirklich erobert hatte. Die Stadt selbst.

    Und wieder hatte er Jindira nicht aus dem Haus geschickt, sondern ihr freigestellt ihrer Wege zu gehen oder als Bedienstete bei ihm zu bleiben. Sie waren vertraut und hatten nicht nur das Lager, sondern auch ihre Vergangenheit geteilt, nachdem er sprechen konnte.

    Und sie hatte sich entschieden zu bleiben. Nach all dem gemeinsam erlebten und trotz der Frau die derzeit im Haus war. Sie fühlte sich ihm nahe und die ruhigen Tage würden wohl bald enden. Auch vor einem Sturm wurde es ruhig.


    Jindira, Bürgerin von Seebrugge, Bedienstete im Hause Dschamals....


    Sie trat hinaus auf den Steg und genoss die Blicke die sie bei einigen bemerkte. Frei soweit es hier möglich war. Frei eigene Wege zu gehen.....

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  • Krachend traf die Hacke auf den schimmernden Stein und riss einen kleinen Brocken heraus.

    Einen Moment hielt er inne und es ging ihm durch den Kopf. Fünfzigtausend Mal würde sich das wiederholen.

    Fünfzigtausend Mal würden sich die Ketten lockern, die tief in ihm verankert waren.

    Das erste Mal seit er hier war, seit er sein altes Leben tief in sich vergraben hatte, war er einem wirklichen Ungeheuer begegnet. Vielleicht nicht einmal einem aus Fleisch und Blut. Es hatte viele Namen, Gier, Macht, Gewissenlosigkeit und mehr... Er selbst kannte einige davon viel zu gut.

    Niemals hatte es einen solchen Handel in der Stadt gegeben, so er wusste. Niemals war ein solcher Preis genannt worden.

    Er hatte alles versucht und ja, man hätte es Betteln nennen können. Alles hatte er versucht und auch eine Brücke zu bauen. Eine aus Worten.

    Doch war sie niedergerissen worden mit einem Lachen. Kein Entgegenkommen, kein Verständnis und wohl doch kein Gewissen. Darauf einzugehen, wäre ein guter und für beide Seiten wertvoller Handel gewesen.

    Es hatte ihm deutlich gemacht wo er hier war. Wieder einmal.

    Dieses Land war grausam und vielleicht hatte er Vergangenes zu schnell begraben. Es erinnerte einen daran, kaum das man es aus den Augen verlor. Doch er hatte zugestimmt. Der Handel war geschlossen und solange er lief würde er sich daran halten.

    Während er noch gesprochen hatte, vermeinte er das Knirschen des Rades zu hören, an das er einst selbst gebunden war. Glaubte das Holz an den Händen zu spüren und die Planken unter den Füßen.

    Und der dunkle Schatten, tief verborgen und gebunden, hatte aufgebrüllt und an seinen Ketten gerissen.


    Und doch...


    Ein Teil des Handels war gut gewesen. Ein Anfang und vielleicht doch ein reichen der Hand auf ganz seltsame Art, denn sie war hier.

    Ein jeder der Schläge war den Preis wert. Ein jeder der Schläge war ein Versprechen das Ziel zu erreichen.

    hundert Tage für etwas das eigentlich unbezahlbar war.

    Er würde zu seinem Wort stehen und er würde sogar dem anderen Handel fürsprechen.

    Denn dieser galt der Stadt und würde ihr zum Vorteil sein. Das andere betraf nur ihn alleine.


    Doch noch etwas anderes hatte sich ereignet und warf dunklere Schatten. Tulak Rar hatte sich gezeigt und seine Macht bewiesen. Nun war ein weiterer Teil an Seebrugge gefallen und Dschamal würde sein möglichstes tun. Er hatte vor der Arbeit die Ratsmitglieder aufgesucht und ihnen berichtet. Nicht alle hatte er erreicht, Neretwar beispielsweise, befand sich immer noch auf Reisen.

    Doch es galt Dinge zu erledigen und nach der Arbeit, die ihm die klaren Gedanken wiederbringen würde, gab es kein Zögern die ersten Schritte zu tun.

    Wieder einmal dachte er an seinen Vater, der wohl doch gewusst hatte von was er sprach.

    "Tu die Dinge nicht zur gleichen Zeit, Konzentriere dich auf das was getan werden muss, sonst wird deine Arbeit immer schlecht sein".

    Ja, es war damals um die Arbeit auf dem Feld gegangen und doch traf es heute mehr zu als jemals zuvor...

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  • Er war gestürzt.


    Schwer und ohne laut, wie ein Sack Mehl in der Wüste.


    Seine Beine hatten nachgegeben und die Arme die Last nicht mehr fassen können. Nur einen Augenblick am Boden bleiben, nur einige Atemzüge im Sitzen. Er konnte fast Barlorans Worte hören aus den Kampfübungen..."Dir tun Arme und Beine weh? Gut, dann hast du sie ja noch, WEITER!!!".


    Welch ein Wahn der sich hier gerade abspielte. Dschamal hatte gewusst das es schwer werden würde. Das aber mit jedem Tag der Preis höher würde, das hatte er nicht gewusst. Sie hatte es ihm gestanden auf seine Frage hin. Nun musste es also auch noch schnell gehen.


    Zuerst hatte er es alleine tun wollen. Nur er war verantwortlich. Etwas in ihm und nicht alle würden es verstehen.

    Doch Shaya hatte ihm die Sache entlockt und ihm einen Rat gegeben, der für ihn schwer zu erfüllen war. Er hatte um Hilfe gebeten.

    Natürlich wusste er, was die anderen Denken würden. Einige verstehend und andere nicht.

    Was dann geschehen war hatte ihn trotzdem überrascht.


    Die Stadt tat einen Atemzug. Er strich durch die Gassen und Straßen. Über das Wasser hinweg in alle viertel. Ein Flüstern und Wispern bis in den tiefsten Winkel hinein. "Eine der unseren braucht Hilfe".


    Und die Stadt tat einen zweiten Atemzug. Sie atmete Eisenerz ein und Atmete Stahl aus. Und alle kamen.


    Manchem Blick sah Dschamal an, das es ihn noch mehr kosten würde als den Stahl, doch es kamen immer mehr. Jeder der gerade nichts zu tun hatte kam und die Öfen der Stadt glühten auf, als gelte es mit der Wüstensonne zu eifern. Die Türen des Handwerkshauses schlossen sich nicht mehr, es war unnötig. Die Menschen strömten hinein und hinaus.

    Gespenstisch oft und ohne Worte tat jeder was er konnte.

    Für viele kein Schlaf und auch nicht für Dschamal.

    Er wusste nicht was er all denen sagen sollte, Dank war kaum genug. Sie taten es für die Mitbürgerin und wohl für ihn. Für das Ungeheuer in ihm, das immer noch an den Ketten zerrte und das sie nicht einmal kannten. Das war ihnen gleich.

    Doch war auch der Entschluss zu sehen, das es kein zweites Mal so etwas geben würde.

    Es gab andere Mittel und in den dunklen Ecken der Stadt regte sich auch etwas und auch Rachsucht und Zorn lag in manchem Blick.


    Und dann Atmete die Stadt und wohl jeder der in ihr lebte wurde davon in irgendeiner Weise ergriffen. Zumindest schien es so.


    Einer der Arbeiter trat Wortlos an Dschamal heran und reichte ihm Wasser. Gierig nahm er es und trank. Dann reichte dieser Mann den er einst niedergeschlagen und hierhergeschleppt hatte Dschamal die Hand. Damals hatte die Hand ein Schwert gehalten und er wollte Dschamal berauben. Nun half sie ihm auf und nahm ihm einen Teil der viel zu schweren Last ab. Ein Blick wurde gewechselt und man verstand. Keine Worte und doch so viel.


    Dschamal riss sich zusammen. Der Atemzug der Stadt die sonst so ruhig lag, strömte auch durch ihn. Sein Herz schlug in gleichem Takt. Einige hatten die Vorbereitungen für die Karawane begonnen und ein steter Strom von Essen und Trinken kam aus der Taverne zu den Arbeitenden.

    Sie würden fertig werden und viel früher, als er es sich vorgestellt hatte. Etwas nagte noch an ihm, etwas das Shaya zu ihm gesagt hatte. Wie ein Blutegel sass es in seinen Gedanken, doch er verscheuchte es immer wieder. Keine Geister mehr, nicht jetzt. Es galt diesen ungeheuren Kraftakt zu Ende zu führen.


    Und er ging weiter auf seinem Weg zum Lager der Stadt. Körperlich an den Grenzen, aber mit anderen an der Seite und einem dunklen Feuer im Geist, das man seinen Augen ansehen konnte.....

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  • Er kniet neben der Liege von Leira. Reglos, wie eine Statue. Nur die Handschuhe und den Helm hat er abgenommen.

    Längst schmerzt das Knie und die Schultern, denn noch immer hält er ihre Hand und die andere liegt an ihrer Stirn.

    Er hat kein Wort vergessen das die Heilerin gesagt hat und tut wie diese ihm aufgetragen. Das Gesicht wieder reglos, wie seit dem Zeitpunkt wo er sie gefunden hat. Warum hat sie nur gelogen, als er sie gefragt hat. In der Aufregung hat er die Anzeichen falsch gedeutet. Nun kämpft sie und wenn ihr Fieber steigt, legt er ihr kühle Tücher auf.

    Einige Male kommt Furcht in ihm auf, wenn sie zu Zittern beginnt und die Stirn von kaltem Schweiß glänzt. Dann streicht er die Salben auf und streicht ihr über das Haar. Benetzt ihre Lippen und sucht ihren Durst zu stillen. Dabei erzählt er ihr leise von seiner Vergangenheit. Von Reisen und seinem Weg in die Stadt. Er erzählt ihr von der Lagune und den ersten Häusern und von vielem anderen.

    Wenn sie ruhiger ist, betet er zu seinem Gott. Er weiß, es ist nicht der ihre und es mag vergebens sein, aber in dieser Nacht kämpft auch er. Wieder um sie und noch mehr als um ihre Freiheit. Es ist ein leiser Kampf, doch nicht weniger schwer als mit Schwert und Schild.


    Er hat eine Botin geschickt, Arkaris. Er hat ihr aufgetragen Shaya in Seebrugge zu suchen und herzubitten. Sie, der er so großes Vertrauen schenkt. Sie möchte er bei Leira sehen, wenn er weiterziehen muss. Und das muss er, obwohl es ihn fast zerreisst. Denn wenn Tulak nicht besiegt wird, wird auch Leira irgendwann ein Skelett in Tulaks Armee sein, wie alle anderen auch. Er muss und kann es doch eigentlich nicht.


    Er hatte sich bei den ganzen Frauen die Leira halfen, nichtmal bedankt. Er hatte es vergessen.

    Tulak Rar...

    Der Preis war schon hoch gewesen bis zu diesem Tag. Nun war er um ein vieles höher, denn Leira war nicht die einzige Verletzte, die ihm nicht gleichgültig war. So die Götter es gaben, das dieser einst in Dschamals Hände fiel, verletzlich und aus Fleisch und Blut, so würde er selbst die Ketten in seinem tiefsten Inneren lössen. Es würde lange dauern und dieser Mann würde sterben. Nicht schnell und gnädig. Nein, langsam und immer und immer wieder. Ein mal, für jeden Schmerz den er auf all den Gesichtern hinterlassen hatte. Von der Schwelle geholt, mit Tränken und abermals dort hingebracht, so lange bis dieser um Erlösung betteln würde. Erst dann soll wieder eingeschlossen werden was um Freitheit ringt.


    Die Karawane war noch nicht sehr weit gekommen als sie aufgehalten wurde. Ein seltsamer alter Kautz mit einer Hütte und einer Tochter. Dieser hatte von schlechtem Wasser gesprochen und das seine angepriesen. Doch selbst hatte dieser ausgesehen, als wäre Er gleich verdurstet. Den meisten war die Stelle und der Alte von Anfang an nicht geheuer und doch hatte man sich entschieden Wasser aufzunehmen, es aber noch nicht zu nutzen. Ein Tier sollte Aufklärung bringen, ob es Giftig wäre. Bis dahin würden die mitgebrachten Vorräte reichen.

    Und so zog man weiter, um den Fluß zu erreichen. Hier würde man ehedem Wasser finden und konnte auf das des Alten dann verzichten. Ein trügerischer Plan und er brachte Gewissheit. Das Wasser des Flusses war vergiftet. Eine Falle und vermutlich nicht die letzte.

    Einzig der Weg in die Wüste, in den Norden, blieb offen. Doch nun, war die Karawane gewarnt und sich alle bewusst das Gefahr drohte. Mehrere Angriffe konnten zurückgeschlagen werden und mit grimmiger Entschlossenheit, suchte man sich Stunde um Stunde den Weg. Dem einen schien es fast Vergnügen zu bereiten und wieder andere wurden still dabei. Deutlich, das es nicht lief wie man es erwartet hatte.

    Letztlich hin zu einer Schlucht, die von beiden Seiten von hohen Felsen eingeschlossen war.

    Tulak Rar...

    Er hatte sie erwartet, hatte sie alle vermutlich hergeleitet wie ein Puppenspieler.

    Und er zeigte seine Macht. Nicht nur durch seine Diener, nein schlimmer. Auch Dschamal fühlte es und ihm war, als schließe sich eine Hand um sein Herz.

    Doch wieder fanden die Streiter Mut und stellten sich den Wesen die aus dem Boden kamen. Wieder wurde Schild gehoben, Schwert gezogen. Hämmer wurden geschwungen und so manche Lanze rammte sich in die Untoten.

    Mit grimmigem Mut und eisernem Willen stemmten sich die Streiter noch einmal gegen Tulak...

    Der Boden bebte und Sand wurde in den Himmel geworfen. Explosionen erklangen und kamen schnell näher. Hände griffen aus dem Boden und nun wurde deutlich, das hier nichts zu gewinnen war.


    Hier muss es geschehen sein, denkt er sich und legt Leira wieder ein Tuch auf...


    Man hatte die Festung im Hochland schon fast erreicht und der Entschluss Dsons war gut und vieler Rettung. Rückzug und hin zu der Feste. Dann war beratschlagt worden. Es musste gelingen und Wege wurden gesucht und gefunden. Ein anderer Weg und mehr Achtsamkeit, doch auch vieles mehr.

    Dschamal war dabei schon unruhig gewese. Er hatte Leira nur in die Feste gehen sehen, ohne noch mit ihr sprechen zu können. So eilte er nach dem Rat zur Taverne, doch es war niemand mehr da. Niemand konnte ihm sagen wo Leira geblieben war und langsam machte sich Sorge breit. Er eilte durch das Gebeude, bis er sie fand und das Gefühl zur schrecklichen Gewissheit wurde. Verletzt und das schwer. Fast zu spät gefunden, weil er am Rat teilgenommen hatte. Keiner der anderen hatte nach ihr gesehen, hatte sie vermisst. Grausame Wirklichkeit in diesen Landen und sie würde vielleicht Sterben, weil er sie und andere, vor Tulak retten wollte. Eine Wahl hatte er nicht.

    Sein Gesicht war starr geworden, nicht Denken, nicht Zweifeln, nicht jetzt. Das Notwendige tun. Die Heilerin kam und letztlich Kniet er nun hier.


    Er würde weiterkämpfen, was auch sonst. Sei es bis zum letzten. Für sie, für die Stadt und die die da waren....

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  • "Ihr habt eine Nacht hier im Dorf"...


    Sarkhos Worte hatten Dschamal getroffen. Sarkhos wusste um die Dinge und trotzdem... Er respektierte den Schmied aber manches würde ihm ewig fremd sein.


    Er war hinausgegangen und würde bei den Tieren schlafen. Bei den Kamelführern, die so leicht übersehen wurden und doch in gleicher Form ihr Leben aufs Spiel gesetzt hatten. Er sah das Erstaunen, als er sich wortlos in ihre Runde setzte.

    Auch dieser Tag war schwer gewesen auch wenn es weniger Verlusste gab. Stimmen waren laut geworden, warum es schien als kenne man jeden Schritt der Gruppe.

    Barloran war erfolgreich gewesen. Wenigstens das.

    Die ersten Hinterhalte waren keine Überraschung mehr. Die Gruppe hatte sich langsam aufeinander eingespielt. Doch Dschamal war misstrauisch geworden. Nach der Rast im Hochland war es zu leicht. Es erschien halbherzig in anbetracht dessen, was schon geschehen war. Wieder kam das seltsame Gefühl auf, die Maus in den Fängen einer Katze zu sein.

    Das Gefühl teuschte nicht und kurz vor dem Ende, war es wieder eine Schlucht die fast eine Entscheidung brachte. Dunkel und eng war sie und eine Falle. Natürlich wussten es alle, oder man vermutete es schon, doch was kam, war fast zu viel. Wilde Menschen, Explosionen und die Enge der Felsen, waren eine höchst gefährliche Situation gewesen.

    Doch endlich das Dorf der Eisenwölfe und ein scheinbar sicherer Platz.

    Nun galt es auszuruhen und Kraft zu schöpfen für den Rest des Weges.


    Selten war er so erschöpft und doch auf eine Art zufrieden.

    Jetzt kam die Müdigkeit der letzten Nacht in der er nicht geschlafen hatte. Doch war an Ende geschehen was er sich so sehnlichst erwünscht hatte und sie war erwacht. Zwar nur kurz, aber er konnte ihr sagen, was ihm so wichtig war. Und auch sie ließ ihn etwas wissen, was sein Herz leichter werden ließ. Sie gab ihm zu verstehen das er weitermachen sollte, nicht aufgeben. Nein, er hätte es ehedem nicht getan, aber das gab ihm zusätzliche Kraft.

    Shaya war noch nicht gekommen und er war sich auch unsicher, ob sie es tun würde. Klug wie sie war, würde sie das richtige tun und der Gedanke daran füllte ihn mit grosser Wärme. Er hatte nicht anderst gekonnt als ihr Nachricht zu schicken und sie würde es Verstehen.


    Heute Morgen war er hinausgegangen zu der Karawane. Zwei Menschen tief in seinem Herzen und zudem drei, die er wohl Freund nennen durfte. Umgeben von vielen, die ihr Leben riskierten mit dem selben Ziel und nicht wenige Taten weit mehr als das wofür sie bezahlt wurden.

    Diesen Gedanken nahm er mit sich in seinen tiefen Schlaf....

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  • Und so geschah es zu der Zeit, als die Karawane bei den Hochländern lagerte und Arkaris von Dschamal gebeten wurde Nachricht nach Seebrugge zu bringen......



    Ein unsanfter Stoß in ihre Rippen ließ Shaya die Augen aufschlagen. Im ersten Moment konnte sie kaum etwas erkennen. Grelles Licht schien ihr entgegen, ein metallischer Geschmack lag auf ihrer Zunge, jeder Muskel an ihr schmerzte und ihr Kopf fühlte sich dumpf und schwer an.

    „Los! Aufwachen! Hier muss jemand dringend mit dir reden!“, donnerte eine raue männliche Stimme.

    Langsam gewöhnten sich ihre Augen an das Licht und sie versuchte sich ein wenig umzusehen. Anscheinend war sie im Ratshaus eingeschlafen, etwas verwundert schaute sie in das Gesicht des Mannes vor sich und erkannte einen der Schmiede, den sie für die Nachtwachen eingeteilt hat. Mit seiner Fackel deutete der Mann zur Tür in der sich eine Frau, immer noch schwer atmend am Türrahmen abstützte.

    „natürlich“, mit beiden Händen drückte sie sich am Tisch hoch und nickte mehr als Bestätigung, dass es ihr gut ging, dem Mann zu.

    Die Frau an der Tür schwankte noch einige Schritte in den Raum bevor sie mit fester Stimme sprach.

    „Dschamal lässt dir sagen, das Leira um ihr Leben kämpft. Er muss mit der Karawane weiterziehen, obwohl er nicht will und kann. Er möchte dich bei ihr sehen, die die ihm mit ihr am nächsten steht.“

    Shaya hob eine Augenbaue und versuchte ruhig zu bleiben, auf keinen Fall wollte sie, dass noch mehr Unruhe in Seebrugge entsteht. Nach kurzer Pause und einem musterndem Blick auf die Frau sprach sie gewohnt ruhig.

    „ich danke dir, dass du trotz der Nacht und dem gefährlichen Weg so schnell bei uns warst. Doch jetzt ruh dich erstmal aus. Varrik wird dir eine Unterkunft zeigen und dir was zu Essen bringen. Bitte beschreib ihm noch wo wir Leira finden können. Und Varrik kommt bitte danach wieder zu mir .... ich brauche mal wieder deinen Rat.“

    Der kleine kräftige Mann schnaubte zur Bestätigung und führte die Frau hinaus. Varrik war ein guter Mann, seitdem Shaya ihn und seine Frau Vanni mehr durch Zufall vor dem sicheren Tod rettete blieb er bei ihr. Arbeitete hart, beschwerte sich nie und machte was Shaya von ihm verlangte. Dafür war er mürrisch, wortkarg und oft viel grober als er wahrscheinlich denkt das er ist. Anders als seine Frau, die so ziemlich genau das Gegenteil von ihm ist. Beide sind Shaya auch nur ohne eine Frage zu stellen nach Seebrugge gefolgt.

    Kurz nachdem Shaya wieder alleine im Ratshaus war ging sie die Treppe hoch, öffnete ohne wirklich zu wissen was sie tun sollte die Tür zum Balkon und schritt hinaus in die Nacht.

    An dem Geländer des Balkon gelehnt starrte sie ermattet in die grüne Wand, als könnte sie dort Antworten finden.

    Konnte sie Seebrugge auch alleine lassen? Der Gedanke wurde schnell überschattet von den Ereignissen seit die Karawane aufgebrochen ist. Und obwohl das erst einige Stunden her ist, konnte Shaya abschätzen, was die anderen im Rat eigentlich alles für die Stadt machen. Mit einem Kopfschütteln und Grinsen dachte sie daran wie schnell es im Hafenviertel Übergriffe und Beschwerden gab. Kaum ist Cali nicht da werden die wieder frech. Schmerzhaft, da kaum Wachen in der Stadt sind, deswegen auch noch welche abzustellen.

    Einige Bürger haben berichtet, dass sie Gesichter in der grünen Wand sehen und gar Stimmen hören.

    Ängstlich haben sie sich eingeschlossen und ließen sich auch nicht beruhigen.

    Zwei Schreiner haben sich bei der Arbeit verletzt und werden wohl Wochen ausfallen. Und zu guter Letzt wurden noch einige Krokodile in der Nähe der Windmühle auf dem Fluß gesichtet.

    „Shaya, Leira ist auf der Feste der Hochländer!“ riss sie Varriks brummige Stimme aus den Gedanken.

    „Also in Sicherheit. Wie sieht es momentan aus, haben wir genug Leute um einen Heiler und vielleicht weitere vier Leute zu ihr zu schicken um sie nach Seebrugge zu holen? Wenn du mich vertrittst werde ich auch selbst mitreisen.“ Obwohl Shaya die Antwort auf ihre Frage schon kannte, musste sie sie dennoch schon alleine wegen Dschamal stellen.

    Herzhaft lachte der Mann, so dass sich schon die ersten Tränen in seinen Augen bildeten. Kopfschüttelnd und immer noch sichtlich amüsiert über die Frage wischte er sich über die Augen.

    „Also wenn du gehst werden die Leute noch unruhiger. Und wenn ich vier Leute mehr hätte würdest du mehr Wachen auf den im oberen Teil der Stadt sehen. Hätten wir dann nochmal vier mehr könnten wir teilweise die Werkbänke wieder besetzen und wenn wir dann nochmal vier...“

    „Genug! Ich habs ja verstanden“ unterbrach sie ihn laut. Varrik ließ sie alleine, setzte seinen Rundgang weiter fort, während Shaya ihren Blick wieder traurig gegen die grün schimmernde Wand richtete.


    ( Geschrieben von Shaya )

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  • Er war früh aufgestanden. Wieder kaum Schlaf, trotz das es zu Ende war. Ihm war bewusst, das er Ruhe nur Zuhause finden würde. So hatte er eine Nachricht für die seinen hinterlassen und sich zu den Kamelen aufgemacht. Er würde es abladen. Das, welches er die ganze Zeit geführt hatte. Es sollte eine besondere Last nach Hause tragen.

    Gerade war er mit dem Kamel fertig, da erklang die Stimme "Dschamal ! Warum?". Der Sprecher, einer der Kamelführer, stand hinter ihm. Der Blick vorwurfsvoll und traurig, doch auch voll Zorn. "Warum hast du ihn umgebracht?".

    Nicht nachdenken, nicht fühlen, wie am Tag zuvor.

    Er hatte zum Dolch gegriffen und dem Mann gereicht. "Stich zu, wenn du glaubst ich hätte es ohne Grund getan".

    Einen Augenblick hatte es so ausgesehen, dann fiel der Dolch in den Sand.

    "Komm nach Seebrugge zurück und ich sage dir warum, oder such dein Glück an anderem Ort. Ich danke dir".


    Nach den Worten hatte sich Dschamal abgewendet und sich auf den Heimweg gemacht. Er würde noch jemanden abholen so es möglich war. Alle nach Hause zu bringen, hatte er Shaya versprochen und fast wäre es gescheitert, zwei mal.

    Jetzt schrie sein Herz nach Leira, Shaya und Seebrugge. Nein er konnte nicht warten. Er dachte an Barloran, Karduum und Calisha. Zu nichts verpflichtet und doch treu bis zum Schluss. Er hatte es geschrieben. Geht nach Hause. Geht zu Shaya und seht nach ihr. Ich bringe die, die noch fehlt.


    Nach dem Aufbruch von dem Dorf der Wölfe hatte er bald schlimme Befürchtungen. Wie am Vortag kam dieses Gefühl zurück, das jemand sie beobachtete. Kaum das sich Tiere in den Weg stellten war es viel zu still.

    So war auch das erste Ziel schnell erreicht. Die kleine Oase versprach ein guter Ort zu sein um Rast zu machen.

    Kurz vorher war eines seltsam. Die frischen Lebensmittel waren verdorben. Viel zu schnell nach seinem Ermessen. Doch die Oase brachte auch jagbares und bald war das vergessen.

    Die Nacht brach herein.


    Nach einiger Zeit, war dann ein Sturm aufgekommen. Heftig war dieser und lies wohl schnell erkennen das er die Oase voll Treffen würde.

    Wärend die anderen Zugang zu dem Haus suchten, das man entdeckt hatte, war Dschamal mit den anderen Kamelführern zu den Tieren gegangen. Ganz an das Haus zurückgezogen, ließ man sie abliegen und duckte sich gemeinsam an die Flanken der Tiere. Wie er es schon vor so langer Zeit schon einmal gemacht hatte. Das Tuch vor dem Gesicht konnte das ganze auf diese Weise überstanden werden und die Tiere blieben ruhig.

    Lange lauschte er dem Heulen und spürte den Herzschlag des Kamels unter seiner Hand, da tauchte einer der anderen auf. Welch ein Wahn hier herumzulaufen.

    Erst im Anschluss hatte er erfahren das es um ihn fast Streit gegeben hatte. Ja, er hätte sein Verbleiben jemandem sagen sollen, doch es war keine Zeit gewesen.

    Andere hatten den Sturm besser genutzt.

    Der nachlassende Sturm offenbarte das sie erwartet wurden.

    Viele....

    Zu viele...

    Flucht war die einzige Möglichkeit. Dazu... immer noch Nacht ? Es gelang und die Wüste nahm sie auf. Die Späher schwärmten aus. Ein Weg musste gefunden werden und das schnell.

    Doch keiner war frei. Versperrt durch fallende Felsen blieb nur einer. Der alte Tunnel. Es war soweit, Dschamal war sicher. Sie waren gelenkt worden und fast am Ziel. Wenn nicht jetzt, wann dann.


    Natürlich war der Tunnel eine Falle und doch kein anderer Weg möglich. Die Flammen an den Ausgängen waren deutlich. Dann kam er.

    Hier und jetzt war es also zu Ende, denn noch war der Magier unverwundbar.


    Er hob seinen Schild und sah zu wie Dson Zeit erkaufte, für was war ihm zuerst nicht klar. Ein letzter Kampf, aufrecht und ohne aufgeben. Nichts sonst, bis zum Ende.

    Dann trat Wüstenblume zu ihm und ihre Worte waren wie ein Schwert im seinem Körper.

    Was sie ihm gesagt hatte. Eine Waffe womöglich, doch etwas fehlte. Nun sagte sie ihm was. Ein Herz.

    Was Band ihn an diese Frau. Nicht ihr Körper, obgleich von seltener Schönheit. Nein, sie war Vertraute und Fluch. Immer wieder ihre Augen. Etwas war darin und sie sah auch in seinen tief. Hatten sie gegenseitig gesehen was dort unten lag, ganz am Grund?

    Ein Herz...

    All die gingen ihm durch den Sinn die mit ihm waren und in der Not wog er ihren Wert. Die von den Verbannten, die Sturschädel von den Eisenwölfen, die seinen, Hochländer, deren Wirtin so treu den Anführern Licht in der Dunkelheit gewesen war. Tapfer mit der Fackel auch in Gefahr. Sie?

    Oder er selbst, Dschamal ?

    Nein, er hätte noch zu tun, vielleicht war das sein Ende, aber nicht Heute.

    Er eilte nach hinten und nahm einen der Kamelführer beiseite. Vertraut neigt sich dieser zu ihm, seinen Anweisungen zu folgen. In Dschamal tobte es und doch gab es keinen Weg. Er machte es schnell. Zwei mal Schnitt der Doch. Zum einen der Tod, auf schnelle gnädige Weise. Dann das Herz. Der Schnitt war sauber und sein Handschuh griff hinein. Ein Ruck und er hielt das Herz in der Hand.

    Nicht denken, nicht fühlen.....

    Er lief zu Wüstenblume...

    "Barloran! Einen Pfeil!".

    Die Spitze wurde von der Pristerin ins Herz gestochen und mit einer Flüssigkeit überzogen. Blutmagie gegen blutige Göttermächte. Welch ein Wahnsinn.

    Dann ging der Pfeil wieder an Barloran "Schieß und griff gut... Bitte..."

    Die Worte brachen ihm fast sich Barloran verstand.

    Es war ein meisterlicher Schuss. Er folgte dem Pfeil mit seinem Blick bis ins Ziel. Fast war ihm als spürte er den Einschlag selbst.

    Tulak schwand...wohl nicht Tod, doch angeschlagen. Er war besiegbar...

    Dann begann die Höhle einzustürzen. Die Flammen waren nicht gewichen.

    Doch abermals schienen die Götter einzuschreiten und dieses Mal auf Seiten Dsons.

    Dschamal war angeschlagen und er sah wie durch einen Schleier. Fast als wäre es doch sein eigen Herz gewesen. Etwas öffnete die Wand aus Feuer. Ein Schwert in Dsons Hand ein Mann in den Flammen?

    Hinaus, nur hinaus....

    Draussen strauchelte er. Das Herz schlug ihm als wolle es die Rippen brechen. Schwindel....

    Den Blick auf den Handschuh gerichtet von dem in zähen Fäden das Blut tropfte.

    Einige kammen zu ihm um zu fragen und zu sehen.

    Nein...

    Weiter. Dson folgen so schnell es ging.

    Und so fiel eine Kette und Dschamal stand auf. Zuerst noch unsicher fiel er bald in den alten Lauf.

    Nun zog er die Waffe und der Schild war am Arm. Etwas war verändert und eine Hyäne, die von der Seite sprang würde von seinem Schild nur aus der Richtung gebracht. Nur so viel Widerstand. Sie knurrte im Flug und sah nicht die Klinge die von oben kam.

    Dson.....

    Zahida....

    Sie liefen neben ihm. Beide würden ankommen, seine Klinge sorgte dafür. Keine Toten mehr. Es war genug.


    Der Mitraschrein war erreicht. Gerade noch. Die Gruppe war zerbrochen. Zu viel Unterschiede. Er hatte nicht mehr die Kraft dagegen anzugehen. Er war sich klar das es Folgen haben würde Barloran hatte es gesehen. Egal.

    An den Brunnen gelehnt ließ er sich Zeit. Zeit Atem zu schöpfen, Zeit zu denken. Tulak Rar, eines Tages....

    Sein Herz schlug ruhiger und gab ihm den Weg auf.....

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  • Zuhause.....


    Ein seltsames Wort für ein Stück Gefängnis. Noch hatte er keine Ruhe gefunden. Auch die anderen waren da. Er sah nach Leiras Wunde und machte sich dann auf zur Taverne. Er freute sich auf das Wiedersehen mit Shaya.

    Als diese zur Ruhe gegangen war, stieg er hinauf auf den Hafenturm bei der Taverne und blickte auf die Stadt.

    Die Reise war gut ausgegangen. Und sie war doch viel teurer gewesen als je erwartet. Dinge waren gelernt worden und so manche Wunde im Inneren wurde geschlagen.

    Seltsam aber wohl wahr, wenn manche Krieger sagten, das es in jeder Schlacht nur Verlierer gab.

    Er hatte es noch nie in dieser Weise erlebt, aber er konnte es nun bestätigen.

    Viel hatte sich ereignet. Karduums Worte gingen ihm nicht aus dem Kopf. Er musste sich seiner eigenen Vergangenheit stellen.

    Eines hatte er begriffen. Man sollte den wichtigen Menschen die Dinge sofort sagen. Niemand wusste, ob es eine weitere Gelegenheit gab.

    So hatte er auch hier die Lehre befolgt und über etwas gesprochen, das ihn schon länger beschäftigte. Eine dunkle Ahnung ausgesprochen. Die Antwort war ausweichend und unklar gewesen und gab seinem Verdacht wohl eher recht. Unsicherheit, etwas das er nur wenig mochte. Eigentlich wäre es nichts schlimmes, nicht wirklich, das zumindest war bestätigt worden. Doch bedauerlich und auch ein großer Verlust.

    Gleichwohl.. Er hatte alles gegeben für die Freiheit eines Menschen. Er wollte für jeden hier das selbe. Gerade für die, die ihm so nahestanden nach all den Dingen. Keine Ketten. Auf keine Weise....

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  • Schritt für Schritt



    Es war ein zähes Ringen geworden. Der Handel um Leira, eine widerwärtige und unangenehme Sache. Mehr als ein Mal ein Tanz auf des Messers Schneide.

    War es ihm anfangs nur um einen tiefen Drang aus seiner ferner Vergangenheit gegangen, so war ihm diese Frau zunehmend näher gekommen. Erklären konnte er es nicht und das war auch nicht notwendig.

    Shaya und Karduum hatten es beim Namen genannt und vermutlich hatten sie recht. Liebe....

    Er scheute immer noch dieses Wort, denn in seinem alten Leben war es unmöglich gewesen. Etwas das niemals geschehen durfte. Er dachte an all die anderen in der Stadt und ein gutes Gefühl durchströmte ihn. Alle auf ihrem eigenen Weg und oft nicht einer Meinung. Jeder für sich und doch in der Not zusammen. Etwas besonderes war hier entstanden.


    Doch hier und heute war nun alles aufgegangen. Ein Abend der Freude und des Glücks. Trotz Gefängnis, trotz Tulak und allen anderen Dingen die noch getan werden mussten.

    Ein weiterer Schritt in ein anderes Leben

    Das erste Mal hatte zugelassen das das was in ihm vergraben war hervortreten durfte. Kontrolliert und beherrscht und nicht Wild wie früher.

    Ganz werden, dann erst...

    Er begann Karduum und seine Worte zu verstehen.....

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  • Mondnacht....


    Fast lautlos streift der Wolf durch das Gebüsch. Der Wind der die Blätter bewegt ist lauter, als das leise Rascheln der Blätter die seinen Körper streicheln. Das Mondlicht lässt seine Augen funkeln, welche die Umgebung nicht aus den Augen lassen. Er kann die Beute sehen und hören, schon sehr nahe ist sie. Auch seine Nase nimmt all die Gerüche auf und weist ihm den Weg. Doch etwas anderes ist dort. Vertraut und dicht bei ihm. Seine Gefährtin Jagd mit ihm. Auch sie leise und nur ein Hauch in den Eindrücken der Umgebung.

    Das Ziel ist erreicht und er spannt sich zum Sprung. Jetzt....

    Schnelligkeit, beide Wölfe springen nach vorne. Ihre Fänge aus kalten Eisen vorgestreckt. Das Wild bemerkt sie, doch längst ist es zu spät. Die Fluchbewegung trotz allem zu langsam. Ein kurzer Wilder Kampf, dann kehrt Ruhe ein. Die Jäger bleiben geduckt. Sichernd und wachend noch einen Augenblick, bevor sie die Beute zerteilen. Dann ziehen sie sich zurück und nur der verfärbte Boden zeugt von dem was geschah....



    Ein fast normaler Tag....


    Dschamal hatte die ersten Arbeiten des Tages schon hinter sich gebracht und gönnte sich eine Pause. Wie öfter schon stieg er dazu auf einen der Türme am Hafen.

    Drüben, dort wo der neue Stadtteil entstand war reges Treiben. Die Sonnwendfeier wurde vorbereitet. Das ganze Schwemmholz das zu finden war, musste aufgeschichtet werden, damit es trocknete. Dazu Tische, Stühle und Bänke. Der Marktplatz wurde aufgeräumt und geputzt.

    Die Handwerker arbeiteten mit seltenem Eifer, galt es doch, das beste zu bieten beim Markt.

    Die Wache hatte Bericht erstattet. Wohlgemerkt, die ihm nahestehende Wache. Wie jeden Morgen dem Rat Berichtet wurde, so kam dieser Mann jeden Morgen zu ihm.

    Einige standen in besonderem Dienst. Treu der Stadt zu Diensten und froh das ihre Vergangenheit vergessen und begraben war.

    Seltsames war Berichtet worden und ein Teil wohl Seemannsgarn. Aber doch.....

    Dschamal gab dem Mann Einige Anweisungen mit. Dieser nickte nur und ging. Auch einer von jenen die die Stadt gefressen hatte. Einer von jenen die schwiegen über altes und ihre sehr zweifelhaften Künste nur noch in den Dienst der Stadt stellten.

    Dschamal dachte an sich selbst. Er hatte zu sich gefunden. Sein altes Leben durfte sich Geltung verschaffen. War mit ihm verschmolzen und manchmal ließ er ihm freie Hand.

    Er machte sich auf, besondere Vorbereitungen zu Treffen. Er traute nur wenigen und alle waren hier in dieser Stadt. Es war ihm bewusst das es Menschen gab die neidisch waren, gierig, heimtückisch. Manche würden vielleicht Hand an die Stadt legen wollen. So es dabei aber nicht nur um etwas Gewinn ging, möchte sich der eine oder andere eines Tages wundern. Auf dem Rücken mancher Drachen kann man Ganzen, doch man weckt die besser nicht.

    Doch zum Ende dieses Wochenlaufes soll das alles vergessen werden. Einen Abend sollten Vergnügen und Gesellschaft, Handel und Gemeinsamkeit das Ziel sein.

    Das Gefängnis war hart genug.

    Sogar einige Nachbarn hatten Hilfe angeboten.

    Danach... Nun einige Rechnungen waren noch offen. Sie würden beglichen werden...

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  • Sonnenwende....


    Ab dieser Nacht würden die Tage kürzer werden. Das Feuer war heruntergebrannt und wie das Auge dieses Dämonen in der Kristallhöhle glühten die Reste davon herüber. Es war ein guter Markt gewesen und nicht sonderlich viel, aber annehmbares war gehandelt worden. Auch das Fest könnte man wohl als gelungen ansehen, wenn auch nicht aus jedermanns Sicht.

    Auch konnte er mit Sarkhos sprechen. Nur dieser konnte ihm bei seinem Einfall helfen, bei einer ganz besonderen Waffe.

    Cora hatte hervorragendes geleistet. Das Essen wunderbar, die Getränke reichlich und ausreichend. Ja sie hatte sich sogar zwischen streitende gestellt wie man ihm berichtet hatte.

    Er hatte Vayim gebeten, ihr dafür an Kleidung zu fertigen, was immer sie bräuchte. Ja sein Sklave. Wie seltsam das er ihm die Freilassung übelnahm.

    Und wieder dieses Unglücksweib. Wieder die Beschimpfung als Hure. Nach dem was er nun wusste, mochte es der Betroffenen vielleicht egal sein, aber auch in ihm selbst raste der Zorn auf diese Händlerin oder was immer sie vorgab zu sein. Nun vielleicht musste es so enden und es gab keine friedliche Lösung. Fünf Tage hatte der Schmied verlangt und er sollte sie haben. Dschamal würde sich innerhalb der Stadt auch an den Handel halten. Ausserhalb und nach Ablauf der Tage aber...Nun ja. Wäre er wie früher hätte er sie längst getötet. Hybris, wie sonst dachte sie unverwundbar zu sein.


    Kein Schlaf für Dschamal, wieder einmal. So sehr er Leira durch den Kampf um sie zugeneigt war, so sehr vermisste er in diesem Moment Shaya oder Jindira. Nicht in Körperlicher Weise, aber die beiden waren ihm lange Ankerpunkt gewesen.

    So vieles war in den letzten Wochen geschehen.

    Wie trügerisch die Ansicht, das diese Dinge erledigt waren.

    Wie überliefert, hatten bei dem Feuer auch die Herzen gebrannt. Wie auch schon bei der Karawane hatte es auch dieses Mal geendet.

    Das Gespräch hatte ihn in finsterste Zeiten geführt. Ihr war geschehen was er eigentlich gefürchtet hatte. Zu viel Erfahrung mit solchen Dingen. Hatte er selbst doch anderen so etwas angetan. Würde das gut gehen?


    Die Dinge machten den Eindruck schlimmer zu werden.

    Was geschah in einem Käfig mit zu vielen Raubtieren? Sie begannen sich zu zerfleischen.

    Vielleicht erledigt sich ja alles durch seinen Plan. Er würde sich zu der rechten Zeit, Tulak stellen. Letzten Endes würde nur einer Leben. Ein Gespräch mit Wüstenblume und die Suche nach der Seherin. Es gab grösseres als diese Kleinheiten bei der Feier. So man Tulak nicht bezwang würde es bald unwichtig sein, ob man sich mochte oder schlug.

    Die Wege wurden steiler und Steiniger. Er würde sie trotzdem gehen......

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  • (k)ein friedlich Land....


    Dschamal ließ sich auf ein Knie sinken. Wie bei seinem Tanz, die Klingen der beiden kurzen Schwerter mit den Spitzen neben sich im Sand abgestützt.

    Sein Gesicht konzentriert und ohne Regung. Hinter ihm sank der letzte der Gegner in sich zusammen. Die Sehnen seines linken Unterschenkels durchtrennt, war es das tiefe Loch in seiner Flanke, das ihn das Leben aushauchen lies.

    Auf dem Weg zum Dorf der Wölfe ließ er sich Zeit. Sarkhos hatte ihm etwas schicken lassen. Doch musste er sich sammeln davor.


    Wie hatte dieser Mann gesagt....

    "Ein friedliches Stück Land"


    Wieder hatte er die Geschichte von jemandem gehört.

    Aufs übelste geschändet, körperlich und geistig, vor allem die Frauen. Alle Gequält, misshandelt, geschlagen, gebrochen und zerstört, an Leib und Verstand. Krank vor Sehnsucht, Angst und Heimweh. Vergessend, das sie alle Tiere im Käfig waren.

    Er nahm sich nicht aus davon. Selbst wenn er je hier herauskam, könnte er nie mehr nach Hause.

    Alle hier auf schwerste Verletzt, auch wenn sie es unter Worten, Taten und Gehabe verbargen. Jeder mit seinem eigenen Schauspiel beschäftigt.

    Er war einer derer gewesen, die anderen das angetan hatte und er hatte es mit Freude gemacht.

    Das war vorbei, zumindest das meiste.


    Die Seherin.

    Er würde sie auch töten wenn Tulak erledigt war. Zu gross die Gefahr. Gleichzeitig wenn möglich.

    Doch erst musste sie gefunden werden.

    Eine neue Jagd. Ein Grinsen zeigte sich in seinem Gesicht, als er sich erhob und den Weg fortsetzte.....

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  • An diesem Tag war der letzte Teil von Dschamal wie er gerne gewesen wäre erloschen.

    Unfähig ihr nachzulaufen, stand er hilflos in der Taverne. Er war so glücklich gewesen sie wiederzusehen und so viel Wärme hatte ihn erfüllt, seine Liebe, sein Anker. Doch er musste ihr berichten was geschehen war. Was sonst hätte er tun können. Er wollte sie trösten, in den Arm nehmen, festhalten.

    Nun stand er dort. Still, Zitternd, Stumm.

    Der Schmerz der ihn erfüllte war unbeschreiblich. Es fühlte sich an als würde er verbrennen. Noch nie hatte er Shaya so gesehen.


    Das Feuer brannte und ließ Asche zurück.

    Es hatte auch sein Herz verbrannt.

    Zorn und blanker Hass blieb. Rein und klar, wie früher einmal. Wie damals würde er ihn, wenn es soweit war, schnell machen und unempfindlich gegen Schmerz.

    Das Land hier war grausam, gab einem nichts und nahm alles.


    Er ging zum Haus zurück und Rüstete sich. Er würde nicht alleine gehen, nirgendwo hin mehr. Leira würde ihn geleiten und wehe dem, der sich vor ihren Bogen und sein Schwert stellte.

    Die Waffe gegen Tulak, die musste fertig sein und er würde sie holen. Heute noch, denn es mochte die letzte Gelegenheit sein. Es war eine hässliche Zusammenkunft denn der Bote war schon da gewesen. Wie zu erwarten war, standen sie auf Celaines Seite. Egal, es war ihm gleichgültig. Er hatte diese Menschen schätzen gelernt, doch wenn sie sich zwischen ihn und Celaine stellen würden, waren sie ein Hindernis aus Fleisch.

    Wie verwundert war er, das er trotzdem die Waffe erhielt. Dieser Schmied.....

    Dieses eine Wort würde er noch halten, dieses Meisterstück nur gegen Tulak einzusetzen und es dann zurückzubringen, durch wen auch immer.

    Danach würde er dieses Dorf nie wieder betreten. Der Alte hatte ihn noch gewarnt. Zorn sei ein schlechter Ratgeber. Ja, das wusste er. Doch benutzte man ihn als Waffe und mit Verstand, war er nicht weniger zerstörend als das Werk von Sarkhos.

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  • Es war spät am Abend bei der Rückkehr in die Stadt. Nicht ruhig wie sonst, lag diese in der Dämmerung, sondern hell erleuchtet im Zentrum, als würde der Tag nicht weichen wollen.


    Auch für ihn würde es keine Nacht geben, nicht heute. Deutlich später, es war noch anderes zu tun gewesen, verließ er die Stadt nochmals. Niemand hätte ihn erkannt und auch die anderen die bei ihm waren.

    Der Weg der Menschen führte sie hinauf in den Norden. Sie waren dunkel, die Rüstungen und die Haut mit Kohle geschwärzt. Die Metallteile dick mit Fett beschmiert, damit kein Laut zu hören war. Masken verbargen ihr Gesicht.

    Ein einzelner Mann, Schmuggler, Dieb, oder Wanderer, starb noch bevor er sie bemerkte. Kein Risiko, ein Pfeil endete dein Leben.

    Dann war das Ziel erreicht. Man wusste das sie nicht dort war, aber das änderte nichts. Die Dunkelheit war tief auf diesem Felsstück. Dort unten brannten Feuer und man könnte die Stimmen bis hierher hören. Fetzen, unverständlich und wirr. Dann ein Handzeichen von einem der dunklen. Bögen wurden gespannt und einen Augenblick war es still und lediglich der Wind sang sein Lied.

    Dann verließen die Pfeile fauchend die Sehnen. Ihre Bahn war unsichtbar in der Nacht und nicht alle würden Treffen. Die Schützen wussten das und es war unwichtig. Der erste Pfeil traf das Feuer und ließ es hell aufopfern. Es war genau der Augenblick, als zwei der Umstehenden ,von Pfeilen, von den Füssen gerissen wurden. Schwer schlug der letzte der Pfeile in den Boden. Einen kurzen Augenblick hielt die Ruhe an, dann brach Aufruhr aus.

    Die Schützen kümmerte das nicht mehr und die Nacht nahm sie auf wie sie gekommen waren. Man war auf der Suche nach anderen und diese Suche würde nicht mehr enden, Nacht für Nacht.


    Etwas später geschah etwas ungewöhnliches am Settempel der Stadt. Die Wachen sahen einen grossen Mann jemanden dort hinschleppen. Schon auf dem Weg und eilig, erkannten sie diesen und hielten ungläubig inne. Auch der Priester war zugegen und wohl zwei Tempeldiener.

    Keine grosse Zeremonie folgte. Kurz und grausam war das Schauspiel, als das Opfer auf den Altar geworfen wurde und die Wachen wendeten den Blick ab, als der Dolch in den Brustkorb drang. Das dort war nicht wie sonst und die Männer gingen auf ihre Posten. Sie kannten den Mann und hatten beschlossen sich nicht einzumischen, vergessen würden sie es nie. Angestrengt starten sie in die Nacht.....

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  • War es endlich zu Ende?


    Zu einem Teil ja, denn heute wurde ein Feuer entzündet für einen Seebrugger. Es würde lange brennen.

    Einem jeden sollte die Möglichkeit gegeben sein, auf seine Weise Abschied zu nehmen.

    Freund, Geliebter, Schmied der Stadt, Bürger. Er war viel für Seebrugge und die Menschen gewesen.

    Dieses Land nahm viel.


    Zum anderen Teil..

    Dschamal hatte sich die Sache angesehen und ja, auf den ersten Blick sah es so aus das Celaine wirklich tot war. Doch war es so einfach? Misstrauen wühlte in ihm. Auch etwas von früher das sich wieder eingefunden hatte.

    Wie auch immer, nichts war eindeutig und höchste Zeit sich um anderes zu kümmern.


    Die Waffe musste fertiggestellt werden,


    Tulak Rar gefunden und endlich zu Tode gebracht werden.


    Wieborg.... na ja, nichts deutete bis heute darauf das er wirklich Verrat begangen hatte.


    Es wurde Zeit das in der Stadt wieder Ruhe einkehrt. Er würde sich auf die Suche nach Calisha begeben, sie hatte eine deutliche Spur durch die Stadt gezogen.

    Vermutlich vernünftiger sie niederzuschlagen und sie zu binden. Er war fast sicher das ein normales Gespräch sonst nicht möglich wäre. Oder sollte er sie toben lassen? Mit ihr kämpfen bis die Erschöpfung nur noch Worte übriglies? Man würde sehen.


    Dann war dort auch noch die Frau die er am Fluss gefunden hatte. Was für eine leichtsinnige Person. Es tat ihm fast Leid sie so erschreckt zu haben, doch es war vielleicht die Erfahrung die sie am Leben hielt. Er hatte jemandem der Stadt den Auftrag gegeben ein Auge auf sie zu halten. Er hatte ihr noch ein Versprechen gegeben und das würde er halten.


    Ja, es schien als würde die Welt nun wieder zu ihrem normalen Wahnsinn zurückkehren. Doch sie hatte sich gewandelt. Endgültig und für immer.

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  • Eine lange Nacht...


    Die Nacht war ihm lange vorgekommen. Seinen leichten Schlaf hatten die Zuckungen der Frau unterbrochen, welche so dicht an ihn gedrängt schlief.

    Halt schien sie im Schlaf zu suchen, als wäre er der Fels in der Brandung.

    Sie war hübsch, vielleicht sogar schön zu nennen, doch in dieser Nacht war das ohne Belang. Es ging nicht um Körperliches, zumal ihn ein Versprechen band. Verlangen, das spürte er wohl, doch war er kein Tier, das nur seinen Instinkten folgte.

    Schutz und Schirm war er ihr in dieser Nacht, in der sie wohl einen ganz eigenen Kampf auszufechten hatte.

    Doch war sie nicht auch ihm halt? Waren die kräftigen Arme die um sie lagen nur ihr Stütze? Sie rührte etwas in ihm, was er vor kurzem gestorben glaubte.

    So viel war geschehen und es ging ihm durch den Kopf.

    Wie wohl oft hier, hörte er Tiere rumoren vor dem Haus und spürte wie die Frau darauf reagierte. Sanft strich er ihr über die Stirn und den Kopf, um sie zu beruhigen. Mit leiser Stimme erzählte er ihr Dinge aus vergangener Zeit, um sie wieder ruhig werden zu lassen.

    Heute sollte sie schlafen, fern allem bösen das dieses Gefängnis für jeden bereit hatte.


    Das Frühstück nahmen sie am Wasser ein. Es schmeckte ihm gut, ja womöglich hervorragend. Es eilte ihm nicht nach Hause zu kommen, wusste er seine Gefährtin ja auf der Jagd. Sie war mit ihrem Sklaven aufgebrochen und auch das besorgte ihn etwas.

    Freiheit, ein Schwert mit zwei Seiten.

    Er ließ sich Zeit, genoss die Gesellschaft bevor er sich auf den Weg machen wollte.

    Er sagte der Frau die vor ihm sass, das er nach Möglichkeit helfen würde und wo sie Hilfe fand, doch kaum gesprochen fiel ihm seltsames auf.

    Er hatte in Richtung der Stadt geblickt und dunkler schien ihm der Himmel in der Richtung. Kreisten dort oben Vögel?


    Noch ein mal eine Umarmung und die Bitte an sie vorsichtig zu sein, dann machte er sich auf den Weg.

    Dunkle Ahnungen trieben ihn zur Eile und der Weg erschien ihm plötzlich weit....


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  • Ein unglaublicher Knall lies die Bewohner der Stadt an diesem Morgen zusammenzucken. Ja, man konnte ihn sogar in den Mauerwerken spüren und Schüsseln und Becher fielen von Schränken und Regalen. Ein weiterer Angriff von Tulak Rar?

    Dann wurden erste Schreie laut und nur langsam begriffen die Menschen was geschehen war...


    Die letzten Tage waren von Hektik erfüllt gewesen. Er dachte daran und sah die Ereignisse nochmal vor sich.

    Nach seiner eiligen Rückkehr hatte er sich sofort in der Stadt umgesehen. Helle Aufregung herrschte und die Überreste wurden noch beseitigt. Wilde Gerüchte machten die Runde und liesen ihn nicht gerade ruhig sein.

    Dann tauchte auch noch die Seherin auf und sprach wieder einmal dunkle Worte. Von einem wiedererstarken Tulaks und dem Ritual das unbedingt durchgeführt werden musste. Sollte er sie beseitigen?

    Was aber wenn sie nicht log und nur das Ritual Tulak genügend schwächte um seiner Herr zu werden.

    Nein, sie würde leben und sollte sie Wort halten, würde er sich notfalls auch vor sie stellen.


    Eilends war er mit Barloran dann zu den Drachen aufgebrochen um Dson zu suchen. Er hatte seit der Karawane grossen Respekt vor diesem Mann und nur dieser wusste wo das benötigte war. Hatte er eigentlich nur vorgehabt mit Dson zu reden, waren viele von dem Bund gegen den Hexer zugegen. Nun gut, so musste er die Sache nur einmal vortragen. Überraschend aber was dann geschah.

    Dschamal hatte erwartet, das es um Tulak gehen würde und wie man gegen ihn vorgehen wollte, doch ging es nur um die Beseitigung der Seherin.

    Wie auch immer, er würde seinen Teil tun um diesen Hexer zu beseitigen, doch hatte er klargemacht das er nicht länger für die Stadt sprechen, sondern als Krieger seine Waffe in den Dienst der Gemeinschaft stellen würde. Wie auch immer, er war es Müde die Dinge ständig erklären zu müssen. Vielleicht sollte er nochmals mit der Blume der Wüste reden. Doch nicht jetzt, Zuviel war passiert.

    Er war ganz froh das Leira auf der Jagd war. Sie war frei, aber der Gedanke, sie doch noch an Tulaks Schergen zu verlieren war entsetzlich gewesen.


    Er war nochmals zu Isphani gegangen und hatte ihr einen Teil seiner einst erhaltenen Beute gebracht. Sie konnte damit mehr anfangen als er selbst. Auch hatte er sichergestellt das sie Hilfe bekommen würde in welcher Form auch immer.

    Sein Herz gehörte voll und ganz Leira, doch hatte er Isphani liebgewonnen und freute sich auf den Besuch.

    Er sprach gerne mit ihr und was er ganz verloren glaubte, regte sich wieder in ihm. War sie eine neue Hoffnung ?

    Er verbrachte noch einmal eine Nacht bei ihr und wachte über ihren Schlaf. Ja, auch dieses Mal regte sich tief in ihm ein Verlangen. Niemals würde er jedoch seine Liebste betrügen. Wieder waren sie sich auf ganz besondere Art nahe, zumindest empfand er dieses so.

    Das Frühstück war wieder vorzüglich und es kam viel zu schnell. Auch Tränen flossen beim Abschied, den er hatte ihr gesagt das der Kampf gegen Tulak sehr wohl seinen eigenen Tod bedeuten könnte.

    Er versprach wiederzukommen so es möglich war und machte sich nach Seebrugge auf den Weg.

    Jetzt da er auf dem Weg war begann er zu lächeln und eilte sich. Er freute sich auf sein Haus und auf Leira. Sie in die Arme schliesen zu können und mehr. Bald würden sie gen Norden ziehen.


    Unvorsichtig war er, ein einziges Mal, als er die Türe von seinem Haus aufstieß, kaum das er diese entriegelt hatte.

    Er konnte so schnell keinen Gedanken fassen und sah nur einen Gegenstand hinter der Tür der ihm Fremd war.

    Die Tür wurde buchstäblich zerfetzt als der Feuersturm durch das Haus raste. Die Splitter waren wie unzählige Geschosse und zerissen was vor einem Moment noch Dschamal gewesen war. Noch stand er da, der rest von ihm an die Wand gepresst von der Druckwelle. Dann kamen die Flammen und fraßen auf was noch war....

    RP-Server: Char Tamaron (Verstorben); Char Dschamal (Verstorben); Char Vayim (aktiv)

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