Eine Blume in der Wüste

  • Der Blick hängt schwer auf dem Tal, wo sich gerade die ersten Sonnenstrahlen verteilen und die Dunkelheit der Nacht vertreiben. Der Flusslauf fällt ins Auge, die unzähligen Wasserfälle, der grüne Streifen, der mehr als nur die Tiere dieses Gefängnisses ernährt. Es hat friedvollen Charakter, wie die Natur und seine Geschöpfe erwachen und den neuen Tag begrüßen.


    Die Türe knarzt leise beim Öffnen, leichtfüßig tritt eine Sklavin heran, stellt eine kleine Tasse auf der Balustrade des überdachten Balkons ab und entfernt sich beinahe ungehört und ungesehen wieder. Einen wirklichen Blick hatte Inara auch nicht für dieses Geschöpf, welches seinen Wert noch zu beweisen hatte. Aber zumindest aufmerksam schien sie zu sein, denn der Schluck den sie aus dem Tongefäß nahm, sprach für das Können dieses jungen Dingens.


    Die dünnen Stoffe schmiegen sich an den müden Leib der Priesterin und bedecken nahezu jede Hautpartie, nimmt man Hände und Gesicht aus. Es gibt wenig Dinge, die ihr wirklich am Herzen liegen. Zarana steht vor allem und vor jedem, dann folgt der Glaube, der ihr erst Pech und letztlich Glück bescherte. Dann sind da natürlich Annehmlichkeiten, welche sie lange missen musste und nun wieder begehren durfte: Häufiges Baden, der Luxus von Körperpflege, ein eigenes Schlafgemach mit Bett, eigener Besitz und Schüler, welche sie in den Lehren der großen Schlange unterrichten konnte.


    Ein jener Schüler war es auch, der die Glocke zum morgendlichen Gebet schlug und die Priesterin dazu brachte, die Tasse wieder abzustellen, in die Sandalen zu schlüpfen und wenig später den Balkon zu verlassen. Erst am goldenen Setschrein angekommen, ebenfalls ein Geschenk des Despoten, übergab sie die Tücher einer Sklavin und ließ sich im Gegenzug die goldene Schale reichen, mit welcher sie sich vor den Stufen postierte.


    Während sie die glorreichen Zeilen rezitierte und die folgsamen Anhänger sie wiederholten, schien die morgendliche Sonne bereits prall auf die Betenden herunter. Unbarmherzig, wie die große Schlange selbst es ebenfalls ist. Stimmen sie in den Abschluss ein, der mit ‘ehre Set’ gegeben ist, gießt Wüstenblume den Inhalt der goldenen Schale rituell in die vorgesehene Vertiefung. Kurz hat es den Anschein, als würden die Augen der Schlangen rot aufleuchten, der Eindruck schwindet aber genauso rasch, wie das Blut im Schrein selbst verschwindet.


    Mit zwei Fingern, welche die Schale auswischen, streicht sie das Symbol der großen Schlange auf ihrer nackten Brust nach, wobei sie ab und an neu ‘Farbe’ aufnehmen muss. Zuletzt reicht sie ihre rechte Hand nach rechts, besonnen reinigt eine ihrer Schülerinnen die Fingerspitzen, während sie sich bereit machen, den Tempelberg zu verlassen. Von hinten bekommt sie die Stoff umgelegt, während von vorne die Zeichnung auf ihrer nackten Haut zu erkennen bleibt.


    Zu ihrer nackten Haut trägt sie sonst nur die Sandalen und den goldenen Schmuck, der ihren Stand verrät. Von Brustwarze zu Brustwarze verlaufen durch Ringe zwei Ketten, die ihre Zugehörigkeit zur großen Schlange symbolisieren. Erst unten, am Fuße des Berges und an der Badestelle, welche ebenfalls ein Geschenk war, endet die kleine Prozession bestehend aus Frauen und Wachen.


    Erneut werden ihr die Stoffe abgenommen und sie steigt an einer Matte aus den Sandalen. Nackt wie sie geschaffen wurde, betritt sie das Reich, setzt sich auf eine der Bänke und gibt sich der Waschung ihrer Schüler hin. Nur nach und nach schwindet das Menschenblut von ihrem Körper, während der Blick zumeist auf den Wasserfall gerichtet bleibt.


    Ihre Gedanken sind fern, unter anderem bei Erzfeinden die von Haus aus gegeben sind und nun zu Verbündeten werden, von vermeintlichen Verbündeten, die zu Feinden werden könnten und zu dem immer wiederkehrenden Gefühl der Sorge, welche Verantwortung für geliebte Geschöpfe mit sich bringt.


    “Herrin?” Aus ihren Gedanken gerissen bei dem Wort, schaut Inara zu dem Geschöpf das sie anspricht, gar etwas wütend. “Ihr müsst jetzt aufstehen, damit wir die Waschung beenden können.” beeilt sich das Mädchen zu sagen und die strengen Züge der Priesterin glätten sich unter den Worten rasch. Auf die Füße stellt sie sich, lässt die Luft entweichen und sehnt dann doch den Rauch von Gelblotus herbei. Als wäre schon Abend und es Zeit, sich derlei zu gestatten.

    RP-Mod Lannah

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  • Da war sie, die Seherin. Das Unheil auf das Zarana und Inara gewartet hatten, ist eingetroffen und beinahe hat sich so etwas wie Erleichterung bei den beiden Schwestern eingestellt. Endlich hatten sie in ihrer Intuition Gewissheit und auch einen Grund zu handeln. “Es ist gut dass er zugestimmt hat und die Expedition jetzt von statten geht.” murmelt die ältere Schwester und greift neuerlich zu dem Kamm, setzt ihn am Haaransatz an und lässt ihn durch das volle, lange Haar der Schwester streichen. Es ist brünett, wie das von Inara, genauso voll und gepflegt, wie beide Stygierinnen es stets und immer halten. Die beiden Frauen haben sich nach dem Auftauchen der eindrucksvollen Gestalt zurückgezogen und teilen Zweisamkeit.



    “Ich hoffe wirklich dass wir dort finden, wonach wir suchen und das wir den Schritt vorwärts gehen können.” fährt die Ältere fort und streicht neuerlich durch das Haar. Diesmal eine andere Strähne, wobei sie das Haar teilweise gut festhält, um keinen Schmerz zu setzen. “Du hast heute gemerkt wie kopflos die Meute sein kann, wie selbstsicher Pueros daher kommt, umso wichtiger ist es, dass wir uns positionieren und den Kontakt nach außen herstellen. Am Fluss gibt es einige Gemeinschaften und Clans und ich möchte nicht dass sie durch ein bestimmtes Auftreten verschreckt werden. Es wird also Zeit für feine, scharfsinnige Diplomatie.” Ist ihr Fazit dazu und sie schüttelt den Kopf.



    “Während du den Weg über die Tafeln nimmst, werde ich mich tiefer in die Meditation begeben und bei unserem Herren, der großen Schlange, um tiefere Einsicht bitten. Vielleicht ist er mir Wohlgesonnen..” Letzteres spricht sie leiser. “Zeit für ein neues Opfer.” Das lässt sie ein wenig entschiedener die Schultern straffen, neben ihrer Schwester nimmt sie Platz und betrachtet das junge Gesicht, das ihr so vertraut und geliebt ist. “Du musst auf dich achten, Thanathan werde ich höchstpersönlich zur Rechenschaft ziehen, wenn er dich mir nicht heim bringt, Liebes.” Die Augenbrauen zieht sie geringfügig zusammen. “Diese Welt ohne dich, ertrage ich nicht. Hörst du?” eindringlicher.



    Mit einem Kuss an die Schläfe, dem Ablegen des Kammes, erhebt sie sich und zieht sich dann zurück um der Schwester ihren Schlaf zu lassen, der vermeintlich noch ein bisschen auf sich warten lassen wird. Sie selbst geht über ihre Giftküche, um eines der Fläschchen mit hinauf unter das Dach zu nehmen, wo ihre Kammer ist. Am Waschtisch reinigt sie grob die Hände, kämmt das eigene Haar aus und schlüpft dann aus den gröberen Stoffen, um in die leichte Seide zu steigen, welche sie sich als Nachtgewand gönnt.



    Der gelbe Schein des Fläschchens wird länger von ihr betrachtet, dann löst sie den Korken und nimmt mit Hilfe einer kleinen Pipette drei kostbare Tropfen heraus und direkt auf die Zunge. Das Fläschchen schließt sie wieder und legt es mit der Pipette auf den Nachttisch. Der Schlaf will nicht so recht kommen, die Bilder vor ihrem geistigen Auge sind unscharf und das eine oder andere Mal zuckt auch ihr Körper, weil er sich gegen das Einschlafen weigern möchte.



    Kurz nur kommt ihr der Gedanke an einen Handel auf, der mit einem charmanten Wortwechsel besiegelt worden ist und es zaubert ein kleines Lächeln auf ihre Lippen. Manchmal sind es die einfachen Dinge, die das Leben etwas kostbarer erscheinen lassen.

    RP-Mod Lannah

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  • Draußen ist die unheilige Dunkelheit präsenter denn je. Der Wind hat sich verändert, heult auf eine verheißungsvolle Art und Weise, so dass manche unken, ein Sandsturm würde aufkommen. Entsprechend ist die Stimmung unter den Männern und Frauen angespannt, was in reichlich Alkohol in einem erträglichen Rahmen bleibt. Die Seherin hat Unruhe geschürt, denn ihr Besuch ist nicht so unentdeckt geblieben, wie der Herr der Verbannten es gerne gesehen hätte. Jeder neu aufkommende Sandsturm wirkt bedrohlicher als der andere und die Unwissenheit vor dem was da kommen möge, ist enorm.


    Auf dem Tempelberg, wo die große Schlange verehrt wird, brennen einige wenige Kohlepfannen. Das Gold der Schlangen erstreckt sich in den nächtlichen Himmel und zeichnet so ein nicht weniger bedrohliches Bild. Vom Altar weg wird gerade der leblose Körper einer Frau geschleift, blass ist sie und sehr wahrscheinlich tot. Die Schale unterhalb hat sich mit dem Menschenblut gefüllt und manch einer der Tempeldiener würde beschwören, dass die Schlangenaugen immer wieder in blutroter Farbe aufglühen. Der monotone Gesang der Dienerschaft begleiten die huldigenden Worte der Priesterin.


    “Oh Set, Allmächtiger, gewähre mir deine Einsicht, lass mich würdig genug sein, um einen Teil deiner Weitsicht zu erhalten. Oh große Schlange, gewaltiger Set, gib mir einen Teil deiner Macht, auf das die Deine in dieser kargen Wüstenwelt erhalten bleibt. Oh Großartiger, erlaube mir dir zu dienen und dein Werk in dieser Welt zu verrichten.” Und noch während dieser Worte taucht sie die Zeigefinger beider Hände in das warme Menschenblut, um auf ihrem eigenen Leib die Zeichen und Runen ihres Gottes aufzutragen. Wie gewohnt ist ihre Haut nicht bedeckt und bietet eine perfekte Leinwand für ihre Kunst.


    Der Sturm gewinnt an Kraft und bald schon sinkt sie in die weichen Tücher ihres Bettes, nimmt wenige Tropfen des gelben Saftes und fällt wenig später in einen tiefen Schlaf.


    Göttliche Rache


    Das Heulen eines Wolfes? Das Kichern einer Hyäne? Dumpf erklingt ein Grollen. Atemlos setze ich Schritt um Schritt durch die Wüste, sehe aber nichts. Wie kann das sein? Wo sind alle anderen? Der Sand schmerzt auf meiner Haut, ich muss meine Augen bedeckt halten, kann kaum atmen. Wieder höre ich dieses dumpfe Geräusch. Ist das ein Stöhnen? Wo sind die anderen? “Wache!”, rufe ich, aber niemand eilt herbei. Entfernt sehe ich Lichter. Es muss die Festung sein. Also laufe ich in diese Richtung, komme aber kaum vorwärts. Immer wieder zieht mich der Sturm zurück. Meine Kräfte schwinden, aber wie könnte ich aufgeben? Plötzlich höre ich es scheppern, wende mich um und erblicke ein Skelett, zu teilen gerüstet und es stürmt auf mich zu. Es stöhnt. Es stöhnt überall. Der Schreck fährt in meine Glieder, aber ich schaffe es meine Hand hochzureissen, die Waffe meines Herren zu führen und zu pariieren. Angriff ist die beste Verteidigung, das lernte ich von den Besten. Also schlage ich auf dieses widerliche unnatürliche Ding ein.


    Seine Überreste liegen nur kurz zu meinen Füßen, der Wüstensand beansprucht sie alsbald für sich und auch der Wind tut es. Neuerlich höre ich das Stöhnen. Es wird mehr. Dann wieder das Heulen. Ist es ein Wolf? Ich habe das Gefühl es nähert sich. Mein Körper ist auf Flucht ausgelegt, jeglicher Schmerz schwindet und ich versuche mich weiter gegen den Sturm zu stemmen und in die sichere Festung zu gelangen. Schneller werde ich, das Stöhnen wird neuerlich lauter, Rüstung scheppert, ich höre das schwere Atmen von irgendwas. Kurz strauchle ich, falle beinahe, kann mich aber abfangen. Da ist er, der Hang! Ich eile hinauf, stoße gegen das breite Tor. Es gibt nach, öffnet sich. Wieso geht es einfach auf? Dann erblicke ich es. Die große schwarze Halle steht nicht mehr. Getier hängt an ihr, Skelette und fliegende Dämonen attackieren den festen Stein. Nichts scheint dem Stand zu halten. Ich weiche zurück. Wie kann das sein? Soll das die Zukunft sein? Ich schreie auf, der sengende Schmerz in meinem Rücken lässt mich auf die Knie sacken. Ich höre dieses Röcheln, schwere Atmen. Ein Knurren...es ist vorbei.


    Schweißgebadet schlägt Wüstenblume die Augen auf. Der Tag blinzelt sie an durch die kleinen Fenster ihrer Kammer. Das Blut auf ihrer Haut ist verwischt, die Laken gefärbt, der Schreck sichtbar in ihrem sonst so gefassten Antlitz. Nur in ein Laken gewickelt eilt sie hinaus aus ihrer Kammer, die Stufen herunter, welche sie auf den Balkon führen. Sofort weiten sich ihre Augen, denn ihr Traum scheint eine Wahrheit in sich zu tragen. Dort wo früher einst die imposante Methalle stand, liegen jetzt nur noch Trümmer. An ihr vorbei geht das eilige Treiben, die Hektik, die lauten Rufe der Sklaven, Soldaten und auch der in rotgoldenen gekleidete Herr der Verbannten, der fuchsteufelswild Befehle bellt.


    Das Einzige was sie spürt, ist der sengende Schmerz in ihrem Rücken.

    Von einer Wunde, die nicht vorhanden ist und dennoch geschlagen.

    RP-Mod Lannah

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  • Verschiedene kleine Kessel köcheln auf unterschiedlichen Feuerstellen. Der Sturm der die Feste der Verbannten beinahe komplett zerlegt hatte, hat auch ihre Schule dem Erdboden gleich gemacht. Nur der Tempel ihres Gottes hat in seiner Pracht Bestand und ist durch Glaube und Gott verschont geblieben. So musste die Priesterin der Schlange improvisieren um das nötige Gift zu brauen. Immer wieder siebt sie die Ingredienzien, zermürbt sie mit einem Stößel und lässt sie weiter einkochen, wobei immer wieder neu eine gelbliche Flüssigkeit darauf gegeben wird. Zähflüssiger wird es.


    Letztlich aber füllt sie in drei kleine, extra dafür gemachte, Gläschen hochprozentigen Alkohol ab und gibt je exakte 5 Tropfen eines jeden Suds in diese Trägerlösung. Von leuchtend blau wechselt die Farbe zu grün, nur um dann letztlich in einem strahlenden Lila, das sogar etwas bei Nacht scheint, zu leuchten. Erst dann kommt ein kleiner Korken auf und versiegelt so die hergestellte Lösung. Behutsam wickelt sie die Fläschchen einzeln in Leder, dann um sie als Ganzes noch einmal eine Lederschicht, ehe sie ein Lederband darum wickelt und schnürt.


    Jenes geschnürte Bündel gibt sie in einen Rucksack, ebenfalls aus Leder gefertigt und will gerade etwas Proviant dazu legen, als sie das geblasene Horn vernimmt. Ein Angriff! Eilig verlässt sie den Raum und wenig später das Gebäude, wobei ihr Miôs schon entgegen kommt und sie mit ihm gemeinsam zur Mauer eilt. Die Stufen nimmt sie, nachdem sie die Türe passiert haben und steht alsbald an der Balustrade dort.


    Einige Krieger, angeführt von Thanathan, verlassen bereits die Festung um in Richtung Zollstation zu eilen. Dort, entfernt von hier zu erkennen, erheben sich die Untoten. Sie sehen vielleicht nicht alles, aber sie spüren es dafür umso genauer, so dass sich ihre Zahnreihen verbissen schließen. “Ein Angriff, er spaßt nicht.” knurrt sie gedrungen, lenkt den Blick einen Moment in den Nachthimmel, nur um dann Miôs zu zunicken.


    “Informiere die Heiler und Sklaven, wir werden jede helfende Hand brauchen.” Da die Mauer zusehends mehr bemannt wird, um den Schutz der Stadt zu gewährleisten, führt Miôs seine Herrin herunter und wieder zurück zum Marktplatz. Erst will er sie noch weitergeleiten um ihren Schutz zu gewährleisten, aber sie schickt ihn fort in Richtung Lazarett und geht selbst zügig von dannen und in die Dirnenstube, wo sie das teuerste Zimmer für den Übergang bezogen hatte.


    Auf ihren gepackten Rucksack schaut sie, schüttelt den Kopf und holt die kostbaren, eingewickelten Fläschchen wieder heraus, verstaut sie sorgsam in ihrer privaten Kiste und verschließt jene. Den Schlüssel schiebt sie zurück in das Versteck, welches sie eigens dafür hat schaffen lassen und wendet sich dann auch schon um, denn die Türe zu ihrem Zimmer öffnet sich und Miôs steht in jener. Sein Blick ist von Eifer ergriffen und sie weiß was es zu bedeuten hat. Entsprechend nickt sie langsam und tritt mit ihm zusammen herüber zu den Schemel.


    Während er sie entkleidet und sich dem Waschen ihrer Füße widmet, betrachtet sie über den offenen Balkon hinweg den Horizont. Energisch nagt die Sorge an ihr, in diesem elenden Käfig zu verrecken, bevor sie wieder stygischen Boden unter den Füßen würde spüren können. Ohne auch nur im Ansatz Rache üben zu können. Der Blick fällt herab auf ihren Diener und in einer überraschend zärtlichen Geste streichelt sie über seine rasierte Seite seines Kopfes. Es bringt ihn dazu aufzuschauen, was ihr ein Nicken entlockt.


    “Wir müssen auf alles vorbereitet sein.” meint sie nachdenklicher, während er sie rüstet für eine Flucht, welche nicht nötig sein wird. Aber man weiß ja nie und er ist stets auf der Hut. Ihr Diener wird sie ein weiteres Mal umkleiden zu späterer Stunde, denn die erste Schlacht gewinnen sie und ein Auftritt der Priesterin in der Taverne wird nötig.

    RP-Mod Lannah

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  • Das heftige Stöhnen, welches ihr entfuhr, war von Lust getragen und sie schob die Hand nach unten an den dunklen Schopf ihres Dieners, der verstand welche Lust sie gerade brauchte. Ihre Schenkel waren weit geöffnet, um ihm jenes zu ermöglichen und sich zu schenken, während seine Hingabe als Gesichtsausdruck alleine schon genügen würde, um sie zu befriedigen. Immer wieder konnte sie seinen Kopf dichter an ihren Schoß pressen und sich mehr der Lust widmen, welche sich stetig steigernd ankündigte. Noch immer war jeder Höhepunkt eine unfassbare Erkenntnis, welche nicht selten mit Erleuchtung einherging.


    Er wusste, wann er seine Lippen abzusetzen hatte um sie nicht zu überreizen und als er das tat, nahm auch sie den Kopf wieder nach vorn, mit Kinn auf nackter Brust, um den Blick auf ihn zu legen. Verschwommen sah sie in sein Gesicht, träge und unschätzbar zufrieden glänzten die grünen Augen der Viper. Dann veränderte sich sein Antlitz. Der Kopf wurde keilförmiger, die Augen schlangenhafter und seine Haut schuppte sich. Alsbald erhob sich eine machtvolle Schlange zwischen ihren Schenkeln und sie spürte im Angesichts ihres Gottes eine Furcht, wie sie sie vor nichts und niemanden zu empfinden wusste.


    Die Zunge der Schlange peitschte auf sie hernieder und der sengende und brennende Schmerz verjagte alle anderen Gedanken. Rasch war sie aufgerichtet und auf Knien und erst dann, als sie den Kopf nach unten drückte um ihre Ehrerbietung zu verdeutlichen, schien die mächtige Schlange einigermaßen zufrieden. Das Züngeln seiner Zunge an ihrem Rücken entlang wurde gar zärtlicher. Erst ein neuerlicher Schmerz, welcher sie erneut aufstöhnen ließ und den schlanken Frauenkörper beben, brachte sie wieder mehr ins Hier und Jetzt. Die Schlange zog sich aus dem Gemach der Priesterin zurück, welche sich eilig und nur grob mit Seide bekleidete um zu folgen. Allerdings musste sie die Treppe nehmen, hatte aber keine Mühe dem Zeichen ihres Gottes zu folgen. Es zog sie durch die leere Stadt der Verbannten und weiter hinaus in die Wüste, welche sie durchquerten. Jegliches Getier wich vor der Allmacht der großen Schlange zurück und alsbald zeigte sich schon die schwarze Hand, welche über den Fluss ragte und Offenheit demonstrierte.


    Erst glaube sie, dies wäre Ziel seiner Reise, aber sie täuschte sich. Es ging weiter über Stein und Hügel, Fluss und Sand und sie erreichten das Dorf, das den Namen Wolfsfelsen trug und trotzig wirkte in seiner Gesamtheit. Das Zischen und Zügeln neben ihr nahm sie neuerlich wahr und ließ sie den Blick vom Hügel abwenden und in das Antlitz der Schlange gleiten.


    ‘Er wird auftauchen und wir wollen dasssssss er zerschmettert wird.’ Die Stimme dröhnte nur in ihrem Kopf und sie ruckte neuerlich auf die Knie herunter, welches es erträglich machte. Dann kam neuerlich die dunkle Präsenz auf, die sich über sie legte und ihren Geist umschlang. ‘Wir prüfen dich, Priessssssterin, vernichte ihn für uns.’ Und neuerlich spürte sie die Wunde an ihrer rechten Brust, aber mehr weil der Schweiß in die Wundränder geriet. Seine neuerlichen Worte brachten ihren Körper zum Beben und die Angst stand in ihren Augen, welche sie dann verschloss. Sie harrte aus in dieser Pose und sie spürte, wie es dieser Schlange gefiel.


    Von einem Moment auf dem anderen änderte sich die Situation. Es waren die kundigen Hände ihres Dieners, welche ihre Schenkel umschlossen und seine weichen Lippen, welche ihren flachen Bauch küssten. Erst als ihm gewahr wurde dass sie zurückgekehrt war, brachte er sich auf die Knie und sein Blick wurde auf Schlag ehrfürchtiger. Auf ihrer Brust, dort wo ihr Schlangenherz schlug, hatte sich Blut gesammelt und das Symbol der großen Schlange auf ihre reine Haut geschmiert. Trotz der Erschöpfung im Blick und Körper, konnte sie Worte an Miôs richten: “Wir reisen bei Sonnenaufgang ab und zum Wolfsfelsen. Die große Schlange will es so.” Er, der sonst so erpicht auf ihren Schutz ist, dachte nicht einmal daran zu protestieren. Er konnte es sehen, es war größer als sie alle verstehen sollten.


    Und Wüstenblume schloß die Augen wieder, auch um das Bild zu beschwören, dass sich ihr zuletzt eingeprägt hatte: Zutaten, welche ihr die Schlange nannte um dem Nekromanten zu schaden. Immer wieder wiederholte sie sie, um auch nichts davon zu vergessen. Erst später trug sie einem Tempeldiener an, es niederzuschreiben und gut zu verwahren.

    RP-Mod Lannah

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  • Auf einem Stuhl hatte sich die Priesterin des Set niedergelassen, die langen schlanken Beine von sich gestreckt und den Blick in die Ferne über die Balkonbrüstung gerichtet. Nichts an diesem Ort hieß sie Willkommen, sieht man von ihrem Diener und dem weichen Bett ab, das hier oben in der Kammer seinen Platz hatte. Es war ein Ort voller Glauben für Mitra und dennoch gerade einzige Rückzugsmöglichkeit für sie, ehe sie die Rückreise angehen würden. Miôs kniete vor ihr und hielt bereits den rechten Fuß in seinen Händen, welchen er zuvor gereinigt hatte und sich nun einer ausgiebigen Massage mit Öl widmete. Ihm lag daran ihr Entspannung zu kommen zu lassen und doch gelang es nicht zur Gänze. Er sah es an ihrem abwesenden Blick und es provozierte ihn.


    Aber ihre Gedanken waren bei der Reise, welche sie von den Eisenwölfen und ihrem Wolfsfelsen herüber zum Mitraberg geführt hatte.


    Zum Wolfsfelsen brachte sie das Präsent mit, welches für Thanathan gedacht war und welches ihr der Schmied und Häuptling mitgab. Nur konnte sie Thanathan nicht mehr in der Feste antreffen und entschloss kurzerhand das Präsent dort zu übergeben, auf dass diese merkwürdig nützliche Männerfreundschaft weiterhin bestand haben sollte. Wüstenblume badete in der Abneigung der Leute wie andere in einem Flusswasser und es schmeichelte ihr. Der Schmied ließ sich nicht blicken und es war vielleicht auch besser so, denn er war immer und überall eine Ablenkung, denn der Wunsch ihn zu unterdrücken war übermächtig in ihr. Ihn zu Füßen und ihr Triumph wäre grenzenlos.


    Aber es waren auch Freunde anwesend: Dschamal, dem sie eine besondere Aufgabe zukommen ließ, in dem Wissen er würde sich darum kümmern können. Karduum, den sie vermisst hatte, ihn und seine besondere Art, ihr Aufmerksamkeit zu schenken. Dson Faimon, ein Mitragläubiger Baumeister und Architekt, der mit dem Schwert geschickt war, aber mit einer Behinderung diese Karawane leitete und Thanathan, der zukünftige und rechtmäßige Herrscher der Verbannten, wenn denn ihre Pläne alle aufgingen. Es waren aber auch neue Gesichter da, welche sie noch nicht gänzlich zuordnen konnte und mit denen sie sich auch nicht weiter beschäftigen wollte - noch schienen sie für sie keinen Nutzen zu haben. Das Gift ihrer Augen provozierte dennoch Streit.


    Sie versprach in der Nähe Thanathans zu bleiben, mit dem Wissen das Miôs ihr ohnehin niemals und zu keiner Zeit von der Seite weichen würde. Ihre Ängste waren gering, ihr Glaube groß und so zog die Karawane alsbald los. Vorbei an der unheiligen Stadt mit den dunklen acheronischen Bauwerken. Das spürbare Böse hinterließ seine Spuren und sie mussten alsbald die Vorräte an Nahrung und Wasser auffüllen. Auch in der Oase angekommen gab es keine Ruhe. Ein Sandsturm kam auf und sie fühlte sich beinahe wie in ihre Kindheit versetzt. Sie waren keine Seltenheit in Stygien und ein Jeder der dort lebte, wusste damit umzugehen. Dennoch hielt sie sich zurück und ließ die Gruppe einen Weg finden damit umzugehen, letztlich schafften sie es auch, ehe ein Disput aufkam. Die Priesterin der großen Schlange sorgte sich nicht um Dschamal, sie wusste dass dieser überleben würde, nicht nur wegen dessen Erfahrung, sondern auch weil er eine Rolle zu spielen hatte und die große Schlange lange noch nicht fertig mit ihm wahr.


    Und dann erklangen sie: Die Trommeln des Todes, welche die entzündeten Feuer begleiteten und die Rufe der Krieger untermauerten. Rasch bewegte die Gruppe sich und man spürte wie diese Tiere hinter ihnen herhetzten und sie jagten. Wege waren versperrt und es gab nur zwei Möglichkeiten: Durch die verfluchte Stadt oder einen Tunnel.


    Und dort, in dem Tunnel, da kam er tatsächlich, so wie ihr großer Gott es prophezeite. Aber hatten sie schon ein Herz? Dschamal verneinte, aber sie sah seine schmerzliche Entschlossenheit und sie wusste, das er jetzt und hier ein Leben opfern würde, so wie er es versprochen hatte. Also sank sie auf die Knie, offenbarte eine aus Menschenhaut geschaffene Unterlage und stellte darauf eine Schale aus reinem Silber, in welches sie Zutaten gab. Der Singsang war Lob auf ihren Gott und Einladung, seine Augen und Fänge auf diese missliche Lage zu lenken und um seine Unterstützung zu betteln, wie es nur die ehrwürdigen Diener tun konnten. Und da war es, noch heiß, als es in ihre Hand gelegt wurde und kurz glaubte sie noch, den letzten Schlag jenes Herzens zu spüren. Der metallene Geruch von Blut stieg ihr in die Nase und plötzlich wurde alles um sie herum schrecklich still. Tulak Rar wollte Thanathan und alles was sie wollte war die große Schlange zufrieden stellen.


    Auch nahm sie den schwarzen Ritualdolch und stach ohne jegliche Kompromisse in das warme Muskelfleisch, hindurch bis in ihre Handinnenfläche, wo sich das Blut mit jenem des Herzens vermischte. Gemeinsam tropfte es in die Schale, wo die Kräuter und Substanzen gemeinsam mit dem Blut der Hohepriesterin und des Herzens ein Gemisch zusammenbrachte, das ätzender und gefährlicher nicht sein konnte. Sie wusste dass sie nicht viel Zeit hatten und so ließ sie sich einen Pfeil geben, tauchte die Spitze in die Flüssigkeit aus rotem Gemisch, auf das die Spitze plötzlich und unerwartet grün aufloderte und so Bereitschaft signalisierte. Dennoch brauchte es einen fähigen Krieger sie abzufeuern und so verließ sie ihre Hände. Miôs brachte sie auf ihre Beine zurück, denn er sah dass sich die Utensilien verflüchtigten und er wusste auch, dass es nun aufs Ganze zu ging.


    Der Pfeil flog und traf. Der Nekromant wurde zurückgeworfen. Das erste Mal überhaupt konnte man ihm körperlich beikommen und der Triumph überflügelte beinahe die drohende Katastrophe. Wäre Miôs nicht gewesen, sie wäre unfähig gewesen ihr zu entkommen. Kurzerhand von den Beinen gehoben trug er sie, wich den Trümmerteilen aus und wollte unbedingt und absolut ihr Leben bewahren.


    Das gleißende Licht allerdings, die Gestalt, Dsons Schwert - es war Mitra der sich zeigte und versuchte der allmächtigen Schlange die Bühne zu rauben. Er war es dann aber auch, welcher die Gruppe durch das Flammenmeer geleitete und sie vor den Trümmern bewahrte. So rasch wie alles geschah, so schnell endete es auch und ihnen blieb nichts als weiter zu laufen und die schützenden Mauern des elenden Gottes aufzusuchen.


    Dort saß sie jetzt, erschöpft und dennoch beseelt.


    Es waren seine mutigen Lippen, welche sie aus ihren Gedanken rissen und einen Moment wirkte es auf Miôs, als würde sie ihn von sich wischen wollen. Stattdessen aber erhob sie sich und bettete den müden Körper auf das Bett, wo sie ihn zu sich beorderte, um die Kunst seiner Finger in Anspruch zu nehmen und sich die nötige Entspannung zu verschaffen. So versäumte sie es auch in ihrer tiefsten Zufriedenheit, ihn wieder aus dem Bett zu schicken und auch Miôs erhielt dann an diesem frühen Morgen eine kleine Belohnung.

    RP-Mod Lannah

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