Wüste und zurück....
Dschamal bewegte sich in einem leichten kraftsparenden Trab. Es störte ihn kaum, das der schwere Sack, den er auf dem Rücken trug, immer wieder gegen seine Beine schlug. Ja, im Moment merkte er es gar nicht.
Er hatte den Transport zwischen Seebrugge und der Baustelle übernommen. Leichtfertig, wie sich bald herausstellte.
Nun, die Gefahr war gross und die Ereignisse überschlugen sich förmlich, aber ihm fehlte Seebrugge und die Abende in der Taverne. Kein Badehaus, kein gutes Bier, kein gemütlicher Abend auf dem Hausdach.
Schlafen, Arbeiten, Laufen...
Gleichwohl kräftigte es den Körper und der ehemals so schmale Körper Dschamals, begann zunehmend kräftiger zu werden.
Barloran war oben auf der Baustelle, mit einem Teil der Sklaven. Er hatte diesen Mann, wie auch all die anderen in Seebrugge akzeptiert, auch wenn er ihn nicht so wirklich mochte. Vielleicht weil er so verschieden war in seiner Kriegerehre, oder was immer das war. Nun begann sich das zu ändern und er empfand zunehmend Respekt.
Immer deutlicher wurde, das der Tempel trotz aller Schwierigkeiten, zur rechten Zeit fertig sein würde.
Es war zu hoffen, das alle anderen auch so gut in ihren Vorhaben vorwärts kamen.
Kaum versuchte er noch sich mit anderen zu verständigen. Ein flüchtiges Handheben beim vorbeilaufen, ein flüchtiges Nicken wenn man sich sah. Seine eigenen Ziele flohen ihn und obwohl er nicht dazu neigte aufzugeben, fühlte er sich dieser Tage leer. Der jungen Sklavin hatte er derweil sein Haus überlassen und bei einem kurzen Besuch, war die Hand einer Frau deutlich zu merken. Freude hatte er nicht daran.
Die Arbeit als Söldner war gut verlaufen. Er hatte gute Beute gemacht und war kaum verletzt. Das Bogenschießen mit Neretwar hatte Früchte getragen. Ein erfolgreicher Kampf.
Doch dann war dort diese Frau gewesen. Er hatte ihr die Hand auf die Schulter gelegt, in einem kleinen Versuch Trost zu spenden. Er wusste nicht um die Zusammenhänge, aber er sah das sie Leid empfand. Er konnte es nicht ändern, sie hatte es nicht einmal bemerkt.
Warum auch immer, es hatte seine Freude an der Beute getrübt und einen Augenblick hatte er daran gedacht ihr zu geben was er gefunden hatte. Doch er musste an Seebrugge denken und vermutlich hätte es auch nichts geändert.
Zunehmend empfand er Zorn. Zorn auf die, welche hierfür verantwortlich waren, Zorn auf die Erbauer dieser leuchtenden Tafeln. Zorn auf diesen Tulak Rar.
Er war fast in Seebrugge angekommen und in der Dämmerung sah er dahinter das Glühen der magischen Wand.....