• Der Weg durch die Wüste wollte nicht enden. Ich sammelte mir von den verdorrten Büschen ein paar Pflanzenfasern zusammen. Ein paar leichte Kleidungsstücke konnte ich mir so flechten um meinen Körper vor der sengenden Sonne zu schützen.


    Es war kein Ausweg aus dieser Sandhölle in Sicht. Ich ging den gesamten Tag uns als es Nacht wurde orientierte ich mich an den Sternen. An Schlaf war nicht zu denken. Die Hyäne wollte mir nicht aus dem Kopf.

    Die Sterne und der Mond erleuchteten die Nacht und ich setzte meinen Weg fort.
    Als die Dämmerung einsetzte und der Durst unerträglich wurde, erkannte ich am Horizont die Gipfel einer Gebirgskette. Ich wusste, da wo Berge sind, da gibt es auch Wasserquellen.


    Das trieb mich an in einen leichten Trap zu verfallen.


    Die Sonne Stand kurz vor ihrem Zenit und ich erreichte die ersten Ausläufer des Gebirges. Der Untergrund änderte sich. Der Sand wurde gröber und ab und an gab es größer Steine in deren kühlen Schatten kleine Pflanzen wuchsen. So konnte ich ein paar Blätter und Käfer sammeln und mich ein wenig stärken.

    Ich ging immer weiter. Nach einer Weil entdeckte ich eine Schlucht zwischen den Bergen.
    Das war meine Rettung. Der Sonne entkommen und nach weniger als 500 Schritten gelangte ich an einen kleinen Steilhang, der mich runter in ein Flusstal führte.

    Dieser Anblick lies mich auf die Knie sinken und einen lauten Freudensschrei ausstoßen.

    Den Steilhang mehr rutschend als gehen hinter mir gelassen, spürte ich das leicht warme und langsam fließende Wasser des Flusses an meinen Füßen. Ich ging tiefer ins Wasser und nahm einen großen Schluck. Wusch mir den Staub aus den Haaren und meiner Kleidung. Stromabwärts entdeckte ich ein sich sonnendes Krokodil. Schnell war meine Entscheidung gefasst. Es ging ums Überleben und ich brauchte dringend etwas zu essen. Ich suchte mir ein paar Stöcker und Steine zusammen um mir ein Steinschwert zu basteln. Viele Male musste ich schon auf so ein Schwert zurückgreife, nachdem im Kampf mein Schwert durch etliche Kerben stumpf geworden war.


    Leise pirschte ich mich aus dem Schatten von Hinten an das Tier heran. Es hatte schon etliche Kampfspuren auf dem Rücken. Ich bemerkte am rechten Hinterbin einen halb abgebrochenen Pfeilschafft. Nahm einen Stein in Hand. Machte einen großen Sprung auf das Tier zu und schlug mit dem Stein auf den Pfeil, damit er sich tiefer ins Fleisch bohrte. Das Tier drehte sich blitzschnell zu mir um. Das ermöglichte mir, durch einen Sprung nach links auf die unbewachte Flanke zu gelangen. Im Sprung ausholend traf mein Schwert zwischen linkem Vorderbein und Rückrat. Die improvisierte Klinge drang durch Ihr Gewicht tief in das Fleisch ein und das Tier sank in sich zusammen.


    Ich häutete und weidetet das Tier aus und entnahm mir ein paar Fleischbrocken, die ich mir über einer schnell errichteten Feuerstelle briet. In der Zwischenzeit schneiderte ich mir aus der Haut und den Sehnen einen Trinkschlauch. Ein paar Knochen und das am Feuer getrocknete Fleisch nahm ich mit.

    Das Feuer schüttete ich mit Sand zu und die Reste des Kadavers übergab ich dem Fluss. Ich setzte meinen Weg Stromabwärts fort und suchte einen hohen Baum auf ich die Nacht verbringen konnte...

  • Die nächsten Tage ähnelten sich. Es gab viel zu entdecken. Die Natur mit ihrer Vielzahl an Kreaturen und die beeindruckende Landschaft. Immer mal wieder stieß ich auf Häuser, die anscheinend von anderen Ausgestoßenen gebaut wurden. Ich sah jedoch keine Menschenseele in deren Nähe. Die Einzigen, die mir begegneten, waren in kleinen Gruppen um ein großes Feuer versammelt. Diese waren sehr aggressiv und leider musste ich ein ums andere Mal mein Schwert ziehen. Ich hatte mir glücklicherweise aus den Tierhäuten eine leichte Rüstung geschneidert, sodass die Begegnungen recht glimpflich verliefen. Für mich.

    Nachdem die Sonne ein paar dutzend Mal auf und unter gegangen war, gelangte ich, auf einer meiner Entdeckungsreisen, am Fuß eines Gebirgsmassiv an. Ich entschied, die Zeit als Nomade hinter mir zu lassen und mir einen kleinen höhergelegenen Unterschlupf zu bauen. In der Nähe waren genügend Materialien zu finden und frisches Wasser gab es durch die Oase am Fuße des Gebirges auch.

    Der Unterschlupf war schnell errichtet. Ein Dach aus Stroh schütze vor den Sandstürmen.

    An einem Tag, auf der Suche nach Stein, entdeckte ich einen Weg durchs Gebirge. Bereits nach wenigen Schritten Stand ein Schild "Dieses Gebiet gehört dem Clan ... Tribut erforderlich" Mehrmals sah ich mich um und meine Rufe hätten vernommen werden müssen. Ich erhielt keine Antwort und ging durch das errichtet Tor. Ein weite Ebene erstreckte sich vor mir. Sie glich der Wüste, aus der ich vor Zeiten entkommen war.

    Zu meiner Überraschung erkannte ich in der Ferne Eisenstein.

    Es gab viel Eisenstein, mehr als ich trage konnte und somit kehrte ich mehrere Male zurück.

    Endlich konnte ich mir ein stabiles Schwert herstellen.

    An einem Tag wie jeder andere, traf ich auf den ersten Verstoßenen der nicht aggressiv war. Wiborg Sturmfels. Die Geschichte gibt es allerdings ein anderes Mal.

    Es bleibt nur zu sagen, dass ich durch Ihn von einer Belagerung einer Festung erfuhr und was gibt es besseres für einen Söldner sich zu beweisen und einen neuen Herren sein Können zu zeigen?

  • Die Belagerung war, durch gute Führung, makellos verlaufen. Wir hatten keine größeren Verluste zu verzeichnen und reichlich Beute gemacht.


    Zurück in meiner Hütte machte ich mir Gedanken über das Gehörte. Die Verbannten, die ihre Macht ausweiteten. Darüber, dass es ganz im Süd-Osten eine Hafenstadt von unvorstellbarer Schönheit geben sollte, in der man alle erdenklichen Waren erhalten kann und nicht zu letzt über einen grimmigen, cimmerischen Schmied, der Schwerter von einer außergewöhnlichen Qualität herstellen konnte.


    Über die Verbannten machte ich mir am meisten Gedanken. Einem Herrscher, dem ein Leben nix wert war, hatte ich zu oft gedient. Und nun hatte ich in direkter Nachbarschaft gesiedelt und es würde sicherlich nicht lange dauern bis ich Besuch bekommen würde.


    In den nächsten Tagen bereitete ich mich auf eine größere Erkundungsreise in den Norden vor. Ich fertigte mir eine Rüstung mit Eisenbeschlägen an und eine Eisentarge zur Verteidigung.


    Es kam jedoch anders als erwartet.


    Ich wollte die letzte Fuhre Eisen holen und lief zur Zollstation um diese zu passieren. Ich erkannte schon aus einiger Entfernung einen Mann mit einem bleichen Gesicht. Je näher ich kam so abstruser wurde der Anblick. Erst als er sagte: "Halt! Nicht weiter. Wer bist du und was willst du?" erkannte ich, dass sein Gesicht durch eine Maske geschützt oder gar verdeckt? wurde. Ich antwortete wahrheitsgemäß. Er stellte sich als Thanathan vor. Sie, die Verbannten, hatten mich anscheinend schon eine ganze Weile beobachtet. Mich aber noch nicht als Gefahr eingestuft. Ich schilderte Ihm meine Geschichte und meine Pläne für die Zukunft. Er war nicht sehr gesprächig und nickte das Gehörte ab und an ab. Nachdem er wohl das gehört hatte was er wollte, wies er mich darauf hin, das sie mich weiterhin im Auge haben würden und ich einen Wegzoll zu entrichten hätte. Ich händigte ihm Ziegel aus. Anscheinend war er mit der Qualität zufrieden und nahm sie an sich. Ich ergriff die Gelegenheit und fragte nach einem Sklavenmarkt. Zu meiner Überraschung bot er mir an, dass ich mich bei Ihm melden könnte in dieser Angelegeheit. Als Geschäftsmann schien er mich zu akzeptieren.


    Wir verabschiedeten uns und ich durfte meinen Weg fortsetzen.


    Dass meine erste Begegnung mit den Verbannten so glimpflich verlief, hatte ich nicht erwartet. In den nächsten Tagen nahm ich das Angebot an und erhielt im Austausch von Ziegeln, einen guten Schmelzer sowie einen Schmied.


    Die Erkundungsreise konnte ich planmäßig antreten. Der Drang nach weiteren Informationen war gewachsen. Ich wollte mehr Erfahren über meine Nachbarn und neue Gebiete erkunden. Denn ich war mir nicht sicher, ob ich dem Frieden mit den Verbannten trauen konnte. Denn auch wenn ich mich mit Thanathan verstand, sein Herrscher hatte das letzte Wort und darauf wollte ich es nicht ankommen lassen. Obendrein hatte ich gehört, dass man im Norden der Wüste noch mehr Rohstoffe finden konnte.


    So machte ich mich auf meine erste lange Reise in meiner neuen Heimat oder sollte ich Gefängnis sagen?

  • Die Reise begann, wie sie vor ein paar Umläufen hier geendet hatte. Die Sonne drückte bereits kurz nach Beginn und die Sonne stand noch nicht mal am Zenit.


    Der Weg führte mich durch die Zollstation der Verbannten und die dahinterliegende Wüste. Ein ums andere Mal musste ich mich gegen Hyänen erwehren. Ich war jedoch gut gerüstet und mein Schwert fuhr mit Leichtigkeit durch die Biester. Glück hatte ich mit den Nashörnern. Durch ihre schlechten Augen konnte ich mich unbemerkt an ihnen vorbei schleichen.


    Die Wüste endete an einem kleinen Abhang der in einem Flusstal mündete. Der Rüstung entlädigt, tat die Erfrischung in dem langsam fließenden Fluss gut. Ich wollte die Reise mit Bedacht angehen und stets einsatzbereit sein um gegen jedwede Gefahr bestehen zu können. Da tat das Bad gut um neue Kräfte zu schöpfen, nach dem glutheißen Wüstensand in dem man von Zeit zu Zeit knietief versank.


    Ich setzte die Reise, auf der anderen Seite des Flusses, fort. Es ging wieder ein wenig bergauf und die Natur wurde karger. Zu meiner Überraschung kam ich nicht erneut an den Rand einer Wüste. Es war ein mittelhohes Gebirgsmassiv mit einzelnen kleinen Tälern. Immer mal wieder erhoben sich einzelne Berge. Bereits nach kurzer Zeit sah ich, dass was ich mir von dieser Reise versprochen hatte: Kohle und Eisen. Ich konnte mich drehen wohin ich wollte, überall gab es das schwarze oder silberfarbene Gestein. Da der Fluss nicht weit weg war, beschloss ich nach einer geeigneten Stelle zu suchen um ein neues Heim zu bauen. Der Platz war schnell gefunden. Eine große, erhoben Fläche, die zu allen Seiten offen war. In der Nähe befanden sich die schwarzen, antik aussehende Gebäudereste, wie ich sie vorher schon etliche Male in meiner neuen Heimat gesehen hatte.


    Mit ein paar Steinen und Holz baute ich ein paar einfach Sandsteintreppen. Ich hatte mich nicht getäuscht. Der Blick von oben war gut und man konnte weit in alle Richtungen blicken.


    Ich errichtete ein solides Fundament und macht mich nach der Nacht auf den Rückweg.

    In den folgenden Tagen legte ich Strecke um Streck zurück. Die ersten Handwerkerstätten standen und produzierten Eisen, Ziegel und geformtes Holz.


    Um mich von den Strapazen zu erholen legte ich einen Tag lang eine Pause ein und stockte meine Vorräte auf.


    Am Tag darauf machte ich mich wieder auf den Weg. Kurz vor meiner neuen Bleibe, erkannte ich ein großes Schild, dass mit Fackeln beleuchtet wurde: "Dies ist das Gebiet der Eisenwölfe. Zieh von dannen oder stirb." Verdutzt blickte ich gen Westen und sah vier Gestalten auf mich zukommen.


    Sie stellten sich als Clan der Eisenwölfe vor. Der Sprecher war wohl der Schmied, von dem ich gehört hatte. Er und ein kleiner frei nach Schnauze redender Mann verdeutlichten mir, hier nicht erwünscht zu sein. Um einem Streit aus dem Weg zu gehen, den ich sicherlich nicht überlebt hätte, willigte ich ein.

    All die Tage voller Arbeit umsonst... Und was noch schlimmer war, ich musste wieder von vorne beginnen, mit der Suche nach einem neuem Platz für Heim und Hof.


    Ich baute alles ab und brachte das verbaute Material so gut es ging zurück. Viele Gedanken schwirrten mir im Kopf auf den Wegen zurück. Ich hatte keine Hinweise vernommen, dass das Gebiet ihnen gehörte...


    Erst die Verbannten, mit denen man eindeutig besser reden konnte... Und jetzt die Eisenwölfe, die mir vor meiner Reise nur unter dem Clan Eisenhöhle bekannt waren. Sie waren ein anderer Schlag. Von oben herab, unfreundlich, bestimmend,willkürlich...


    Ich beschloss, das Gebiet zu meiden.

  • Ich ließ mich nicht entmutigen und setzte meine Suche nach einem neuen Ort zum Siedeln fort.


    Ich hielt mich weiter westlich, um das besagte Gebiet weiträumig zu umgehen. Je weiter ich ins Hinterland vordrang desto größer wurden die Gefahren. Es gab aggressive Stämme, die nicht mehr nur mit bloßen Händen angriffen sondern Schwerter aus Eisen und Armbrüste hatten. Ich begegnete das erste Mal Tieren aus Stein. Tieren? Nein es waren Dämonen. Rote Augen, die einen schon in weiter Ferne erspähen konnten. Die Kämpfe waren sehr aufreibend. Mein Schwert verlor schnell an Schärfe und eine Kerbe reihte sich an die Nächste. Ich entschied mich auf einem anderen Weg zurück zu kehren.


    Wo die Steinnasen in einer Art Savanne lebten, kam ich jetzt in ein Gebiet mit üppigem Pflanzenwuchs, das fast was schon einem tropischem Wald glich. Die Büsche waren mannshoch und für Hyänen die optimale Deckung. Gelegentlich überraschten sie mich aus dem Hinterhalt. Sie unterschieden sich von den Bisherigen. Sie waren heller, mit Streifen und um einiges stärker.

    Das Gebiet lag zwischen Bergen, die wie breite Säulen gen Himmel stiegen und umgeben von einem Fluss. Ab und an sah ich Krokodile die sich am Strand sonnten. Es ging langsam bergauf, zwischen den großen Säulen hindurch und da fande ich sie. Zwischen zwei der großen Säulen lag eine kleine Ebene. Nach hinten war ein Abhang Richtung Fluss. Perfekt. Freudigerweise war ich schon auf halbem Weg zurück, wie ich später begriff...


    Ich errichtete provisorisch eine Mauer um den Platz in Anspruch zu nehmen und um ein wenig Schutz für die Nacht zu haben. Eine Pause zum Ausruhen hatte ich mir verdient.

    Am nächsten Tag erfuhr ich auf dem Heimweg, dass die Verbannten zu einem Markt einluden. Mein Interesse war geweckt, nicht minder um auch das Vorgehen gegen Tulak Rar zu besprechen. Außerdem hatte ich wie immer Bedarf an Handwerkern und so packte ich, Zuhause angekommen, ein paar Waren zum Handeln ein.


    Die Festung war gigantisch. Viele kleine Stadtteil mit regem Treiben und ein üppiges Angebot aller erdenklicher Waren und Sklaven. Ich lernte den Ein oder anderen Verbannten und Bewohner von Seebrügge kennen.

    Menschen verschiedener Art, aber alle gehärtet durch die raue "neue Welt".

    Von einem Bewohner der Stadt lernte ich, wie ich mit Hilfe des Ofens Ziegel herstellen konnte. Daraus ließen sich stabilere Mauern bauen. Für meine neue Behausung mehr als geeignet.


    Die Vorfreude, das neue Heim zu bauen, stieg bereits an diesem Abend. Leider erfuhr ich keine weiteren Neuigkeiten über Tulak Rar. Ich versicherte jedoch, jeden Bund der ihn bekämpfe zu unterstützen um unsere neue "Heimat" von Tyrannen seinesgleichen zu verteidigen.

  • Die folgenden Tag waren geprägt durch die Wege zwischen meinem neuem Zuhause und dem Altem. Alles was ich ich mein Eigen nannte packte ich zusammen, um es auf den Schultern gen neuem Heim zu tragen.


    Die ersten Fundamente waren bereits gebaut und die ersten Ziegelwände standen, als ich das letzte Mal den Weg zurück antrat.


    Ich dachte an die dutzenden Male vorher. Ich hatte nur das eine Mal Sorge gehabt und zwar als ich meine Handwerker auf die Reise mitnahm. Im Nachhinein ist jedoch alles zu meiner vollsten Zufriedenheit gelaufen. Ein Schmelzer wurde zwar von einer Spinne attakiert, aber er konnte sich zu meinem Erstaunen sehr gut verteidigen und erlegte die Spinne im Handumdrehen.


    Gegenwärtig bauten alle ihre Arbeitsplätze auf. Besonders die Schmelzer waren im Stress, da sie viel leisten mussten und zu Beginn einen Ausfall ausgleichen mussten. Ich benötigte sowohl Ziegel als auch Eisen für die neue Befestigung. In der Schmiede stand der Hammer nicht still. Es wurde Tag und Nacht gearbeitet. Im Hinterkopf immer der Gedanke an Tulak Rar und seine Untoten Diener.


    Als ich den letzten Weg hinter mir hatte, fand ich volle Truhen mit Ziegel und Eisenverstärkungen vor. Mein Laune hob sich und ich gab allen Arbeitern den Tag frei. Ich selber ruhte mich nicht aus. Ich setzte Fundament an Fundament, wobei meine Blicke immer wieder nach oben, zu den beiden Bergen die mich einschlossen, schweiften. Zu allen Seiten frei und sehr hoch gelegen. Einfach zu verteidigen. Der Perfekt Ort für mein neues Haus.


    Ich fertigte mir am nächsten Tag ein paar Treppen um einen Weg hinauf zu bauen. Viele Versuche später stand Sie. Eine verwinkelte Treppe, die besonders in Nächten mit verhangenem Himmel zur Gefahr werden konnte. Als ich mir mein Bauwerk ansah dachte ich sogleich an meine Eltern.
    Sie waren, in der mir damals bekannten Welt, Architekten und genossen bei Fürsten und Königen ein hohes Ansehen. Sie ließen Paläste und Burgen von ungeahnten Ausmaßen entstehen. Mein Weg führte mich jedoch in eine andere Richtung. Durch Ihre Arbeit war wenig Zeit für Ihren Sohn und so erzog mich mein Großvater. Ein alter Kriegsveteran der mehr Zeit in der Schlacht war als bei seinem Weib, weil es weniger anstregend war, wie er immer zu sagen pflegte. Nun musste ich mir doch eingestehen, dass auch ich ein gewisses Talent für die Architektur besaß.


    Nun hatte ich die Möglichkeit mir ein Haus weit oben zu bauen um nicht länger bei meinen Arbeitern schlafen zu müssen.
    Es ging gut voran und wir hatten der Treppe, durch das Aufstellen von Fackeln, ein wenig an Gefahr genommen, als ein aufgeregter Schmelzer zu mir kam, der der damals von der Spinne attackiert wurde. Er zeigte mir einen Ziegel der dunkler war als sonst. Als ich ihn in die Hand nahm war ich verwundert vom enormen Gewicht und der Oberfläche. Er wirkte um ein vilefaches stabiler als alle Ziegel vorher. Er sagte es sei bei der Arbeit eingeschlafen und jemand wollte ihm einen Streich spielen und warf seinen gesammelten Zwirn in den Ofen um ihn einzuräuchern. Er zeigte mir die verbliebenden Pflanzenfasern und ich erkannte das Sekret, dass die Spinne bei Ihrem Angriff einsetzte und nach ihrem Tot aus ihren Wunden austrat. Diese Zusammensetzung musste dem Ziegel zur neuen Stabilität verholfen haben. Sofort erkannte ich den enormen Nutzen dieser Entdeckung.

    Wir brauchten viele Versuche und viele Spinnen ließen ihr Leben, bis wir das genaue Mischungsverhältnis herausfanden. Ein neuer Schritt, der sehr viel Zeit und Arbeit in Anspruch nahm. Ich wollte mir jedoch eine kleine Feste aus dem neuen Material bauen, um mich möglicherweise gegen Tulak Rar erwähren zu können. Da der Aufbau gut voranschritt kümmerten sich nur der Schmelzer und ich persönlich um unser neues Baumaterial. Ich wollte das Vorhandene mit Ziegeln fertig bauen und im Anschluss ein geeignetes Plätzchen suchen für meine Feste. Vielleicht eine Verbindung zum Berg gegenüber? Die Treppe hatte ich ja auch gebaut, warum sollte dieses Vorhaben nicht auch gelingen?

  • Vieles war in Aufruhr dieser Tage. Ich arbeitete viel um meine Festung zu verstärken. Ich musste mir jedoch eingestehen, dass obwohl ich ein gewisses Talent fürs Bauen entwickelt hatte, der Drang immer größer wurde wieder hinaus in die Wildnis zu gehen, das Land zu erkunden und ein paar Kreaturen zu enthaupten.

    So zog ich mich aus den Vorbereitungen für den Bau zurück und überlies sie meinen Handwerkern.

    Ich benötigte nur kurze Zeit und hatte meine Ausrüstung zusammen. Das Land der Verdammten erwartete mich.

    Ich wollte mehr sehen von meinem Gefängnis. Den östlichen Teil kannte ich nun und so führte mein Weg mich am Fluss entlang, immer weiter ins westliche Hinterland. Wie ich gehört hatte gab es dort eine Stadt, die die Besten Handwerker des Verbannten Landes beheimatete. Die Reliquienjäger.

    Es gab allerdings ein Problem entweder musste ich mich durch das Gebiet zwischen der Eisenhöhle und den Eisenwölfen begeben oder durch die Savanne, in der es ein Nashorn und Steinmonster gab, die nicht umsonst als "die Könige" ihrer Art bezeichnet wurden. Alleine Ihre Größe. Vielleicht mit einer Gruppe von 3 erfahren Kriegern, aber alleine hätte ich keine Chance. Also der andere Weg...

    Ich hatte von dem Angriff auf das Dorf der Cimmerier gehört. Sie hatten an Kampfkraft verloren, aber Tulak Rar nicht nachgegeben. Da Sie Fremden jetzt sicher noch misstrauischer gegenüberstehen würden, entschied ich mich einen Vogel gen Eisenwölfe zu schicken.

    Kurze Zeit später und ohne Vorwarnung stand der Häuptling mit seinem Weib und dem Froschlaich fressenden Saufbold vor meinem Tor.

    Ich war überrascht. Der Häuptling? Gerüstet und mit gezogenem Schild und Schwert trat ich langsam hinaus. Angespannt was nun als nächstes passiert...

    Zu meiner Überraschung hatten Sie ihre Waffen nicht gezogen und standen ruhig vor mir, außer natürlich die kleine nach Hyänenpisse stinkende Suffnase, die an einem Stück Beschimpfungen in meine Richtung brabbelte.

    Auch ich gab meine Kampfhaltung auf und nahm meinen Helm ab. Ein kurzes knappes Gespräch folgte. Sie willigten meinem Anliegen ein und gaben mir die Erlaubnis zu passieren.

    Ich hatte mich wohl in Ihnen getäuscht, klar waren wir keine Waffenbrüder, aber nach der ersten Begegnung ließ Diese für die Zukunft hoffen.

    Jetzt konnte ich meinen bislang gefährlichsten Ausflug vorbereiten.

    Am nächsten Tag, ich hatte mir gerade die neuen Pfeile angeguckt, da merkte ich eine leichte Erschütterung und sah aus dem Fenster eine Rauchwolke aufsteigen. War etwas einem Erdbeben zum Opfer gefallen?

    Ich packte schnell das Nötigste zusammen und machte mich auf den Weg in Richtung der Rauchwolke. Der Weg war länger als erwartet und ich fand keine Menschenseele mehr vor. Es musste einen Kampf gegeben haben. Blut Spuren waren zu erkennen und der Sand war aufgewirbelt wie nach einer Schlacht. Die Spuren führten in Richtung meiner neuen Nachbarn, den Hochländern. Ich entschied mich, Ihnen am nächsten Tag einen Besuch abzustatten.

    Als ich ankam sah ich eine Karawane vor mir, die den Weg zu einem mir unbekannten Ort vor sich hatte und aus Seebrugge kam, wie ich nach einem kurzem Gespräch heraus fand. Die Kampfspuren stammten von einem Hinterhalt in den Sie geraten waren. Sie suchten deswegen weitere Krieger zum Schutz der unbewaffneten Händler und Kameltreiber.

    Köpfe spalten und dafür Geld bekommen? Mein Herz schlug schlagartig höher. Nur kurze Zeit später machten wir uns auf den Weg. Der erste Überfall ließ nicht lange auf sich warten. Ich genoß es zu kämpfen. Seite an Seite mit anderen Verstoßenen, die durch die neue Heimat zu kämpfen verstanden. Es wurden Schwerter und Äxte geschwungen und die Angreifer zurückgedrängt. Sie sammelten sich immer wieder neu und griffen aus dem Hinterhalt an.

    Die Kämpfe kosteten uns viel Zeit und der Entschluss wurde gefasst, bei den Eisenwölfen zu übernachten, da wohl auch ein Krieger von Ihnen die Karawane zum Schutz begleitet hatte. Ich wollte mein Glück nicht überstrapazieren mit den Cimmeriern und entschloss mich die Karawane zu verlassen.

    Ich wünschte Ihnen eine sichere Reise und machte mich auf meinen Rückweg.

  • Ich hatte eine Reihe weiterer Abenteuer erlebt und die Welt ausgiebig erkundet. Manch schöne Orte entdeckt, die mich durch ihre Schönheit zum Verweilen zwangen.


    Bauwerke von immensem Ausmaß, wie der Mitra Tempel hatte ich passiert und bewundern dürfen. Die Stadt im Norden, die vom Clan der Reliquienjäger gehalten wurde, hatte ich das ein oder andere Mal besucht um nach Handwerkern ausschau zu halten. Ein paar Fähige hatte ich anheuern können.


    Einer dieser zeigte mir eine Waffe von unbeschreiblicher Beschaffenheit. Einen solchen Stahl habe ich noch nie gesehen. Sie ist wie eine Verlängerung des Arms. Leicht und doch von unsagbarer Durchschlagskraft. Die Fertigung einer solchen Waffe hätte ich nur einem Meisterschmied, wie es der mürrische Cimmerier Sarkhos war, zugetraut. Wer die Waffe gefertigt hatte wusste der Schmied nicht. Erstaunlich, dass er sich nicht mit fremden Federn schmücken wollte.
    Das Heft war umwickelt mit grobem Leinen. Darunter kam ein aus schwarzem Stahl gefertigter Griff zum Vorschein, der mit einer künstlerischen Aufschrift versehen war:


    El´s Trinker. Führe dieses Schwert mit Verstand, dann wird es dich vor allem Unheil schützen.


    Wahrlich ein Meisterwerk.


    Ich nahm das Schwert an mich, da der Schmied damit nix anfangen konnte. Natürlich zahlte ich Ihm einen guten Preis.
    Es gab mir Sicherheit, denn es hatte sich vieles geändert in meiner neuen Heimat.


    Machtgefüge hatten sich verschoben und Intrigen wurden so manchem zum Verhängnis.


    In einer blutigen Schlacht hatte Thanathan Pueros gestürzt. Ein Verrückter weniger. Mit Thanathan war sicherlich ein fähiger Mann an der Spitze des neuformierten Clan "Der Drachen".


    Auch hörte ich von Unruhen in der Stadt Seebrügge. Es gab Zwist mit einer Schmugglerbande. Ein Bürger wurde verschleppt, der wohl vorher der Stadt, aus welchen Gründen auch immer, den Rücken gekehrt hatte.
    Ich hatte Ihn, Karduum ma Aarif, flüchtig kennengelernt, da er seine vorrübergehnde Behausung in meiner Nähe baute. Danach sah ich Ihn nicht wieder.


    Und natürlich gab es immernoch einen gemeinsamen Feind. Tulak Rar.


    War es klug, als Einzelgänger in einer solchen Welt überleben zu wollen? War es klug in einer solchen Welt jemandem zu Vertrauen?


    All das raubte mir nachts den Schlaf.


    Wie vermisste ich die Zeiten, in denen Mann von Schlacht zu Schlacht zog ohne über "das was Morgen ist" nachzudenken. Damals hatte ich jedoch nix für das es sich zu kämpfen lohnte außer meinem Sold und die Annerkennung im Heer. Hier hatte ich mir, zu meiner Verwunderung, etwas erbaut an dem mir mehr lag. Ich hatte es mit eigenen Händen gebaut und nicht als Kriegsbeute erhalten. Wurde ich mit dem Alter weich oder gar sentimental?


    Bei diesem Gedanken musste ich schmunzeln. Gute gelaunt zog ich meine neues Schwert aus der Scheide und betrachtete es im Licht der heißen Wüstensonne. Ein Schwert das Veranntwortung voraussetzt. Ich werde es mit Bedacht aber ohne Gnade gegen meine Feinde führen. Ein Versprechen, dass hoffentlich bald in die Realität umgesetzt werden konnte.

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