Der Weg des Thanathan

  • Der Weg des Thanathan I

    Thanathan streifte durch die Stadt der Verbannten mit einem klarem Ziel vor Augen, die Taverne. Er dachte sich, es ist immer gut sich zu besaufen, vor allem jetzt wo der Krieg nahezu vorbei ist und der letzte Markt ohne größere Ausschreitungen gut verlief. Auf dem Weg fiel ihm Grimjir der Zwerg ein, bei dem Gedanken spuckte er auf den Boden. Er setzte sich vor die Taverne mit Ausblick auf den Markt, murrte den Wirt an ihm ein Fass und Tonkrug zu bringen. Thanathan setzte die Maske ab und trank viele Stunden, guckte den Tänzerinnen zu und wurde zunehmend betrunkener.


    Er nahm seine Maske in die Hand und streifte sich über das Narbige Gesicht, dabei fing er an über seinen ganzen Werdegang nachzudenken:


    "Ich bin der Sohn eines Baumeisters und jetzt die rechte Hand eines Sadisten, der Gefallen daran hat Leute einfach so zu töten. Am Anfang, nachdem ich von Brodbeg vom Kreuz geholt wurde lief alles außergewöhnlich gut. Wir sind zu zweit umhergezogen und haben uns eine kleine Hütte aufgebaut, er war Schmied ich der Baumeister. Das Vertrauen wuchs und Zunehmend trauten wir uns zusammen auf Expeditionen um zu Erkunden wo Gefahren und wo nutzbare Ressourcen zu finden sind. Getötet wurden nur Tiere für die Nahrung um Menschen machten wir einen weiten Bogen da wir uns trotz der sogenannten Freiheit verfolgt fühlten.


    Mir persönlich war es egal da ich durch die Arenakämpfe die Wertigkeit eines Menschen anders einstufte. Das prägende Armband trug wohl auch dazu bei dass man uns ein einmaliges Erkennungszeichen eingebrannt hatte, was Vorsicht zu einem klügeren Zug macht.

    Es vergingen einige Wochen als wir eines Nachts von Yog-Abschaum angegriffen wurden. Wir ergriffen die Schwerter und kämpften uns den Weg nach draußen, nicht ohne Narben und Wunden einzustecken aber durch die brutalen Methoden meines ehemaligen Sklavenmeisters konnte ich den Schmerz erst mal ausblenden. Das Blut lief mir durch das ganze Gesicht, ich hatte Brodbeg im Arm und wir schleppten uns mit letzter Kraft zum Schwefelsee. Dort angekommen fielen wir beide vor Erschöpfung um. Als ich aufwachte war Brodbeg weg, ein Lagerfeuer war gemacht und etwas Fleisch lag bereit. Ich konnte das angetrocknete Blut auf dem Platz, wo ich geschlafen hatten sehen und fasste mir ins Gesicht. Es war alles vernarbt der Schwefel hat wohl die Wunden weggeätzt. Ich raffte mich auf und aß um zu Kräften zu kommen und wartete.


    Ich wartete drei Tage, Brodbeg kam nicht wieder.


    Also beschloss ich alleine loszuziehen und durchstreifte den Nordwesten. Ich hatte nichts, ein Schwert, zwei volle Feldflaschen und etwas Werkzeug, was mir aber auch nur half einen Unterschlupf der halbwegs sicher ist zu bauen. Ich lebte mich über Wochen in die neuen Verhältnisse ein und ging jeden dritten Abend zum Lagerfeuer zurück und hinter lies etwas Fleisch, falls Brodbeg zurück kommen würde. Eines Nachts beobachtete ich einen Sklavenfänger der sich Ira Fuxfell nannte. Er war nicht sehr gut im Auswählen der Sklaven und ich sprach ihn an ob ich ihm gegen sicheren Unterschlupf helfen soll. Ira willigte ein. So ist der erste Kontakt zu den Verbannten entstanden. Ich diente ihm einige Zeit im "Außenposten", das beinhaltete dass ich früh Aufstehen musste, das Wasser auffüllen und Erze schlagen gehen bis zum Mittag. Danach ging ich Sklavenfangen, am Abend gab es dann eine warme Mahlzeit, meistens Suppe manchmal sogar Fleisch und Gegrillte Keule. Nichts desto trotz erfuhr ich wo die Hauptstadt der Verbannten lag. Wir sollten dem Herrn der Verbannten Pueros Stahl bringen, ich nutzte die Gelegenheit und packte etwas ein was sehr selten war und zeigen würde dass ich keine Angst vor dem Tod habe.


    Als wir in der Stadt der Verbannten ankamen, gingen wir direkt in die Methalle, der Thronsaal von Pueros. Ira legte ein gutes Wort ein doch der Tyrann war nicht überzeugt. Eigentlich widerte mich diese herablassende Art an doch er ließ mich zu Wort kommen, ich packte mein Beutel aus und legte ihm eine Flasche mit Dämonenblut vor seine Füße. Der Herr der Verbannten verstand die Wertigkeit dieser Geste und was dahinter stand und war so beeindruckt von der Ausdrucksstärke mit der ich vor ihm trat das er mich aufnahm.


    Ich solle für ihn Soldaten ausbilden und Expeditionen leiten. Ich dachte mir dass es auf jeden Fall besser als die Schufterei im Außenposten ist und willigte ein. Hätte ich gewusst wie mich das verändert, hätte ich niemals eingewilligt. In den folgenden Monaten sah ich den Tod auf eine andere Weise. Der Tod ist dienlich die Schwachen auszumerzen und die starken überleben zu lassen. Das half mir die Schwachen in der Ausbildung schnell zu erkennen und zu beseitigen, auf den Expeditionen wurden die Verletzten und Schwachen die die Gruppe zurück warfen zurückgelassen oder getötet.


    Jedoch hab ich auch Wüstenblume kennen gelernt die anders an Sachen rangeht, sanfter, gewissenhafter aber voll fokussiert. Schnell erkannte ich ihren Unschätzbaren Wert, da ich eher der ausführende Arm bin, ist sie die überlegte. Unsere Zusammenspiel harmoniert und wir haben uns über die Wochen Respekt in der Wüste erarbeitet. Ich führe Krieg sie erarbeitet Informationen. Mittlerweile ernte ich auch von Pueros Respekt, Töten ist mir gleichgültig geworden, auch jetzt beim Markt hat der Herr der Verbannten durch das Mitbringsel eines Schmiedes einfach einen Sklaven erstochen, ich habe zugesehen wie das Blut und die Gedärme aus dem aufgeschnitten Bauch herausflossen und es war mir.....Scheißegal ......und ich bezeichne Pueros als Tyrannen....aber was mach ich mir vor, ich bin doch selbst kein Stück besser.


    Mittlerweile bin ich weit abgekommen von Mitra und Gerechtigkeit, Sie spricht auch nicht mehr zu mir ob das was mit der ganzen Situation zu tun, oder doch mit dieser Seherin und deren Prophezeiungen?"


    Thanathan schaut an sich herab, sein Blick fällt auf die Maske und er dachte bei sich:

    "Ja dahinter versteckst du dich nun Narben Gesicht, es ist alles so Unwirklich. Was für eine Rüstung ich jetzt trage und wohinter ich mich Verstecke, wem ich diene, was ich präsentieren muss, was ist der scheiß Sinn von dem ganzen…” lallend spricht er die letzten Worte. "Thanathan rechte Hand von Pueros Herr der Verbannten.."

    Mit diesem Gedanken schläft Thanathan stock besoffen auf dem Tavernenstuhl ein.

    Lächele und sei froh, es könnte schlimmer kommen. Er lächelte, er war froh und es kam schlimmer.


    RP-Server:

    Thanathan - (Der erste Drache) - Come in and find out 8)

  • Die Zeit verging schnell.


    Einige Vollmonde später ist ein anderes Bild von Thanathan in der Stadt der Verbannten entstanden. Er hat auf einem Stuhl auf dem Balkon mit Ausblick auf den heiligen Set-Tempel der bezaubernden Wüstenblume platz genommen. Auf dem Tisch vor ihm befinden sich diverse Karten, seine Maske aus Elfenbein und andere Notizen aus Pergament. Die Unterarme auf den Tisch stützend wirkt er nachdenklich. Alkohol, insbesondere Met trinkt er in Anbetracht der neuesten Ereignisse nur noch bei besonderen Anlässen und auch das nur in Maßen.


    Er ergreift den Becher mit Wasser und lehnt sich zurück, schiebt Karten und Notizen weg und schweift mit den Gedanken ab und hin zu Vergangenem. Er überschlägt gedanklich was in den letzten Tagen passiert ist, die komplette Geschehnisse lässt er Revue passieren:


    Die erste Person, welche mir überraschenderweise in den Sinn kommt, ist Sasha, die Heilerin der Verbannten. Sasha ist schon etwas besonderes, möchte immer alles wissen und kann es sich mit einer schnellen Auffassungsgabe aneignen. Es war eine willkommene Abwechslung zu meinem üblichen Alltagstrott als wir zu einer Expedition in eine Oase im Norden aufgebrochen sind. Sie ist gut zu mir, bringt mir Öle für meine Narben und genießt auch dadurch mein Vertrauen. Dabei strahlt sie für mich eine angenehme Ruhe aus, welche ich in diesen Lande nicht so häufig erlebt habe. Eine Wohltat. Sasha hat ein gutes Herz, ohne sie wäre manch einer nicht mehr. Jedoch ist sie teils verschlossen und kann aus irgendeinem Grund ihre Gefühle nicht zeigen. Sie erstarrt immer merklich und ich weiß nicht warum.

    "Ist es wegen Pueros? Ist es wegen mir? Hat sie immer noch Angst? Vertrauen hat sie, das ist erkennbar. Vielleicht liegt es doch an meinen Narben und dem Aussehen?"


    Er seufzt schwer nachdem er die Fragen und Unsicherheiten laut ausgesprochen hat.


    Danach aber, als hätte es geholfen, verfliegt der Gedanken mit einem sanften Lächeln auf seinem Lippen.


    Die Gedanken drehen sich weiter und so kommt er zwangsläufig zu dem Rotschopf, welcher in Seebrugge lebt und Raven heißt.


    Raven ist schon ein lustiger Rotschopf. Lernbereit ist die Tintennase ja, wenn auch nicht gebildet. Obwohl sie eine Schläue ihr eigen nennen kann, welche man nicht unterschätzen sollte, besonders im Zusammenspiel mit ihren Instinkten. Sie wird von mir lernen, tanzen tut sie ja als Gegenleistung schon für mich. Womöglich finde ich auch eine gute Aufgabe wenn sie willens ist.

    Dann reißen die Gedanken ab und gehen zur Besichtigung des Tempels, welchen Seebrugge errichtet hat. Dieser Dschamal, auch wenn er keine Stimme hat, scheint er dennoch Einfluss zu haben und hat das Vertrauen von Wüstenblume. Sie legte mir nahe ihm meine Pläne zu Offenbaren, ich tat es weil ich ihrem Urteil vertraue. So gewinnt man Vertrauen, welches wachsen kann und zu Verbundenheit gedeiht. Hoffentlich missbraucht er das Vertrauen nicht und die Pläne gelangen in keine falschen Hände oder gar in die des Hexenmeisters.


    Die Bilder in seinem Kopf zeigen die Szene von Tulak Rar´s jüngsten Verkündungen und den aus den Antworten resultierendem Kampf.


    Dson Faimon, getroffen von dem unbarmherzigen Schlag des Nekromanten, der die Seite des Baumeisters zerschmettert - wie er den bewusstlosen Leib des Getroffenen selbst auf seiner Schulter zur Feste trägt, gefolgt von Sasha, der Heilerin und dem Herrscher der Verbannten, Pueros - Vor seinem geistigen Auge taucht für einen Wimpernschlag das Antlitz Dsons auf. Schmerzverzerrt, doch kämpferisch. Er rang mit dem Tod, doch er wehrte sich mit aller Kraft. - Die Erinnerungen ebbten ab. Dson war wieder in seinem Heim, wo er umsorgt wird, aber es wird sicher noch einige Wochen dauern, ehe er wieder bei Kräften ist. Ob er sich jemals vollständig erholt, wissen nur die Götter.

    Im Nachhinein wurden viele verletzt oder getötet. Arborash, ein treuer Söldner war entweder zur falschen Zeit am falschen Ort oder einer der geschicktesten Leibwächter die diese Welt je gesehen hatte. Bromm von den Eisenwölfen wurde auch verwundet.


    "War es das alles Wert?


    Ja!" sagt er zu sich selbst.


    Dabei schweifen die Gedanken zu Sarkhos und der Eisenhöhle.


    Die Verbindung zu dem Krieger und Schmied ist überraschend gefestigt und sehr wertvoll geworden. Ein stilles Abkommen mag dazu beigetragen haben, jedoch erkennen beide den Respekt und den Wert des Wortes eines Kriegers.. Beide haben sehr wohl erkannt wie sich Wiborg an Tulak´s Seite schmiegt, wie ein Blutegel welcher versucht sich an der Macht des Magiers zu laben. Er wird seine gerechte Strafe erhalten, genau wie Tulak Rar. Der Hexenmeister verlangt ein Schrein ihm zu Ehren, Spott kann er ernten dreckiger Nekromant, jedoch ist seine Macht nicht zu Unterschätzen.


    "Vielleicht sollten wir doch die Überlegung anstreben...Warum sollte ich das eigentlich entscheiden?" schmunzelt er während er sich ein kleinen Schluck aus dem Becher gönnt. Danach lehnt er sich wieder zurück, dabei kommen ihm Gedankengänge die nicht auf fremde Ohren treffen sollten.


    Pueros war auch dort aber wirklich viel gesagt oder ausgerichtet hat er nicht. Ein Anführer muss Stärke zeigen, er hat sich verändert geht immer mehr auf Expeditionen in ferne Gegenden mit längeren Aufenthalt, er zeigt keine Stärke, er zeigt Schwäche. Wie ein alter Löwe der sich langsam aber sicher zurückzieht - aus Angst einer der jüngeren Löwen macht ihm seinen Platz streitig. Wüstenblume regte an über meine Stellung nachzudenken. Ich verstand zuerst nicht warum, jetzt jedoch habe ich einen anderen Blickwinkel erhalten und.....

    "Man sollte ihn Absetzen!" Er ertappt sich selbst wie er bei der Aussprache zustimmend nickt.


    Nachdem Gedankengang bläst er die Kerzen auf dem Tisch aus. Kurz harrt er aus in der Dunkelheit der Nacht und seine blauen Augen schweifen nachdenklich über die Finsternis, als könne er sie mit dem bloßen Blick durchdringen und erkennen was die Zukunft bringen mag. Mit einem entschiedenen lauten Ausatmen erhebt er sich, um zumindest etwas Ruhe in der angebrochenen Nacht zu finden.

    Lächele und sei froh, es könnte schlimmer kommen. Er lächelte, er war froh und es kam schlimmer.


    RP-Server:

    Thanathan - (Der erste Drache) - Come in and find out 8)

    Einmal editiert, zuletzt von n!pp0n ()

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