Beiträge von TherealRailgun

    Tamaron sass auf einem grossen Felsen. Heute würde es nicht dunkel werden, heute brannte ein grosses Feuer. Er dachte nach.

    Über sein hiersein, über sein herkommen und über die Zeit die vergangen war. Es war ein unruhiger Tag gewesen und eigentlich müsste er wohl aufgewühlt sein. Aber er fühlte sich nur leer, wie schon am ersten Tag…..


    Er war heute weit gegangen, so weit wie noch an keinem Tag zuvor. Dann hatte er die Zelte entdeckt und beschlossen mit den Leuten dort zu reden. Er suchte eine Pflanze, das war ihm aufgetragen worden. Dann hatte er die Käfige gesehen. Er wusste um die Sklaven hier und auch in der Oase gab es welche. Es kümmerte ihn auch nicht weiter, denn es war eben so in diesen Landen. Doch in einem sah er eine Frau. Nicht die von damals, aber ihr nicht unähnlich. Doch die hier war geschlagen worden. Blutend und verschreckt saß sie in der Ecke des Holzverschlags. Zwei Männer, wohl Sklavenhändler, standen lachend davor. Ein anderer näherte sich ihm, deutlich angetrunken und mit einer Waffe in der Hand. Tamaron war zornig geworden, sehr zornig. Es war unvernünftig gewesen aber er hatte die Männer erschlagen und dabei war er verletzt worden. Doch bevor er auf die Suche nach einer Aloe gegangen war, deren Saft jetzt die Wunden bedeckte, hatte er noch die Käfige aufgebrochen.


    Kaum wieder an der Oase angekommen, hatte er Valcon getroffen. Dieser war wohl mit seiner Arbeit bisher zufrieden, nur die Hütte, die sich Tamaron gebaut hatte, stand wohl dem geplanten Verlauf der Mauer im Weg. Er wollte sich anschauen ob noch genug Platz zwischen Hütte und Felswand war.

    Das war nun aus der Welt, denn das grosse Feuer, das seinen Schein bis zum Haupthaus warf, war seine Hütte. Er konnte sehen das die Bediensteten dort standen und herüberblickten. Sie konnten es wohl nicht verstehen. Er hatte sie selbst angezündet und war dann auf diesen Felsen geklettert um zuzusehen.


    Diese Hütte war keine Heimat, war kein Zuhause. Eine Heimat war ein Ort um sich wohl zu fühlen, Menschen die einem nahe standen, ein Platz um Ruhe zu finden. Das hier war nichts davon. Holz, Stein und Lehm. Das was das Feuer übrig lies konnte für die Mauer verwendet werden. Er dachte an die Bauten die er unterwegs gesehen hatte. Was versuchten die Menschen hier. Wollten sie durch Mauern das ersetzen was sie verloren hatten? Wollten sie erbauen, was sich nicht erbauen lies? Sie würden nichts davon in diesen riesigen Bauwerken finden, denn sie suchten am falschen Ort.


    Heute würde er nicht schlafen, sondern den Funken zusehen die in den Himmel flogen….

    Der Abend war gekommen. Schnell, wie hier in der Wüste üblich, schwand das Licht der Sonne und der Mond kündete sein kommen mit einem fahlen Schein hinter den Felsen.

    Es war ein guter Tag gewesen. Er dachte an die Tage seit er hier in der Oase war, und lehnte sich an die Wand seiner einfachen und schlichten Hütte. Sie bestand zwar nur aus Lehm, Stein und abgeschlagenen Ästen, aber sie war so etwas wie eine erste Heimat. Auch hielt sie die Tiere fern und bot Schutz vor dem Wind. Sie genügte ihm völlig. Er hatte heute gute Ernte an den Rohstoffen gehalten die hier gebraucht wurden und hatte diese noch rechtzeitig im Lagerhaus abgeliefert.

    Gegen Mittag war ihm ein Schrei aufgefallen und er konnte gerade noch rechtzeitig einem Mann zu Hilfe kommen der schon ohnmächtig auf dem Boden lag. Wilde Tiere hatten ihn angegriffen. Tamaron hatte die Tiere verjagt und sich den Mann angesehen. Wieder einer aus der Wüste wohl und wie es schien nicht schwer verletzt. Er legte ihm einen Wasserschlauch und einen Beutel mit Essen hin und ging wieder zu den Büschen die er bearbeitet hatte. Nur kurz darauf, er hatte sich immer mal umgewendet um nach dem Mann zu schauen, war dieser dann auch verschwunden. Nun, einen Dank hatte er auch nicht erwartet. Dieser würde lernen müssen oder hier sterben.

    Aus der Sache mit der Köchin war nichts geworden. Es hatte sich herausgestellt das sie mit einem der anderen Bediensteten im Bunde war. Gleichwohl war sie auch nicht hübsch genug oder konnte so gut Kochen, das er dafür seinen Aufenthalt hier aufs Spiel zu setzen bereit war.

    Nein, das Leben hier war hart und rau, und es gefiel ihm so. Kein Geschrei wenn man eine Waffe zog. Die Tiere durften gejagt werden und so man die Arbeit tat wollte keiner was. Kein Leben von Dauer, da hatte er schon Pläne, aber für den Moment wohl das beste was zu haben war.

    Er blickte über das Wasser zu den Fackeln hinüber, die im Wind flackerten und nahm das Bild der Ruhe in sich auf…..

    Der Handel war nun also beschlossen. Ein erster Schritt auf einem vermutlich langen Weg. Tamaron trieb die scharfe Klinge der Axt in den Baum. Irgendwie tat es gut zu sehen wie sie in das Holz biss. Seine Muskeln arbeiten zu spüren, so etwas wie eine Waffe in der Hand, das war schon mehr Leben als sich von Busch zu Busch zu schleichen. Etwas Ausrüstung und einen Platz zum Schlafen, gegen etwas Arbeit. Damit würde er gut zurecht kommen, dann würde man weitersehen. Es gab hier recht gute Handwerker wie es schien und wenn er die Blicke der Köchin dort drüben recht deutete, vielleicht auch etwas Vergnügen. Na ja, nicht die schönste, aber so gross war die Auswahl nicht. Wieder schnitt die Axt ein grosses Stück aus dem Holz und er dachte an den Abend vorher....


    Tamaron hatte einen Entschluss gefasst. Alleine war er Futter für die Tiere. Nicht heute und auch nicht Morgen, aber bald. So hatte er sich für eine der Ansiedlungen entschieden. Er folgte, wie so oft, seinem Bauchgefühl. Mehr hatte er nicht und es war schon oft gut gewählt gewesen. Direkt dort hin gehen... nein. Es war nicht so schwer, eines der Tiere auf sich aufmerksam zu machen. Der Zaun würde es aufhalten aber ihm das entkommen ermöglichen. Mit etwas Lärm und Aufregung....

    Es gelang und nicht lange, dann stand einer der Bewohner vor ihm. Befragt, gab er zur Antwort, hier angekommen und bisher meist auf der Flucht vor wilden Tieren zu sein. Der Fremde hatte dafür wohl Verständnis und lud ihn ein, Schutz vor der Nacht zu bekommen. bei einem Stück Fleisch und etwas Wasser, kam es dann zu dem Handel. Arbeitskraft wäre hier ein hoch geschätztes Gut und etwas Wert, wurde ihm erklärt. Gut, das konnte er leisten und es war ein Beginn. Gleich am Morgen würde er sich daran machen den Vertrag zu erfüllen.....


    Einen Moment lies er die Axt sinken und wischte sich die Stirn ab. Er sah, das sich ihm die Köchin näherte mit einem kleinen Bündel in der Hand. Sie hatte wohl im Sinn, ihm etwas zu Essen zu bringen. Er hatte die Bediensteten oder Sklaven am Morgen eine Weile angesehen und es schien als hätte sie hier niemanden der auf mehr als ihre Arbeit Anspruch erhob. Nicht das ihn das gross gestört hätte, aber er wollte erst einmal hier bleiben und da war Ärger wenig förderlich. Abermals dachte er an einst, an die eine... Nun, für sie hätte er alle anderen vergessen. Sie war aber wohl auf ewig verschwunden und es war einem der Vogel in der Hand näher als der Greif auf dem Dach.

    Er lehnte die Axt an den Baum, und wendete sich der Köchin zu. Mit dem freundlichsten Lächeln und einem Gruß trat er ihr einen Schritt entgegen.....

    Langsam und ohne erkennbare Gefühlsregung zog er die Waffe aus des anderen Körper. Schreck, Schmerz und Angst auf dem Gesicht, sackte sein Gegner zusammen und blieb reglos liegen. Inwendig stieß Tamaron einen heftigen Fluch aus. Das war nicht gut gelaufen. Das erregte Aufmerksamkeit und die wollte er immer noch um jeden Preis vermeiden. Er beugte sich hinunter und wischte die primitive Spitze an der Kleidung des anderen ab. Ein Handwerker wohl. Wie kam ein solcher nur dazu, mitten in der Nacht hier herumzulaufen. Einen Moment überlegte er. Dann schnappte er eilig den Körper und zog ihn an das nicht weit entfernte Ufer. Die Krokodile würden den Rest erledigen. Er entfernte sich ein Stück und lauschte. Alles blieb ruhig. Er hatte noch einmal Glück gehabt, denn keiner schien das kurze Gerangel mitbekommen zu haben. Die Spur zum Ufer zu verwischen war zu riskant und so war gut möglich, das der Morgen mit sich brachte, das man ihn suchen würde. Er dachte kurz an den Begin der Nacht....


    Die Nacht... Seine beste Zeit. Die Sinne geschärft und auf das Wesentliche konzentriert.

    Er bewegte sich vorsichtig. Die Feuer, die immer wieder an der Oase zu sehen waren, umging er. Nicht weil dort die größte Gefahr war. Die größte Gefahr lauerte immer im Dunkel darum herum. Auf jedes Geräusch achtend, bewegte er sich langsam auf das Wasser zu. Es war nicht leicht, nur nach Geräuschen und Gerüchen zu gehen. Andererseits war es auch nicht vollständig dunkel. Das war sein Element. Das hatte er schon früh gelernt und oft hatte es ihn ernährt. Schlimmer war, sich darauf zu besinnen und nicht dem Ruf des Wassers zu folgen. Er hatte unglaublichen Durst. Als er endlich am Wasser war und mit den Händen den ersten Schluck zum Mund führte, glaubte er, nie etwas köstlicheres gerochen und getrunken zu haben. Er mühte sich langsam zu trinken und nicht zu viel. Immer wieder hielt er inne und lauschte. Nahrung hatte er schon zu sich genommen. Ein Hase war in der Dämmerung auf die irrige Idee gekommen, an seinem Versteck vorbeizuhoppeln. Er mochte eigentlich nichts rohes, aber es war besser als nichts gewesen. Er zog sich an einen Felsen zurück der bis ans Wasser ragte. Dort verweilte er. Der Plan war, sobald es ihm besser ging, noch etwas zu trinken, und sich dann wieder zurückzuziehen.

    Wie oft Pläne sich ändern... Die Neugier war letztlich daran Schuld, das er sich doch zu den Gebäuden aufmachte. Stimmen lockten ihn an. Ein Streit, nein.. wohl doch nur eine Unstimmigkeit. Er konnte die Worte nicht verstehen, aber das man sich wohl doch vertrug und wieder auseinander ging. Zumindest schlachteten sie sich nicht sofort ab. Eine Frauenstimme.. er dachte kurz an früher. Vielleicht auch das wieder, so sich die Möglichkeit dazu ergab. Er musste mehr wissen. Vorsichtig näherte er sich den Gebäuden um die es wieder ruhig geworden war....


    Nun gut. Es war wie es war. Das mit dem Handwerker war schlecht und er musste von seinem ursprünglichen Vorhaben abweichen. Wollte er hier überleben, musste er sich jemandem zu erkennen geben. Alleine war die Gegend auf Dauer nicht weniger gefährlich als die Wüste.

    Diese Nacht, würde er sich erst einmal wieder in den Schutz der Felsen zurückziehen. Das man ihn mit dem Toten in Verbindung brachte war möglich, auch wenn es genug andere gab, doch all zu groß war die Wahl nicht. Hier mochte es welche geben die ihn gerade deshalb aufnehmen würden.

    Tamaron hatte sich in den Schatten eines überhängenden Felsen gelegt. Ein dorniger Busch streckte seine Zweige, genau vor ihm, in Richtung des Tals. Er hatte sich mit Asche aus einem lange erloschenen Feuer die Haut mit Streifen bemalt und sich dann noch im Sand gerollt. Unsichtbar fast, so wie er es gelernt hatte, lag er da und sah hinunter. Sein Gedärm verkrampfte sich und seine Gier nach dem Wasser war fast unbeherrschbar geworden und doch lag er still. Diesen Tag musste er noch überstehen. In der Nacht würde er sich zum Wasser wagen. Er war ein großer und kräftiger Mann. Die Arbeiten die er immer wieder angenommen hatte waren schwer gewesen und hatten in selbst hart gemacht. Doch als Dieb hatte er gelernt, unsichtbar zu sein wenn es sein musste. Schlossen sich seine Hände ein mal um eine Kehle, lies er nicht so schnell wieder los. Doch all das, würde ihm hier nichts nützen. Zuerst hatte er gedacht ein Dorf zu finden. Dann wäre alles einfach gewesen. Das dort unten war etwas anderes. Er konnte vereinzelt Bauwerke erkennen. Diese gehörten aber nicht zusammen und auch die Bewohner schienen sich eher zu meiden als zu suchen. Wilde Tiere streunten umher und machten die Gegend gefährlich. Ein Hinweis war aber eindeutig. Er sah keine Kinder. Das da unten war bestenfalls eine Belagerung. Die Oase schien Menschen anzuziehen die sich aus der Wüste gerettet hatten. Bestenfalls unfreundlich, wenn nicht schlimmeres. Einen Moment verschwamm alles vor den Augen. Er brauchte Wasser, bald! Er glaubte auch mindestens eine Frau erkannt zu haben. Einen Moment dachte er an die Vergangenheit. Die eine, die ihm etwas bedeutet hatte in diesem verdammten Dorf. Verkauft als Sklavin, fort, irgendwohin und nach aller Wahrscheinlichkeit würde er sie nie wiedersehen. Vergangen und Vergessen, oder doch nicht? In dem Augenblick tat er einen Schwur. Er glaubte an die Götter, das ohne Zweifel, aber er hatte noch keinen gesehen. Keiner hatte ihm je geholfen und er hatte auch noch nie geopfert oder gebetet. Keine Zeit und kein Geld für sowas. Und doch gelobte er bei allen, sollte er je in das Dorf zurückkommen, würde es brennen. Und, er würde sie vielleicht suchen. Er schimpfte sich selbst einen Narren und nahm sich zusammen. Keine Träume, nicht hier und nicht jetzt. Abermals richtete er einen Blick ins Tal und versuchte sich alles einzuprägen. Entweder wäre er ohne Durst Morgen wieder hier oder tot. Selber gefressen und Nahrung für das was dort unten lebte. Er griff neben sich und seine Faust schloss sich um einen Ast den er gefunden hatte. Ein gutes Stück Holz und besser als nichts. Er würde sich im Zweifel wehren bis zum Ende. Das hier, was immer es zu bedeuten hatte, war noch einmal eine Chance. Ein neues Leben das ihm gegeben wurde und er würde es nutzen. Langsam sank die Sonne, bald, bald würde er zu dem Wasser gehen….

    Ich suche seit längerer Zeit einen RP Server der mir die Möglichkeit gibt wieder einen Character aufzubauen und zu spielen. Ich komme ursprünglich von DSA und bin über Ultima Online damals in das PC-RP eingestiegen. Nach einigen Jahren wurde der Server damals leider stillgelegt und ich habe in mehreren Spielen (SWTOR u.ä. ) immer mal wieder RP betrieben. Das war aber doch mit recht wenig Möglichkeiten verbunden (kein Bauen z.b.) und so wirklich was gutes war nicht dabei. Der PO von Valcon hat mich nun auf dieses Spiel hingewiesen und ich habe es mir im Singel mal angesehen. Die Engine gefällt mir und ich bin auch mit den Möglichkeiten die die Server so bieten recht angetan. Ich würde mich freuen hier mal wieder so richtig RP erleben zu dürfen und wie schon oft zuvor wieder in eine virtuelle Welt eintauchen zu können.


    Tamaron irrte durch die Wüste. Der Zorn war schon lange verflogen und dem dumpfen Gefühl der Aufgabe gewichen. Doch noch immer hielt ihn etwas auf den Beinen. Er wusste selber nicht so genau was ihn vorwärts trieb. Es war vermutlich längst auch der Wasserverlusst und der Hunger. Die Sinne begannen ihn zu trügen und er folgte nur noch stur dem Steinweg der in grossen Abständen zu erkennen war. Dabei hatte er nur Essen wollen. Nun gut, er hatte es gestohlen und ja, der Eigentümer hatte dabei auch etwas Schaden genommen. Hätte er ihm eben etwas abgegeben und alles wäre gut ausgegangen. So hatte dieser herumgeschriehen und die anderen waren gekommen. Dann war er in diese verfluchte Wüste verbannt worde. Zum Tode verurteilt, denn nicht weniger würde er hier finden. Wie schön hätte alles sein können und dann waren damals die Eltern gestorben. Verfluchte Krankheit, die sie hingerafft hatte. Auf der Strasse war er dann gelandet und hatte sich zuerst von dem ernährt was er fand. Letztlich hatte er gelernt das man sich auch nehmen konnte was man braucht und viele Jahre war alles gut gegangen. Er hatte immer gewusst das es irgendwann schiefgehen würde, aber gleich so?

    Immer träger wurden seine Schritte und es würde nicht mehr lange dauern. Wieder sah er etwas am Horizont. Berge und etwas das aussah als wäre etwas zerbrochen. Trugbilder, Schein und Täuschung. Trotzdem ging er in die Richtung. Dann vernahm er etwas. Geräusche wie von einem Hammer? War es doch keine Einbildung? Noch einmal nahm er sich zusammen, noch einmal nicht aufgeben, auch wenn es umsonst sein würde.

    Langsam schleppte er sich in die Richtung, aus der er etwas gehört hatte......



    Die Serverregeln habe ich gelesen und bin damit einverstanden. Ich bin hierher gekommen über die Player von Shalza und Valcon