Es hätte weniger schlecht laufen können....
Einige Wochen harter Arbeit waren vergangen nach dem sprichwörtlichen Untergang des Inselgemäuers. Arborash hatte für sich und die Seinen einen kleinen Flecken in Nähe der Oase ausgemacht. Geschützt durch einen Felssattel vor den Stürmen und nah genug am Fluss für genug Nahrung und frisches Wasser war hier Ziegel umd Ziegel, Balken um Balken ein befestigtes Anwesen emporgewachsen.
Viel Schweiß und auch Blut war geflossen um sich hier einzurichten, mit Herrschern und Nachbarn war man zu einer gewissen Übereinkunft gekommen und eigentlich wäre es an der Zeit gewesen die verstärkten Türen zu schliessen und nach so langer Zeit einmal wieder, und sei es auch nur für wenige Augenblicke, die Füße hochzulegen und nicht mehr zu tuen als einen Schluck zu trinken und die Aussicht zu geniessen...
Leider schlichen sich dunkle Wolken in besagte Aussicht welche nicht nur sprichwörtlich sondern höchst real sich im Norden über dem Land der Verbannten zusammenbrauten und Arborash war neugierig, oder vieleicht auch dumm genug, dem nachzugehen. Ein gut bezahlter Chronist würde schreiben wie geschickt er sich unter die Menschenmenge mischte und begierig und gewitzt all die Informationen aufnahm über die verschiedenen Gruppierungen, Geschehnisse und einen neuen Herrscher namens Tulak Rar welcher sich anbahnte die unfreiwilligen Bewohner dieses Flecken Erdes sich zu unterwerfen mit dem beliebten Argument großer Machtfülle.
Ein weniger guter würde wohl sagen das er neugierig in sein Unglück schlitterte.
Nach der ersten Ankündigung vergingen einige Tage und die wenig begeisterten Neu-Untertanen beschlossen jeder für sich zu kämpfen, zu dienen, auszuweichen oder möglichst schnell einen guten Plan zu entwickeln wie man mit einem beinahe allmächtigen (und dazu noch stygischem!) Nekromanten umgeht.
Arborash, als Stygier vom eher anderen Ende der Nahrungskette, hatte eigene Pläne und Ideen nachdem er sich mit einigen Vertrauten besprochen hatte und selten sah seine Schar ihn in diesen Tagen. Häufig durchstreifte er den Freiluftkerker und kehrte manchmal erst nach ein oder zwei Tagen wieder zurück, wortkarg was er genau suchte und vor allem was er damit tuen würde wenn er es finden sollte.
Leider fand er die Antwort oder die Lösung nicht, bevor ein schauriger Bote ausrichten liess das Tulak Rar zu einer Versammlung rief und Arborash dieser folgte. So verliess er seine Mauern und begann den Aufstieg zu einer Versammlung, bei welcher die herumstreifenden Hyänen vermutlich noch die friedlichsten, vernünftigsten und besonnensten Teilnehmer waren.
Ohne etwas gegen Tulak Rar wirklich in der Hand zu haben - wie z. Bsp. einen Hammer der zuverlässig Nekromanten zerschmettert - wiedersetzten sich ihm einige der Versammelten und das Chaos nahm seinen Lauf. Der erboste und vieleicht etwas gekränkte neue Herrscher liess Scharen untoter Diener und beschworener Kreaturen auf die Menge los. Zudem war er wohl so in seinem Stolz verletzt das er etwas unwürdig selbst Hand anlegte und mit einem magischen Streitkolben unter den Versammelten wütete.
Besagter gut bezahlter Chronist würde wohl nun Arborash heldenhaftes Vorgehen herausstreichen wie er immer am richtigen Ort denen half und die Flanke oder den Rücken schütze welcher seinen Schutz bedurften, wie dem mächtigen Dson Faimon, dem großen Herrn über Leben und Tod Pueros oder gar dem mörderischen Schatten Thanthan, der weniger Gute würde wohl eher sagen wie er im richtigen Moment versuchte zu glänzen und im falschen ganz weit fort zu sein und das er sich dabei nicht allzu gut anstellte was sich am Ergebnis belegen liesse.
Irgendwie musste Arborash den mächtigen Tulak Rar ganz besonders verärgert haben. Wild Haken schlagend stürmte Arborash durch das Chaos der kleinen tobenden Schlacht und versuchte sich zu Thanathan und dem etwas ruhigerem Rand des Geschehens durchzukämpfen als Tulak ihm entschieden nachsetzte und geschützt durch seine Zauber und mit der Kraft eines Elefanten auf Arborash einhieb. Wieder und wieder und wieder.
Wäre die Situation weniger lebensgefährlich gewesen hätte Arborash sich wohl zeitgleich höchst geehrt gefühlt das dieser Tulak Rar ihn als mächtigen Anführer und Rädelsführer sah wen er ihm so vehement nachsetzte und zugleich beschwerrt warum den er, schliesslich hatte er klugererweise seine Klappe gehalten im richtigen Moment um nicht den Zorn Tulak Rars auf sich zu ziehen. Das hatten schon andere, dümmere völlig freiwillig getan. In einer ruhigen Minute hätte er vieleicht auch dem Gedanken nachgehen können das der mächtige Tulak Rar vieleicht etwas kurzsichtig sein könnte und gar nicht so genau erkannte auf wen er da in seinem Zorn solange einschlug bis er ihn zu einem blutigen Klumpen am Boden verarbeitet hatte.
Wäre. So bekam der Stygier nur noch mit wie ein Hieb nach dem nächsten mit unmenschlicher Kraft seine Deckung durchbrach, seine Waffe, zur Parade erhoben, sauber in zwei Teile spaltete und ihm die Knochen im Leib zerbrach. Er taumelte. Er spuckte Blut. Er fühlte einen stechenden Schmerz irgendwo im Inneren seines Brustkorbs und die Welt begann sich zu drehen als Arborash mit einem vergeblichen letzten Japsen nach Luft zusammenbrach. Das letzte was seine Augen noch sahen bevor die Welt schwarz für ihn wurde waren teure stygische Stiefel die über ihn schritten und ihn an eines seiner ersten Opfer erinnerten, drumherum Blut, zerbrochene Waffen, zerschmetterte Schilde und eine Unmenge an Skeletten die die verbliebenen Kämpfer immer weiter in Richtung der Festung der Verbannten zurückdrängten....
Als der Kampf einige Augenblicke später geschlagen und Tulak Rar nach seiner Machtdemonstration abgezogen war durchsuchten Sklaven der Verbannten das Schlachtfeld nach Verwundeten und bargen, wem noch zu helfen war. Erst viele Stunden später in den Nachwehen der Schlacht und der sich überschlagenden Ereignisse danach fiel dem einen oder anderem auf das der Platz im Hintergrund, wo der Stygier so häufig zu finden war wenn Dinge von Wichtigkeit besprochen wurden, seltsam leer war.
Eine erste nächtliche Suche auf dem Schlachtfeld erbrachte nichts, viele Knochen, Kadaver und Waffen lagen dort verstreut und die Aasfresser taten sich gütlich. Die letzten die ihn lebend gesehen hatten sahen ihn an der Seite Thanathans im Getümmel, blutend, umringt von Skeletten und Tulak Rar persönlich.
Am Flussufer weiter südlich liegt seit diesem Tag ein abgedunkeltes Anwesen mit ungewisser Zukunft und einer verwaisten Halle.....
ooc: soweit einmal die Geschichte von einem Charakter der beim gestrigen Event wohl etwas ungewollt unter die Räder/Skelette/AdminsmitStreitkolben kam.