Müde rappelte er sich auf, alles tat weh, die Muskeln
brannten, die Füße schienen endlos schwer, seine Hände nicht fähig
etwas zu halten aber er war noch nicht fertig, noch keine Zeit zu
schlafen. Tulak-Rar war noch da draußen, Slena noch nicht gerächt.
Slena ihr wunderschöner Körper, biegsam, weich, der sich um ihn
schlängeln konnte wie eine große Schlange, Slena deren Augen ihn
ansehen konnten als wenn er der größte Krieger aller Zeiten war,
Slena, deren Wortwitz ihn oft zum Lachen brachte, Slena die mit
kleinen Gesten sein Blut zum kochen bringen konnte und er nicht mehr
war wie ein brünstiger Stier. Slena die ihn gehalten hatte wenn er
erschöpft darniederlag, Slena zerschlagen, gebrochen, blutend
schmerzerfüllt mit erlöschenden Augen in seinen Armen. Diese
Gedanken peitschten ihn auf, er war noch nicht fertig, Tulak noch
nicht am Boden, zertreten, zermalmt, sein Schädel würde einen Spieß
ziehren, jjjjjjjjjaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa er war noch nicht
fertig.
Als die Karawane losging, schritt er mit, seine Glieder
gewannen die gewohnte Beweglickeit und Spannkraft wieder, aber er
wusste, wenn alles vorbei war, würde er den Preis zahlen.
Grimmig schob er den Kiefer nach vorne, seine Augen
kniffen sich zusammen, egal jeden Preis war es wert.
Sie hatten die Festung kaum verlassen, da machte sich
das Gefühl breit, das man sie beobachtete, jeder Strauch schien
Augen zu haben, jeder Stein, drehte sich mit um ihn im Auge zu
behalten, jedes Geschöpf sah sie an, suchte Schwächen, es würde
nicht einfach werden wenn selbst die Sinne einem schon solche
Streiche spielten.
Er stapfte weiter, stoisch sah er nach links, nach
rechts, nach hinten, die Finger hielten den Bogen, ab und an
verkrampften sie sich, aber es ging weiter, die Strecke war genauso
wie die vorhergehende, steinig, sandig, heiß, von kleinem wie großen
Getier belebt, alles wollte ihnen ans Leder, Sandflöhe bissen unter
der Rüstung ins Fleisch, Mückenschwärme suchten jeden Zentimeter
freie Haut zu durchlöchern, „klatsch“ wieder ein andres Vieh,
grünlich leuchtend mit leicht blauem Schimmer auf seinem Panzer, er
schnippte die Überreste weg. Was denn noch alles?
Bei Crom, er wollte etwas greifbares, etwas was er
zerschlagen konnte, was er mit berserkerhaften Wut zermalmen konnte
und was bekam er, Insekten, Hitze, Schweiß, Blasen, es trank wieder
aus seinem Schlauch, schal brackig obwohl frisch gefüllt . Selbst
die Gegend wirkte feindlich, sie waren nicht willkommen, er sorgte
dafür, sein Pesthauch durchsetzte die Landschaft, sie mussten ihn
bezwingen, ansonsten würde alles hier, den Atem der Verderbniss
ausstrahlen, nur Gebeine würden sich wohlfühlen, weil sie keine
Gefühle hatten.
Er wusste nicht wie er Schritt halten konnte, er fing
irgendwann an zu taumeln, stolperte, dann dieser riesige Schatten vor
ihm, er blieb stehen, was? Ein Kamel, es stand mitten im Weg weil
ein Leinenführer kurz sich erleichterte, dann drehte es den Kopf,
sah ihn an, ruhig kauend, Barloran schickte sich an um es herum zu
gehen, da ruckte dessen Kopf und er wurde von einem riesigen Haufen
Spucke getroffen. Er stolperte zurück, was bei allen Göttern, Wut
schoß in ihm hoch, er ballte die Fäuste, lies den Bogen fallen und
wollte sich auf dieses blöde Kamel stürzen, da ertönte von hinten
eine Stimme“ na hats dich auch erwischt, es spuckt jeden an, der
ihm in die Augen blickt“ Barloran wusste nicht wessen Stimme es war
aber es war lächerlich, er ein Krieger, lies sich von einem Kamel
reizen.
Müde klopfte er die getrocknete Spucke von seiner
Rüstung, nein so leicht würde er es nicht machen, er brauchte seine
5 Sinne noch, seinen Bogen und den Pfeil sammelte er wieder auf,
machte einen weiten Bogen um das Kamel und schloß sich den anderen
wieder an.
Kamelspucke, das würde Flecken geben, das wusste er
jetzt schon.
Irgendwann liefen sie einen Hügel hoch, er sah Hütten
auftauchen, Kampfspuren waren zu sehen, viele schienen beseitigt zu
werden, aber man sah die Blicke der Einwohner, feindselig,
angespannt, sah das sie beim geringsten anzeichen von Gefahr aus
ihren Werkzeugen Waffen machten und bereit waren zu kämpfen.
Jessas, so herzlich der empfang bei den Hochländern
war, so ablehnend schienen diese Leute zu sein. Hmm, Eisenwölfe,
Cimmerier, hmm, ja er kannte ein paar, aber so geballt, das war wie
ein Hammerschlag.
Dann ihr Anführer Sarkhos, ein ungehobelter von sich
überzeugter Krieger und Schmied teilte ihnen dann doch mit, eine
Nacht sei ihnen gewährt.
Als Krieger war er zu achten, als Herbergsvater eine
Katastrophe, mehr war auch nicht zu erwarten.
Als er ihm anwies, welche kammer er nehmen durfte, da
war er froh ein Bett, Sicherheit und seine Ruhe zu haben.
Noch ehe die Laute der Leute vergingen, schlief er tief
und fest. Er wusste, dies war ein sicherer Ort heut Nacht......