Ein breiter Fluss an einer grünen Weide mit Obstbäumen voller reifer Früchte, die nur darauf warteten gepflückt zu werden. Langsam erhebt sich aus den Schatten eines Baumes eine zierliche Gestalt, scheinbar weiblich. Sie trägt die Gewänder einer Priesterin, langsam kommt sie näher und scheint aus dem Schatten zu treten ...
Wüste nichts als Wüste, die Sonne brennt auf der Haut, als sich langsam die Augen öffnen, die Visionen von den grünen Weiden war scheinbar nur ein Traum zwischen der schier endlos scheinenden Zeit von Verdursten und den erlösenden Tod. Hier möchte man nicht sein, besonders nicht angebunden an einem Kreuz. Die Augen wollen sich wieder schließen, zurückkehren an den schöneren Ort, sich erinnern wer man war, warum man nicht mehr dort ist.
Die Priesterin lächelt und winkt einem zu, war man diese Priesterin? Ein kurzer Versuch sich zu bewegen verneint diese Annahme, am Körper befindet sich eine schwere Rüstung, der Helm getragen in der linken, an der Hüfte eine Schwert, dem Gewicht am Rücken zu Urteilen ein Bogen. Zumindest weis man nun, das man nicht der Priesterschaft angehörte und der Rüstung und Körperform zu urteilen selber eine Frau ist. Die Vision wird eingeschränkt, als die linke Hand frei wird, scheinbar wurde der Helm aufgesetzt, als der Priesterin gefolgt wird. Ein leicht schepperndes Geräusch, die linke Hand rastet am Knauf des Schwertes, am Baum wird ein Speer aufgehoben, sowie ein Schild. Der Speer wirkt leicht in der Hand, wie lang ist er? Ein kurzer Blick nach oben auf die Spitze verrät, das es sich um einen Wurfspeer handelt, der scheinbar gegen Schildträger verwendet wurde.
Die Augen öffnen sich langsam wieder, Sand nichts als Sand, manchmal huschen Schatten hinter Hügeln. Tiere? Menschen? Es ist egal wer ihr das Leben nehmen würde, solange es schnell zu Ende gehen würde. Die andere Realität ist sowieso viel schöner, warum also nicht dorthin wieder entfliehen? Vielleicht könnte man dort für immer bleiben, vielleicht ist auch nur die endlose Wüste ein Traum?
Ein riesiger Tempel, den Bannern und den Statuen zu urteilen ist er Set gewidmet. Seyan, jetzt fiel es wieder ein, man war in der Stadt Seyan. Ein Blick wieder herab lies wieder einfallen, warum man in Seyan war und einer Priesterin folgen musste. Die Rüstung gehörte einer Tempelwache, die Spuren an der Rüstung musste diese entweder viele Kämpfe gesehen haben, oder noch einer früheren Tempelwache gehört haben. "Lamiosa entspann dich, du musst nicht immer kampfbereit sein" Die Stimme der Priesterin scheint freundlich zu sein, als ob man sich schon eine Ewigkeit kannte. Tiefer im Tempel scheinen nun mehrere Wachen zu sein, auch Priester und größere Schlangen. Langsam schließt man sich der entspannten Atmosphäre an, der Helm wird abgenommen, Schild und Speer an eine Säule gelehnt. Ein älterer Mann mit einem vernarbten Gesicht und ähnlicher Rüstung lächelt und überreicht Lamiosa einen Becher. Nicht lange dauert es, bis der Becher geleert wurde, doch alles wirkt verschwommen, als ob es nicht wirklich wäre.
Man schließt kurz die Augen, der Tempel wirkt anders, Die Menschen scheinen anders. etwa ein Dutzend Cimmerier, Barbaren, im Tempel! Die Schlangen Bären mit riesigen Pranken. Schnell wird der Speer gepackt und trifft nach einem gezielten Wurf einen Cimmerier in den Rücken. Er sackt leblos vom Speer durchbohrt zu Boden. Die anderen Cimmerier drehen sich, greifen zu ihren Waffen. Ein Pfeil wird geschossen, geblockt vom Schild, das nächste ist ein anstürmender Cimmerier, der von Lamiosas Schild begrüßt wird, sie geht in die Knie, stößt das Schild hoch, der Cimmerer stolpert, fliegt über das Schild in eine der größeren Feuerschalen und schreit brennend. Das Rundschild wird dem nächsten Angreifer entgegen geworfen, während das Schwert gezogen wird und angestürmt. Aufeinmal gibt es einen Schlag den Hinterkopf und alles wird schwarz.
Als sich die Augen wieder öffnen, wirkt alles noch ein wenig verschwommen, der Tempel gleicht einen Schlachtfeld, tote Tempelwachen auf den Boden, verbrannte oder erschlagene Schlangen und auf grauenhafte Weise hingerichtete hilflose Priester, sowie Priesterinnen. Darunter auch die alte Freundin von Lamiosa. Als sich umgedreht wurde, sieht man den Mann mit vernarbten Gesicht, das Schwert zu Lamiosas Hals gerichtet, hinter ihm eine Gefolgschaft von weiteren Tempelwachen. "Seht nur Brüder, was diese falsche Schwester angerichtet hat. Fesselt sie!"
Ein Schmerz in den Beinen scheint Lamiosa wieder in die andere Realität zu ziehen, sie liegt am Boden, die Fesseln sind lose. Weit und breit ist niemand zu sehen, wer hat sie los geschnitten und warum? Sie versucht zu sprechen, doch ihr Mund ist zu trocken, Wasser, etwas zu Essen. Bevor sie mehr über ihre Vergangenheit erfahren könnte, müsste sie sich erstmal um ihre Gegenwart kümmern. Wo sie nun ist, wusste sie nicht, nur das es scheinbar nicht mehr Seyan war.
(Wird mit Spielerfahrung erweitert. Danke für das Lesen!)