Wer hatte noch mal gesagt, der Weg ist das ZIel? So ein Schwachkopf. Wer sowas von sich gab, war nicht wie sie aufgewachsen. Jetzt hing sie hier am Kreuz und Krakos grinste sie fast zahnlos von unten herauf an. "Ich hätte ihm besser auch noch die restlichen Zähne ausgeschlagen!" Zähneknirschend schaute sie auf ihn herunter.
"Jetzt werden wir sehen, ob Du Dich auch hier rauswinden kannst, Sikin (Übersetzung: Messer)." Hämisch war seine Lache. Auch seine Kumpanen lachten laut auf, als er ihren Spitznamen ausspieh wie einen Fluch. "Du hättest besser daran getan, bei uns mitzumachen. Jetzt ist es zu spät und Du wirst dieses Land nicht mehr lebend verlassen. Hier soll es Menschenfresser und andere Gräuelgestalten geben. Vielleicht findet Dich ja auch irgendein Sklaventreiber interessant genug und Du landest in einem Harem."
Sie versuchte sich aus den Fesseln zu winden, was natürlich nicht funktionierte. "Weisst Du was, Arschloch? Du kannst mich mal! Du und Deine angebliche Bande von Halsabschneidern. Du hast es doch nur geschafft, mich zu überwältigen, weil Ihr Schweinehunde zu viert wart und gewartet habt, bis ich aus der Taverne kam. Feiglinge! Alle wie ihr da seid!" Musternd geht ihr Blick über die verlotterten Gestalten. Jeder von den Kerlen hatte Blessuren von dem Kampf zurückbehalten, Ein blaues Auge hier, fehlende Zähne da. Der Dritte hielt sich immer noch den Schritt. Auf jedweden Nachwuchs würde er wohl verzichten müssen! Ihr Blick wanderte zurück zu Krakos und zu dem Gegenstand, den er in der Hand hielt. Ihr Blick verdüsterte sich. Ihr Bogen. er hatte ihren Bogen. Das war das Schlimmste an allem. Der würde noch nicht mal seinen Arsch treffen, wenn er in beiden Händen ein Messer halten würde und jetzt misshandelte er ihren Bogen. Ein Meisterstück, das sie sorgfältig über Wochen gebaut hatte. Genau ausbalanciert, fein geschnitzt.
"Glaub mir, Krakos Du Wurm. Bei Set, ich werde hier aus dem Land rauskommen und dann schlitze ich Dir eine zweite Futterluke in Deinen Hals. Freu Dich bloß nicht zu früh!" Lachend und mit dem Kopf schüttelnd, sich dabei gegenseitig auf die Schultern klopfend, gingen sie weg. Wütend sah sie ihnen hinterher. Tausend Flüche und Gedanken im Kopf. Sie würde nicht aufgeben und sie würde hier wegkommen. Irgendwie, irgendwann.
((OOC: Im Gegensatz zu anderen Geschichten habe ich nichts dagegen, wenn noch jemand hier seine Geschichten im Zusammenhang mit Calisha verewigt))