Beiträge von TherealRailgun

    Also ich kann nur für mich sprechen, bin aber bisher durchaus zufrieden was das RP so erbracht hat. Ich kann auch den Vorrednern nur zustimmen. Nutz den Chat um dich kurz zu orientieren. Die Karte ist groß und ich habe kein Problem eine Begegnung auch darüber abzusprechen.


    Natürlich ist das alles noch im werden, aber ich habe einen recht positiven Eindruck. Eine RP Welt lebt aber vor allem durch die Spieler die sie mit ihren Pixelhaufen bevölkern.

    Auch ich bin ganz persöhnlich kein Freund von gigantischen Festungen (hauptsächlich und vor allem von einzelnen, bei vielen ist es ja nachvollziehbar), denke aber das diese damit schlicht auch noch Leveln. Deshalb ist eben auch Seebrugge entstanden. Eher wie ein Piratendorf, wo sich Gauner, Handwerker, Diebe und was weiß ich noch alles für Volk versammeln können. Spieler die ihre Chars eben nicht hinter Mauern sehen. Wir wollten einfach etwas anderes entstehen lassen, aber auch dieses Dorf wird irgendwann fertig sein und Bautechnisch dann ein Loch hinterlassen.


    Wir möchten mit dem Konzept von Seebrugge da gegensteuern, in dem hier alles gehandelt, verschoben, geschmuggelt wird. Man bekommt hier Söldner, Arbeiter und sonstiges. Ein Platz für reines RP, der auch relativ zugänglich ist und bleiben soll. Natürlich ist uns klar, das Seebrugge vermutlich damit in einer solchen Umgebung recht angreifbar ist und das eine oder andere wird sicher auch passieren. Wir nehmen das Risiko bewusst in Kauf und hoffen darauf, das vernünftig damit umgegangen wird. Seebrugge ist nicht umsonst wo es ist, und der Gedanke, es tatsächlich zu einer Brücke zu machen, die die Ufer verbindet, wird im laufenden Betrieb, denke ich auch für Durchgangsverkehr sorgen. Aus der großen Politik wird sich Seebrugge raushalten, aber gerade deshalb kann eigentlich auch jeder dahin und sei es heimlich des Nachts. Kein Anführer der das Kommando hat, sondern höchstens mal einen Bürgermeister.

    OOC sind wir 5 Leute die gemeinsam an diesem Projekt arbeiten und es zum Leben erwecken wollen. Und irgendwer ist oft ON, obwohl wir teilweise Schichtarbeiten.


    Wenn Fragen da sind, einfach anschreiben.


    RP wird letztlich sein, was wir alle draus machen. So es irgendwann einmal möglich sein sollte, kann ich mir auch wie in anderen Spielen vorstellen, reine Eventchars zu erstellen. Damit hätte dann auch keiner mehr ein Problem wenn ein solcher den Bach runtergeht.

    Dschamal besah sich den Platz noch einmal, bevor er weiterzog. Es war ein schwerer Entschluss. So vieles war geschehen seit er die Wüste verlassen hatte.


    Mühevoll hatte er sich aus dem was er so fand, die ersten dürftigen Dinge hergestellt. Er war leidlich geschickt mit den Händen und hatte auf seinem Hof auch vieles selber gemacht. Er hatte sich ein kleines Lager am Ufer des großen Flusses hergerichtet und ganz langsam wurde es erträglicher hier zu sein. Die Sachen waren noch sehr einfach und schlicht, aber sie erfüllten den Zweck. Einmal war er sogar einer Frau begegnet, die nicht sofort auf ihn losgegangen war. Die Verständigung war aber schwer und er verfluchte die Tatsache das er nicht sprechen konnte. Würde er jemals seine Stimme wiederfinden?

    Die Tiere konnte er fernhalten und auch die Jagd war ganz erfolgreich. Jedes Kind in seinem Dorf lernte schon mit dem Bogen, oder Schwert umzugehen, denn auch wenn es ein eher beschauliches Leben gewesen war, so hatten Wilde Tiere und Räuberbanden, es immer wieder bedroht. Hier war es nun nicht anders. Er begann sich gerade etwas wohl zu fühlen, als er nach der Jagd alles zerstört fand. Jemand war hier gewesen, und hatte wohl eher aus Zorn, denn es gab nichts von Wert, alles zerschlagen. So nahm er das wenige was zu retten war und beschloss nach Osten zu gehen. Vielleicht sollte er sich zuerst gründlich umsehen, bevor er ein neues Lager aufschlug.


    Auf dem Weg kam ihm der Gedanke, ob er nicht einem Irrtum unterlegen war. Sollte dieses nicht das Totenreich sein? Was aber dann? Nun gut, er war kein guter Mensch gewesen. So war er auf diese Idee überhaupt gekommen. Wenn er an die Tochter des Nachbarn dachte, mit der er sich zuerst vergnügt und sie dann einem Sklavenhändler übergeben hatte. Es waren schwere Zeiten gewesen und er war Arm. Auch all das andere über die Jahre.

    Ob Set ihn verstoßen hatte ? Er war vermutlich auch kein besonders guter gläubiger gewesen. Dschamal wusste noch gut, wie er zu dem Glauben gefunden hatte. Es war in dem Jahr der großen Trockenheit gewesen, als die Ratten gekommen waren. Viele, ja viel zuviele. Sein eigener Sohn war schwer krank geworden und alles war voll von ihren Spuren. Seine Gebete galten in der großen Not ,jedem Gott an den er sich erinnern konnte und wirklich…

    Damals war er in sein Haus gekommen und hatte Schlangen vorgefunden. Nicht wenige und von beachtlicher Größe. Seine Familie hatte sich auf das flache Dach zurückgezogen, doch sie taten ihnen nichts. Fett und wohl auch Faul, von den Ratten, lagen sie noch einen Tag herum und zogen sich dann zurück. Überzeugt das Set ihm seine Diener geschickt hatte, war er zu einem Priester gegangen und hatte Set geopfert. Für diese Rettung aus der größten Not wollte er ihm folgen. Nun ja..

    Schon von weitem waren ihm diese seltsamen Türme aufgefallen. Sie standen in einer Reihe und er hatte diese auch im Westen aus der Ferne erblickt. Aber dieses grüne leuchten das sich zwischen diesen spannte, hatte er nicht gesehen. Erst recht, war er überrascht was geschah, als er sich näherte. Er wurde niedergeworfen und war sich sicher, das auch nur ein weiterer Schritt sein Ende gewesen wäre. Fassungslos stand er dann davor. Wenn diese Türme die selben waren wie im Westen….


    Gefangene? Alle hier? Sein Mut sank. Wenn das stimmte, war dieses vielleicht doch das Totenreich. Verflucht ewig hier zu wandeln. Wie auch immer, er würde sich umschauen, soweit er es vermochte.


    Er hatte eine weitere Begegnung nicht lange danach und wieder war diese erfreulich angenehm. Ein Mann fragte ihn nach dem Zubereiten von Nahrung. Ja, lud ihn eine Zeit später sogar ein, einen sicheren Platz aufzusuchen und ihm ein Stück fruchtbares Land zu zeigen. Ira hieß dieser wohl, wie er erst später erfahren hatte. Es war ein weiter Weg und es zeigte sich, das dieser Mann wohl ein sehr mächtiger Krieger war. Es gab nichts auf dem Weg, was seiner lanzenartigen Waffe lange widerstand. Selbst große Kreaturen wie diese Krokodile, erledigte er im Handstreich. Die Verständigung war auch hier wieder nicht leicht. Er hatte eigentlich etwas anderes deutlich machen wollen, aber das Angebot lies sich ja kaum ausschlagen. Letztlich kam man zu einer Festung, wobei…

    Nie hatte er etwas derartiges gesehen. Nie hatte er solche Mauern gesehen. Es war riesig wie eine Stadt. Trutzig und uneinnehmbar wie der Sitz eines Gottes selbst. Hoch gebaut wie ein kleiner Berg. Drinnen waren noch mehr gerüstete und ihm wurde klar, dem hier war wohl nichts entgegenzusetzen. Das hier war eine Macht die die Welt erschüttern mochte und wohl nur Götter selbst konnten das niederwerfen. Eine Felszinne von der aus man bis in die Wüste sehen konnte. Er war sprach und fassungslos. Wohl auch etwas beunruhigt. Das war deutlich zuviel für ihn und wirklich wohl fühlen konnte er sich hier nicht. Auf dem Weg durch die Feste war auch eine Priesterin gewesen, zumindest nahm er das an. Sie hatte nicht auf ihn geachtet und wie hätte er sie auch fragen können. Mit Dschamals handgefuchtel und Bildern im Sand, wäre er für sie doch wohl nur Dreck unter den Füssen. Außerdem war er staubig und ungewaschen und sie in bestes Tuch gekleidet und wie eine Erscheinung. Er blieb still und zwang sich wegzusehen. Er würde versuchen sie schnell zu vergessen. Dann endlich waren sie an dem Platz angekommen. Ein guter Platz, ein gutes Stück Land, doch drohend darüber, diese unglaubliche Burg. Obwohl es ihm gefiel hier, glaubte er diese Macht ständig auf sich herabfallen zu spüren. Aber letztlich war es auch eine erneute Begegnung und der Aufbruch seiner ersten , zugegebenen sehr windigen Unterkunft, die ihn bewegten diesen Platz zu verlassen.

    Ein Mann tauchte auf und machte ihm klar, das er es nur diesem Ira, dabei wurde ihm auch dieser Name genannt, zu verdanken hatte, hier zu sein. Er fürchtete schon niedergestreckt zu werden, als ein aufkommender Sturm ihn wohl davor bewahrte. Nach dem Sturm entfernte sich der unheimliche und schwer bewaffnete Besucher und lies ihn unbescholten. Noch am selben Tag, er war auf der Jagd gewesen, waren seine Vorräte geplündert und die Tür aufgebrochen.

    Nein, wenn auch sonst an keinem Ort, denn diese Unbesiegbaren da oben mochten ihn allerorten finden, so konnte er auch hier nicht glücklich werden. Nicht im Schatten dieses steinernen Ungeheuers.


    Er legte alles was er sonst noch gesammelt hatte, auf einen Haufen in die Reste seiner Hütte, streute daneben Sand und zeichnete hinein, was man wohl durchaus als einen Dank erkennen mochte. Nur mit den Sachen in denen er gekommen war, begann er dem Flusslauf zu folgen. Er wollte sein Glück lieber an dem Großen Fluss versuchen. Er hatte aus der Ferne gesehen, das an einer kleinen Siedlung gearbeitet wurde. Er wollte es dort versuchen und sich gegen die Arbeitenden wehren, oder vielleicht unter seinesgleichen unter kommen.


    Glück würde er hier wohl nicht finden, denn auch wenn es vielleicht noch nicht alle erkannt hatten, sie alle waren Gefangene und alle die er getroffen hatte, trugen dieses Armband das sich nicht abnehmen lies…..

    • Ja, da kann ich Cora nur zustimmen. Es geht ja auch um die ganzen Bauten die nicht mehr benutzt werden. Es gibt davon denke ich immer noch genug. Ist ja auch für alle schön wenn weniger Baudenkmäler rumstehen. Beim letzten RP-Game wo ich war, hatten sich über 200 Leute eingetragen, und es waren 30 aktiv. Die Serverlast war teilweise nicht mehr feierlich, da irgendwo 6 stellige Zahlen von Items rumlagen. Und wenn wirklich mal was übersehen wir.... Hier ist es doch eigentlich kein Problem wieder aufzubauen. Zumindest die schlichten Bauteile sind ja schnell hergestellt.


      Ich selber bin auch weniger ein Freund von Festungen. Ein langsam entstehendes Dorf würde mir besser gefallen. Letztlich ist es unerheblich was man sich Baut, denn sind wir nicht ein RP Server? Keiner muss die Engine-Keule immer auspacken, sonst könnte man ja ebenso auf einen PvP Server gehen. Zusammen spielen ist der Schlüssel wie überall.


      Beim RP seh ich das auch so. Dafür ist der Chat doch eine Möglichkeit. Ich würde sagen, wer hier RP haben will findet auch welches. Das kann man nicht überall sagen.

    Dschamal war Bauer.


    Er war gefangen worden. Er vermutete, es waren Sklavenhändler, aber sie sprachen nicht sonderlich viel, sondern banden ihn und warfen ihn kurze Zeit später in einen finsteren Raum. Sie sagten ihm auch nicht, was mit seiner Familie war, sondern schlugen ihn nur wenn er sie ansprach. Das was er zu Essen bekam, war dieses Wort nicht Wert und er wurde über die Tage schwächer und schwächer. Besonders einer der Wachen war brutal und grausam. Dieser war es auch der ihm diese Suppe gebracht hatte.

    Schon nach dem ersten Augenblick merkte er, das etwas nicht stimmte. Sie brannte in seiner Kehle wie Feuer. Sofort trank er von dem Wasser, doch es wurde nicht besser. Auch sein Mund brannte und es wurde schlimmer. Unter dem Gelächter dieses Mannes brach er zusammen. Am Tage darauf, es tat immer noch höllisch weh, stellte er fest, das er nicht mehr sprechen konnte. An diesem Abend war er so schwach, das er das Bewustsein verlor.


    Jetzt hing er hier und offenbar war er immer noch nicht gestorben, oder doch? War das hier das Totenreich und sein Gott hatte ihn auch noch verlassen? Seine Glieder schmerzten sehr und der Sand der vom Wind über die Ebene getrieben wurde, rieb seine Haut auf und lies ihn sich Wund fühlen. Er sah eine Bewegung vor sich und fürchtete schon irgendein großes Tier, als er einen Menschen erkannte. Dieser war groß und breitschultrig. Offenbar ein Krieger. Dieser zog sein Schwert und betrachtete Dschamal wohl nachdenklich. Dann hob er die Waffe. Dschamal schloss die Augen, er wollte den Hieb der es endgültig beenden würde, nicht kommen sehen.

    Der Schmerz kam plötzlich. Doch es war nicht was er erwartet hatte. Der Schmerz kam vom Aufprall auf dem Boden. Die Klinge hatte nur seine Fesseln zerschnitten. Er hob den Kopf und wollte etwas sagen, doch es kam nur ein krächzender Laut. Der Fremde wendete sich ab und ging im Sturm davon.

    Etwas später lies der Wind nach und er konnte in einiger Entfernung Ruinen und Felsen erkennen. Schleppend machte er sich auf den Weg dahin. Seine Stimme hatte er verloren, aber nicht sein Leben. Er konnte nicht anders und hielt daran fest. Der Gedanke an seine Familie trieb ihn weiter und weiter.....

    • Hallo


      Ich kann eigentlich zur Zeit nicht mehr für die Oase sprechen. Tamaron hatte einen wirklich seeeehr harten Tag und ist verschieden. Aber ich kann dir den Grund nennen, warum es grade schwierig ist.


      Der Char Valcon ist im Kampf verstorben und wurde gelöscht. Leider war er leider der einzig aktive der Rechte hatte um jemand aufzunehmen, hat aber nicht daran gedacht.


      Auch der PO hat grade das Problem, das die Cheffin der Oase Shalsa, wohl nicht aktiv ist. Somit kann bis zur Rückkehr des PO niemand aufgenommen werden. Da hilft wohl nur Geduld.


      Gruss

      Thomas

    Tamaron erwachte..... und wäre dieses nicht schon verwunderlich genug, so war es ihm als wäre er in einem Haus. Er sah noch alles verschleiert und konnte nicht mehr erkennen als Wände.

    Do war da nicht eine Bewegung ? Ja, jemand kam auf ihn zu. Langsam wurde es besser und er konnte das Gesicht der Sklavin erkennen, die er bei sich aufgenommen hatte. Etwas feuchtes berührte seine Lippen und er vernahm die Stimme "Trink das".

    Er tat es und schon nach kurzer Zeit wurde ihm etwas besser. Wieder erklangen ihre Worte...


    "Es ist eine Medizin. Meine Mutter hat sie mir gezeigt. Du bist fast Tot gewesen als Valkon dich brachte und du bist noch immer nicht weit davon. Gift und schwere Wunden, wo in der Götter Namen warst du nur".


    Er wollte etwas sagen, doch es war so schwer. Über den Versuch schwand ihm wieder das Bewußtsein.


    Als er wieder erwachte, war ihm ein wenig besser, doch bohrender Hunger plagte ihn. Die Sklavin war nicht zu sehen. Trotzdem, er brauchte Nahrung. Draußen in der Truhe vielleicht, beim Feuer.

    Mit großer Mühe Kleidete er sich an und nahm auch die Waffe und den Schild an sich. Oft waren dort wilde Tiere. Er bedachte nicht, das er sich in seinem Zustand eh kaum hätte wehren können. So schleppte er sich hinunter bis zu der Feuerstelle und wirklich. Es lag Fleisch darauf und es würde in kürze Essbar sein.


    Gerade beugte er sich hinunter, da näherte sich ein Mann. Er sprach zu ihm, und erst verstand Tamaron nicht was er wollte. Die Tuhe öffnen ? Warum sollte er das tun. Diesem Mann etwas geben ? Er wurde Ärgerlich, ihm war wieder übel und dieser Fremde sprach nur Unsinn. Er fragte diesen ob er Träume, den wachen Verstandes konnte dieser nicht sein. Bedrohte dieser Mann ihn ? Hier in der Oase ? Tamaron begann zu begreifen das das kein Besucher war und legte die Hand auf die Waffe an der Hüfte. Der Mann hatte einen Speer dabei, warum hatte Tamaron das nicht gesehen. Und er brachte ihn sogar in Anschlag. Mit großer Mühe zog Tamaron das einfache Schwert und nahm den Schild zur Hand. Das alleine schon reichte um ihn zur Seite taumeln zu lassen. Er hob die Waffe....


    Es tat nicht weh. Nicht wie er immer gedacht hatte. Tamaron lies Schild und Waffe wieder sinken und blickte an sich hinab auf die Spitze des Speers in seiner Brust. Sie war tief eingedrungen. Dieses also war nun das Ende des Weges. Schild und Schwert fiel ihm aus der Hand zu Boden. Seltsam das er nichts davon hörte. Es wurde dunkel und dieses Mal, war es nicht die Nacht die über ihn kam und dieses Mal, würde ihn auch keine Medizin retten. Seine letzten Gedanken galten der Frau dort oben im Norden. Nein er würde nicht wiederkommen......



    The End

    Also um ehrlich zu sein, komme ich damit eigentlich gut klar. Solange ich im RP-Gespräch bin, ignoriere ich doch schlicht wenn es grade nicht passt, was da vor der Tür vor sich geht. Und wenn, dann Taffel ich des Abends halt einen IG Tag durch. Ich denke durch den Chat in dem man ja ev. auch andere informieren kann, die dazukommen, geht das doch wunderbar. Ich halte ja mein Männlein auch mit Wasser und Brot am Leben und spiele das nicht aus. Bei gewissen Dingen könnte da ständige Nahrungsaufname etwas seltsam wirken ;-).


    Ich bin aber von früher halt auch Spiele gewöhnt, wo es sowas wie Tag und Nacht gar nicht gab und deshalb eher flexibel.

    Er war bei Sila gewesen.


    Sie hatte es nicht gewußt, aber ihre Worte hatten das Werk Valkon‘s abgeschlossen.

    Er hatte, wie von ihr geraten, am Altar geopfert. Es war eigenartig gewesen und er war sich nicht sicher, was er erwartet hatte. Es war, als hätte ihm jemand dabei zugesehen. Als wäre jemand dabei gewesen. Set?. Dann war er ihrer Einladung gefolgt und hatte sich auf den schweren Weg in den Norden gemacht.


    Der Grund ?


    Wohl Dummheit, denn er wollte ihr eine Frage stellen. Warum war sie noch einmal in die Oase gekommen.


    Vielleicht hoffte er auch auf weiteres, das sie ihm sagen konnte. Er hatte von einem Tempel im Norden gehört. Und ja, vielleicht wollte er sie auch Wiedersehen. So ganz ging ihm ihre Hand auf seiner Brust nicht aus dem Sinn.

    Der Weg war weit. Manches Mal musste er Rasten, erschöpft vom Kampf gegen Hyänen und anderes Getier. Der eine oder andere Räuber lies sein Leben bei dem Versuch, ihm seine spärlichen Besitztümer abzunehmen. Letztlich erreichte er aber sein Ziel und zog sich auf einen schmalen Felsen zurück. Hier würde er warten. Er konnte ihre Behausung von hier aus sehen.

    Dann, spät am Abend, war es soweit und er sah sie zu ihrer Opferstätte gehen. Mit leisen Schritten trat er zu ihr. Sie musste wohl , doch die Schritte vernommen haben und wendete sich ihm zu. Nach wenigen Grußworten stellte er dann seine Frage. Er sagte ihr auch, das er ihrem Rat gefolgt war und zeigte ihr den blutigen Dolch. Ihre Reaktion war überraschend und bevor er sie bitten konnte, ihm den Tempel zu zeigen, erübrigten ihre Worte alles weitere. Sie verhöhnte ihn. Hielt ihm vor, was er zu ihr gesprochen hatte an dem Abend in der Oase. Äußerlich ruhig, nahm er ihre Worte entgegen und wendete sich dann ab. Er hörte noch ihre Worte, das er wiederkommen würde.


    Wohl eher nicht.


    Je weiter er sich von ihrer Behausung entfernte, um so mehr wogte der Zorn in ihm. Hielt sie ihn für ein Kind ? Für einen dummen Menschen? Er blickte zu dem Feuer das dort oben auf dem Felsen brannte. Nun gut, er würde diesen Priester auch alleine finden. Er nahm sein Bündel auf, das er zwischen großen Felsen versteckt hatte und schritt, einem Felsenband folgend, zügig aus. Es dauerte nicht all zu lange, dann hatte er die hohen Felsen erreicht. Klettern erschien ausgeschlossen und so beschloss er darum herum zu gehen. Es musste ja einen Weg geben. Er fand ein kleines Lager auf seinem Weg. Eine kleine Gruppe von Menschen, wohl Wüstenräuber oder ähnliches, hatte sich im Schutz dieser Felsen niedergelassen. Er würde es umgehen.

    Leider war darunter wohl einer mit scharfen Augen, oder noch besseren Ohren. Tamaron hatte einfach nur Glück. Der erste Pfeil schlug um Fingerbreite vor ihm in den Boden ein. Die Wirkung war ungeahnt, wohl von beiden Seiten. Tamaron hatte genug. All das Leid, der Schmerz, das hier zu sein, das Gespräch an diesem Abend, alles was letztlich auch er verloren hatte….. All das brach sich nun Bahn. Mit einer einzigen Bewegung lies er das Bündel fallen und nahm den Schild zur linken. Das Geräusch des zweiten Pfeils der darauf einschlug, steigerte seine Wut noch. Das Schwert sprang ihm fast in die Hand und er begann zu rennen.

    Der Schütze war sichtlich überrascht, als dieser riesige Mann auf ihn zukam. Nein dieser da, würde nicht davonlaufen, überhaupt nicht.

    Er versuchte einen dritten Pfeil auf die Sehne zu legen und zog aus. Der Schuß löste sich auch noch, aber der Pfeil flog ziellos in die Wüste. Er blickte von dem Hasserfüllten Gesicht vor ihm nach unten und konnte noch das Heft des Schwertes sehen, das aus seiner Brust ragte, dann brach sein Blick.


    Tamaron raste. Sein Herz schlug wie ein Hammer in seiner Brust, sein Blut schien zu kochen, als er sich auf die anderen stürzte. Es war ein Wüten. Seine in so grossem Zorn geführten Hiebe waren von ungeheurer Kraft und schnitten fast mühelos durch Leder, Fleisch und Knochen. Es dauerte nicht lange, wie einer der Stürme die es hier gab. Schwer atmend stand er in dem Chaos das er angerichtet hatte und riss dann beide Arme mit Schwert und Schild in die Höhe….


    „IST ES NUR DAS WAS IHR WOLLT?“


    Er brüllte es hinaus und hätte man ihn gesehen, so wäre wohl deutlich das er wohl die Welt damit gemeint hatte.


    Nun gut, das würde sich machen lassen. Weiter führte sein Weg und bald fand er den schmalen Durchgang der zu einer Rampe nach oben führte. Steil ging es bergauf und der Weg wand sich in zahlreichen Bögen zwischen den Felswänden hindurch. Oben angekommen eröffnete sich ihm ein Wahrhaft fantastischer Anblick. Noch nie hatte er ein solches Bauwerk gesehen und trotz das er immer noch Zornig war, lies es ihn einen Moment verharren. Nur deshalb hörte er das Rascheln. Schild und Schwert trug er immer noch griffbereit und als etwas grünes kleines auf ihn zuflog gelang es ihm, es mit dem Schild abzufangen. Eine Spinne brach aus den niedrigen Pflanzen und stürzte sich auf ihn. Waren die ersten Schläge auf den gepanzerten Vorderteil fast nutzlos, so gelang es ihm einen Moment später den Hinterleib zu erwischen. Diesen aufgeschlitzt, verendete dieses Biest. Doch schon war die nächste heran. Es war ein zähes Ringen. Ihm war bewusst das seine Kräfte nicht mehr lange reichen würden und auch das er besser nicht mit diesem grünen etwas in Berührung kommen sollte, das diese Wesen nach ihm schleuderten. Dann aber…..


    Ruhe…


    Es kam nichts mehr auf ihn zu. Das Gras war ruhig und nur noch der Wind war zu hören. Es stank fürchterlich. Er besah sich Schwert und Schild und lies beides einen Moment später einfach fallen. Beides war wohl nicht mehr zu retten und ihm blieb nur noch sein Bogen. Er schritt langsam und sichtlich müde auf die große Treppe zu und sie dann hinauf. Dort war er. Ein Altar so groß wie sein ganzes Haus. Mächtig und Furchteinflößend.


    Tamaron stand mit hängenden Schultern da. Umsonst, es war alles umsonst gewesen.

    Niemand war hier.

    Kein Priester, keine Tempeldiener, einfach niemand.


    Hier lagern? Würden sie wiederkommen? Suchend blickte er sich um als er den Stein fallen hörte. Dieser sprang von der Kante des Altars ab und blieb ihm zu Füssen liegen. Von oben, er war von oben gekommen. Er hob den Blick und sah diese riesige Spinne die dort an der Wand hing. Der Moment des Zögerns war es wohl der alles entschied….


    Er riss den Bogen hoch und brachte einen Pfeil auf die Sehne. Ziehen und schießen war eine einzige fliesende Bewegung und der Pfeil war auf dem Weg. Die grünschillernde Kugel der Spinne aber ebenso. Als wäre alles viel langsamer sah er es. Die Kugel und der Pfeil begegneten sich auf dem Weg und trotz das beide versuchten auszuweichen, erreichten beide ihr Ziel. Der Pfeil grub sich im selben Moment in den Körper der Spinne, als die Kugel aus Gift Tamaron traf.


    Er wartete nicht ab, sondern begann zu rennen. Die Treppe hinunter und hinein in den Felsengang, um die erste Biegung herum und weiter. Er spürte längst das Brennen und hielt inne. Mit Sand versuchte er möglichst viel der grünen Flüssigkeit zu entfernen, aber vermutlich war es längst zu spät. Er konnte fühlen wie ihm die Beine schwächer wurden. Es ging viel zu schnell, so furchtbar schnell. Links von ihm waren die Felswände nicht ganz geschlossen. Man konnte den offenen Himmel sehen. Große Brocken waren dort aufgehäuft und mit letzter Kraft erreichte er sie und zog sich nach oben.

    Nun saß er dort. Angelehnt an die Wand und blickte über die Hochebene. Das Gift wirkte schnell und längst konnte er nicht ein mal mehr die Arme heben. Sein Blick ging nach oben und es waren leise Worte die er sprach…


    „Bist du da? Schaust du wieder zu? Ich wusste immer das ihr da seid, immer schon. Doch ich dachte ihr würdet mich nicht sehen. Nur ein Dieb. Ich wollte dir folgen.. Valkon, Sila.. sie haben mir von dir erzählt und ich habe am Altar geopfert. Ich weiß nicht um die Riten, ich weiß nicht um die Worte und ich tue es nicht uneigennützig. Ich habe einen Handel für dich, so du mich hörst. Hilf mir meinen Weg zu gehen und die Kraft die in mir ist, wird deinen Namen tragen. Meine Arme werden für dich stark sein und ich werde dir Opfern. Am Ende meiner Tage, wenn die Zeit das Leben in mir zu beenden droht, soll auch mein Herz auf deinem Altar liegen. Wenn nicht, dann schau weg und lass mich sterben wie ich gelebt habe, alleine.“


    Die Sinne schwanden ihm langsam und er war sich nicht sicher ob es beginnende Dunkelheit war oder der Schatten des nahenden Todes…..

    Also mir zumindest ist das Leveln nicht wichtig und meine kleine Behausung war in 2 Abenden fertig :)

    Ich kann derzeit behaupten recht viel RP zu haben und bin sehr zufrieden was bisher dabei rüberkam.

    Man kann sich ja auch mal "zuuuuufälig" über den Weg laufen. ;)

    Tamaron schnitt die Sträucher mit dem scharfen Messer ab und legte sie zusammen auf das Bündel. Die richtige Arbeit würde erst nacher kommen. Die Halme schlagen, bis sie sich in Fasern lösten. Dann das sortieren, um die verbleibenden harten Reste zu entfernen. Wässern, trocknen und wieder Bündeln. Erst dann waren es brauchbare Fasern, die man gut für allerlei verwenden konnte. Die Arbeit schnitt in die Hände und Arme und machte die Haut rau und rissig. Doch wurden davon große Mengen gebraucht. Auch für Suppe waren die Halme gut. Dann wurden sie einfach nur gekocht.

    Es war am Morgen und heute fiel ihm die Arbeit schwer. Nach der gestrigen Begegnung hatte er sich eine Sklavin mit in sein Lager genommen. Es war angenehm gewesen und hatte ihn etwas abgelenkt. Und doch spürte er immer noch die Hand dieser Frau auf seiner Brust.

    Abermals war sie wieder gegangen und abermals wusste er nicht wirklich, was er von ihr halten sollte. Sie war ohne Rüstung gekommen. Er war sehr verwundert gewesen, denn sie wusste wohl, das das doch auch ein gewisses Risiko war in diesen Landen. Zudem hatte er ihre Fragen mit der Wahrheit beantwortet. Schon das war ungewöhnlich für ihn. Sie hatte mit ihm über ihren Gott gesprochen und damit etwas angerührt, das ihn schon lange umtrieb. Oft hatte er am Abend schon zu dem Altar hinübergesehen der in der Oase stand. War es ihm dienlich hier, wenn er sich einem Gott zuwenden würde? Mitra kam nicht in Frage, denn nichts an ihm war dementsprechend. Yog war eine Möglichkeit, doch das Essen der Menschen war ihm nicht sonderlich nahe. Crom oder Set….

    Crom war gleichgültig und wenn er sich etwas davon versprach, wäre auch das eine falsche Wahl. Set war mit dieser Frau und warum auch immer, schien sie eine Art Hilfe zu haben, eine Art von Schutz.

    Diese Frau schien ihn auf eine Art zu durchschauen, wie keiner hier sonst. Sie schien zu spüren das er nicht das war, was er zu sein vorgab. Das war etwas was ihm nur wenig angenehm war. Doch auch sie war ihm nicht einzuschätzen. Er wusste wohl, was die Set Anhänger taten. Wollte sie ihn nur als Opfer? Ein großer starker Mann wäre dafür wohl schon gut gewesen. Sein Misstrauen plagte ihn, aber es hatte ihn schon früher am Leben erhalten.

    Er würde heute zu dem Altar im See gehen. Nicht wegen dieser Frau, aber hier tat sich ihm ein Weg auf, der zu überlegen war. Ein Weg der ihm in diesem Land zu Dingen verhelfen konnte, die er schon immer suchte. Dann würde er ihrer Einladung folgen….

    Tamaron lag in einem Busch und wartete.

    Das war ihm nicht wirklich fremd. Früher hatte er oft Tage damit verbracht ein Ziel auszuspähen, bis er sich entschlossen hatte zuzuschlagen. Er besah sich genau das Lager vor ihm. Es war ein einfaches Lager. Nicht viel mehr als eine Feuerstelle und geflochtene Liegen. Dazwischen war noch eine Kiste aufgestellt. Es waren vier Leute dort. Einer der sehr zerlumpt wirkte. Er duckte sich vor den anderen sichtlich und war auch beim Essen der letzte. Zwei Männer mittleren Alters, leidlich gerüstet und wohl auch kräftiger. Zuletzt eine Frau, trefflich gerüstet und mit einem Bogen. Das genau hatte ihn und die anderen hergeführt. Diese da sollte lebendig gefangen werden und die anderen.... nun ja, der Yog Altar war ja auch noch da.

    Tamaron hatte nicht viel von sich erzählt in der Oase, aber man wusste mittlerweile, das er sich nicht scheute, auch ein Leben zu beenden. Es war so in diesen Landen und ob nun eine Hyäne das Ende war oder ein Schwert...

    Was er nicht leiden mochte, war Quälerei. Folterungen und sinnlose Qual, an Sklaven oder anderen Gefangenen erweckte seinen Zorn. Wenn man Töten musste, dann schnell und ohne Spiele. Die Zeit war schon ordentlich fortgeschritten und bis auf einen der kräftigeren Männer hatten die anderen sich niedergelegt. Und der Mann trank, was auch immer, aber reichlich. Ein feines Lächeln zeigte sich auf Tamarons Gesicht, und langsam zog er sich zurück.....


    Eine Weile später war es so weit. Die Wache des Lagers bemerkte einen unglückseligen Druck im Unterleib. Leider lies dieser sich nicht wirklich lange ignorieren. Der Mann wusste genau das die Anführerin es nicht mochte, wenn man sein Geschäft zu nahe am Lager verrichtete und sich mit ihr zu streiten war nicht klug. Ebenso wenig klug war es, sie wegen sowas zu wecken. Also ging er leise ein Stück am Strand und blieb an einem Felsen stehen. Oh was war das für eine Erleichterung, den Dingen endlich ihren Lauf zu lassen. Er verstaute letztlich sein Gemächt wieder in der Hose und wendete sich wieder dem Lager zu. Ein großer Schatten verdeckte das Feuer. Und der Schatten bewegte sich. Sein Griff zur Waffe kam viel zu spät und der Knüppel traf ihn genau am Kopf und lies im die Lichter ausgehen....


    Tamaron lies den Knüppel sinken und griff sofort zu. Langsam lies er den Mann niedersinken. Eine weitere Schattengestalt tauchte auf und nahm sich des Mannes an. Er war nicht alleine gekommen und sehr sehr leise näherten sich die Leute aus der Oase der Feuerstelle. Nur einen Augenblick später wünschte er sich, alleine gekommen zu sein, denn einer dieser Tölpel stolperte und natürlich machte er Lärm. Tamaron war schon nahe und sah, wie die Frau die Augen aufschlug. Auch die beiden Männer griffen zu den Waffen. Er sprang nach vorne und lies sich neben der Anführerin auf die Knie fallen. Diese hatte sich zur Hälfte aufgerichtet und schon den Bogen aufgenommen. Seine kräftigen Hände griffen zu. Die eine das Handgelenk mit dem Bogen und die andere zum Hals. Dann riss er die Frau an sich.

    Die Männer zögerten, denn Tamaron hatte damit die Frau zwischen sich und die beiden gebracht. Das war ausreichend. Die anderen waren da und das folgende kurze Gefecht überlebten die überraschten nicht. Nur zwei Gefangene also... Für die Toten gäbe es vermutlich eine ganz andere Verwendung. Die Frau in seinen Armen wurde schlaff und er lies ihren Hals los. schnell war sie gebunden und bereit für den Weg in die Oase....


    Die Frau schlug ihre Augen auf. Sie sah sich gegenüber, einem wohl recht kräftigem Mann. Er sass in der Hocke und musterte sie mit fast teilnahmslosem Blick. Sein Gesicht war rau und wirkte im Licht des Feuers hart. Doch sie selbst war schon durch so manches gereift und so versuchte sie sofort aufzuspringen. Der Pflock an den sie gebunden war verhinderte das und sie riss sich die Fesseln tief in die Haut. Der Zorneslaut den sie ausstieß war auch ein Schmerzenslaut. Der Mann hatte das ganze unbeweglich betrachtet und einen Moment vermeinte sie ein schmales Lächeln zu erkennen. Sie spuckte in seine Richtung " Du Schwein ! ".

    Der Mann erhob sich und begann zu sprechen...

    "Mein Name ist Tamaron und du bist hier in der Blutroten Oase. Meiner Ansicht nach hast du drei Möglichkeiten wie das hier für dich ausgehen kann. Du kannst mit dem Bogen umgehen und das suchen die Leute hier. Sprich mit ihnen und geh freiwillig in ihren Dienst. Sie handeln nicht unklug und du hast Essen und Unterkunft. Die zweite ist das Rad und der Sklavenmeister, beides Dinge die ich nicht sonderlich empfehlen kann. Das dritte ist die Yoggrube oder der Altar. Deine Gefährten sind dort und dienen den Göttern. Du hast vermutlich die Wahl, denn bis zum Morgen wirst du hierbleiben. Schick nach mir wenn du dich vorher entscheidest und ich spreche für dich. "

    Ohne weiter auf sie einzugehen wendete sich der Mann um und ging in die Dunkelheit....

    Sie ging nicht wie sie gekommen war.

    Die Wunden waren versorgt worden und irgendwoher hatte sie eine zwar angeschlagene, aber recht gute Rüstung herbekommen. Ein Geschenk wohl. Bei der Arbeit war sehr schnell zu merken, das sie wenig davon hielt. Sie hatte Tamaron schon gesagt, das sie nach Norden wollte, wohl zu anderen die ihrem Glauben folgten. Er spürte ihre Ungeduld und sie machte in ihren Worten auch kein Geheimnis daraus.

    Ob sie verstanden hatte,das er mit der Art ihrer Schuldbegleichung wissen wollte was ihr ein Leben galt?

    Er hieß sie Fasern von den Büschen zu ernten und sie warf ihm ein überschaubares Bündel vor die Füße, das war ihm Antwort genug.

    Er erklärte sie frei von Schuld und lies sie gehen.

    Abermals war er sich unsicher, als sie sich abwendete und ohne sich nochmal umzusehen wegging, ob er sie nicht doch zu dem Mann bringen sollte der sich um die Sklaven kümmerte. Sie war hübsch und wäre für so manches Vergnügen verlockend gewesen. Warum hatte er ihr geholfen? Warum lies er sie so einfach gehen.... Nun gut, man hatte ihr ja auch eine Rüstung überlassen.

    Normalerweise pflegte er sich zu nehmen was er wollte und sei es ein Leben. Warum also nicht bei dieser Frau?


    Der Lärm vom Mauerbau holte ihn wieder aus seinen Überlegungen. Wichtigeres war zu tun, zumindest im Moment. An einem anderen Tag würde er ebenfalls in den Norden gehen. Er wollte sich dort umsehen, nach etwas was ihn immer wieder beschäftigte.

    Zuerst aber galt es seine eigene Schuld zu löschen. Der Bau der Mauer ging voran. Die Arbeiter waren zahlreich und jeder packte ordentlich mit an. Die schwächeren schleppten das Holz und kümmerten sich um die Verpflegung. Er selbst kümmerte sich mit anderen um die Steine. Das hier würde keine Festung werden, es machte eher den Eindruck als würden die, die das sagen hier hatten eine Siedlung planen. Das sollte ihm recht sein, denn er würde über kurz oder lang zu seiner alten Arbeit zurückkehren und ein Rückzugsort hier wäre ihm von Vorteil. Einstweilen sollte er Quartier beziehen in einem der Türme, die an den Durchgängen der Mauer gebaut würden. Auch das kam ihm mehr als gelegen, denn niemand würde so in der Nacht sein gehen und kommen bemerken.

    Es wuchs, und damit war nicht nur die Siedlung gemeint....

    Das kleine Lagerfeuer brannte gut und erhitzte den Stein mit dem Fleisch darauf. Er lehnte mit dem Rücken an der Mauer und stütze einen Arm auf die Werkzeugkiste, die er Morgen brauchen würde. Die andere war auf seine Knie gelegt und hielt den Holzstock mit dem er ab und an das Fleisch wendete.

    Von der anderen Seite, wohl irgendwo im Haupthaus, erklang leise ein Gesang. Der Wind trug die Melodie hier herüber, obwohl keine Worte zu verstehen waren. Es war die Stimme einer Frau. Nicht zu sagen, ob es sein Gast war, oder die Köchin, doch gefiel es ihm.

    Ja, sein Gast...


    Er war gerade mit dem Behauen des Grundsteins fertig, als sich etwas näherte. Er konnte das rascheln und das knacken der Zweige hören. Was immer dort ankam, gab sich nicht die grösste Mühe leise zu sein. Er hielt sich mit der schweren Axt bereit, um welches Tier auch immer sich da näherte, zu überzeugen das er als Futter nur wenig tauglich war. Um so grösser war seine Überraschung was da nun aus den Büschen kam. Er brauchte einen Augenblick, bis er die Axt weglegte und sich dem Anblick vollends widmete. Nun es war kein unangenehmes Bild das sich ihm darbot. Eine Frau stand dort und es war keine hässliche. Zudem war sie unbekleidet. Was ihn aber dann doch in seiner Betrachtung störte, war ihr Zustand. Ihre Haut war von zu viel Hitze gerötet und so er erkennen konnte, wies sie auch Schürfwunden und zumindest eine Verletzung am Kopf auf. Staub hatte sich mit Blut gemischt und eine Kruste hinterlassen. Die Lippen waren rau und wohl trocken wie der Sand selbst. Zudem schien sie bei letzter Kraft zu sein, soweit das in der hereinbrechenden Dämmerung zu erkennen war.

    Die Tiere hier waren schon auf sie aufmerksam geworden und bei Nacht würde die Sache übel ausgehen wenn....

    Ja, wenn...


    Er hatte sie mit in die Halle genommen und hatte ihr Essen und Trinken gegeben. Sie hatte ihm eine Frage gestellt und er hatte sie beantwortet. Sogar die Wahrheit, zumindest irgendwie.

    Es klang noch in ihm nach...

    "Warum hilfst du mir?".

    Sie hatte ihn in dem zerschundenen Zustand an die Frau in dem Käfig bei den Sklavenhändlern erinnert. Zuerst hatte er sie sogar für diese gehalten.

    Aber sie kam aus der Wüste, und einen Moment blickte er auf sein Armband. Sie hatte sich hierher durchgeschlagen, was schon an sich beachtlich war. Doch hier an der Oase waren ihre Kräfte wohl aufgebraucht gewesen.

    Nichts war Umsonst in dieser Welt, darum war es dann gegangen und einen Augenblick lang hatte er mit dem Gedanken gespielt....

    Das Rad und sie brechen?... Diesen seltenen Zufall nutzen...


    Nein, diese Frau war keine Sklavin. Sie würde vermutlich auch nie eine werden. Selbst in diesem Zustand war sie nicht unterwürfig gewesen, sondern hatte noch so etwas wie Stolz in den Augen. Darum hatte er wohl wirklich geholfen. Es hatte ihn ein wenig beeindruckt. Sie selbst sollte die Wahl haben, wie die Schuld abzutragen war und man einigte sich auf Hilfe bei seiner Arbeit. Der Gedanke an schwere Arbeit war ihr nicht all zu angenehm gewesen, das hatte er wohl gemerkt. Aber es würde zumindest Gesellschaft sein.

    Tamaron hatte sie zu der Köchin geschickt um die Wunden pflegen zu lassen und sich dort auszuruhen. Anschließend war er zu Valcon gegangen und hatte diesem den Vorfall berichtet. Er würde für diese Frau die Verantwortung übernehmen solange sie die Schuld beglich und wollte für sie so lange Schutz in dieser Oase erbitten. Die Anführerin hier, wollte in ihren Räumen nicht gestört werden und schließlich hatte Valcon ihn ja auch in Dienst genommen. Einstweilen wurde ihm das erlaubt, nicht ohne den Hinweis, das man ihn bei der Verantwortung beim Wort nehmen würde.


    Er nahm das Fleisch von dem Stein um es abkühlen zu lassen. Sein Hunger war nicht so gross. Seinen Kopf an die Mauer lehnend lauschte er der leisen Melodie, die über das Wasser klang und blickte auf die Felsen ihm gegenüber, deren Konturen im Licht der Fackeln und dem Schein der Sterne noch zu erkennen waren....