Er war früh aufgestanden. Wieder kaum Schlaf, trotz das es zu Ende war. Ihm war bewusst, das er Ruhe nur Zuhause finden würde. So hatte er eine Nachricht für die seinen hinterlassen und sich zu den Kamelen aufgemacht. Er würde es abladen. Das, welches er die ganze Zeit geführt hatte. Es sollte eine besondere Last nach Hause tragen.
Gerade war er mit dem Kamel fertig, da erklang die Stimme "Dschamal ! Warum?". Der Sprecher, einer der Kamelführer, stand hinter ihm. Der Blick vorwurfsvoll und traurig, doch auch voll Zorn. "Warum hast du ihn umgebracht?".
Nicht nachdenken, nicht fühlen, wie am Tag zuvor.
Er hatte zum Dolch gegriffen und dem Mann gereicht. "Stich zu, wenn du glaubst ich hätte es ohne Grund getan".
Einen Augenblick hatte es so ausgesehen, dann fiel der Dolch in den Sand.
"Komm nach Seebrugge zurück und ich sage dir warum, oder such dein Glück an anderem Ort. Ich danke dir".
Nach den Worten hatte sich Dschamal abgewendet und sich auf den Heimweg gemacht. Er würde noch jemanden abholen so es möglich war. Alle nach Hause zu bringen, hatte er Shaya versprochen und fast wäre es gescheitert, zwei mal.
Jetzt schrie sein Herz nach Leira, Shaya und Seebrugge. Nein er konnte nicht warten. Er dachte an Barloran, Karduum und Calisha. Zu nichts verpflichtet und doch treu bis zum Schluss. Er hatte es geschrieben. Geht nach Hause. Geht zu Shaya und seht nach ihr. Ich bringe die, die noch fehlt.
Nach dem Aufbruch von dem Dorf der Wölfe hatte er bald schlimme Befürchtungen. Wie am Vortag kam dieses Gefühl zurück, das jemand sie beobachtete. Kaum das sich Tiere in den Weg stellten war es viel zu still.
So war auch das erste Ziel schnell erreicht. Die kleine Oase versprach ein guter Ort zu sein um Rast zu machen.
Kurz vorher war eines seltsam. Die frischen Lebensmittel waren verdorben. Viel zu schnell nach seinem Ermessen. Doch die Oase brachte auch jagbares und bald war das vergessen.
Die Nacht brach herein.
Nach einiger Zeit, war dann ein Sturm aufgekommen. Heftig war dieser und lies wohl schnell erkennen das er die Oase voll Treffen würde.
Wärend die anderen Zugang zu dem Haus suchten, das man entdeckt hatte, war Dschamal mit den anderen Kamelführern zu den Tieren gegangen. Ganz an das Haus zurückgezogen, ließ man sie abliegen und duckte sich gemeinsam an die Flanken der Tiere. Wie er es schon vor so langer Zeit schon einmal gemacht hatte. Das Tuch vor dem Gesicht konnte das ganze auf diese Weise überstanden werden und die Tiere blieben ruhig.
Lange lauschte er dem Heulen und spürte den Herzschlag des Kamels unter seiner Hand, da tauchte einer der anderen auf. Welch ein Wahn hier herumzulaufen.
Erst im Anschluss hatte er erfahren das es um ihn fast Streit gegeben hatte. Ja, er hätte sein Verbleiben jemandem sagen sollen, doch es war keine Zeit gewesen.
Andere hatten den Sturm besser genutzt.
Der nachlassende Sturm offenbarte das sie erwartet wurden.
Viele....
Zu viele...
Flucht war die einzige Möglichkeit. Dazu... immer noch Nacht ? Es gelang und die Wüste nahm sie auf. Die Späher schwärmten aus. Ein Weg musste gefunden werden und das schnell.
Doch keiner war frei. Versperrt durch fallende Felsen blieb nur einer. Der alte Tunnel. Es war soweit, Dschamal war sicher. Sie waren gelenkt worden und fast am Ziel. Wenn nicht jetzt, wann dann.
Natürlich war der Tunnel eine Falle und doch kein anderer Weg möglich. Die Flammen an den Ausgängen waren deutlich. Dann kam er.
Hier und jetzt war es also zu Ende, denn noch war der Magier unverwundbar.
Er hob seinen Schild und sah zu wie Dson Zeit erkaufte, für was war ihm zuerst nicht klar. Ein letzter Kampf, aufrecht und ohne aufgeben. Nichts sonst, bis zum Ende.
Dann trat Wüstenblume zu ihm und ihre Worte waren wie ein Schwert im seinem Körper.
Was sie ihm gesagt hatte. Eine Waffe womöglich, doch etwas fehlte. Nun sagte sie ihm was. Ein Herz.
Was Band ihn an diese Frau. Nicht ihr Körper, obgleich von seltener Schönheit. Nein, sie war Vertraute und Fluch. Immer wieder ihre Augen. Etwas war darin und sie sah auch in seinen tief. Hatten sie gegenseitig gesehen was dort unten lag, ganz am Grund?
Ein Herz...
All die gingen ihm durch den Sinn die mit ihm waren und in der Not wog er ihren Wert. Die von den Verbannten, die Sturschädel von den Eisenwölfen, die seinen, Hochländer, deren Wirtin so treu den Anführern Licht in der Dunkelheit gewesen war. Tapfer mit der Fackel auch in Gefahr. Sie?
Oder er selbst, Dschamal ?
Nein, er hätte noch zu tun, vielleicht war das sein Ende, aber nicht Heute.
Er eilte nach hinten und nahm einen der Kamelführer beiseite. Vertraut neigt sich dieser zu ihm, seinen Anweisungen zu folgen. In Dschamal tobte es und doch gab es keinen Weg. Er machte es schnell. Zwei mal Schnitt der Doch. Zum einen der Tod, auf schnelle gnädige Weise. Dann das Herz. Der Schnitt war sauber und sein Handschuh griff hinein. Ein Ruck und er hielt das Herz in der Hand.
Nicht denken, nicht fühlen.....
Er lief zu Wüstenblume...
"Barloran! Einen Pfeil!".
Die Spitze wurde von der Pristerin ins Herz gestochen und mit einer Flüssigkeit überzogen. Blutmagie gegen blutige Göttermächte. Welch ein Wahnsinn.
Dann ging der Pfeil wieder an Barloran "Schieß und griff gut... Bitte..."
Die Worte brachen ihm fast sich Barloran verstand.
Es war ein meisterlicher Schuss. Er folgte dem Pfeil mit seinem Blick bis ins Ziel. Fast war ihm als spürte er den Einschlag selbst.
Tulak schwand...wohl nicht Tod, doch angeschlagen. Er war besiegbar...
Dann begann die Höhle einzustürzen. Die Flammen waren nicht gewichen.
Doch abermals schienen die Götter einzuschreiten und dieses Mal auf Seiten Dsons.
Dschamal war angeschlagen und er sah wie durch einen Schleier. Fast als wäre es doch sein eigen Herz gewesen. Etwas öffnete die Wand aus Feuer. Ein Schwert in Dsons Hand ein Mann in den Flammen?
Hinaus, nur hinaus....
Draussen strauchelte er. Das Herz schlug ihm als wolle es die Rippen brechen. Schwindel....
Den Blick auf den Handschuh gerichtet von dem in zähen Fäden das Blut tropfte.
Einige kammen zu ihm um zu fragen und zu sehen.
Nein...
Weiter. Dson folgen so schnell es ging.
Und so fiel eine Kette und Dschamal stand auf. Zuerst noch unsicher fiel er bald in den alten Lauf.
Nun zog er die Waffe und der Schild war am Arm. Etwas war verändert und eine Hyäne, die von der Seite sprang würde von seinem Schild nur aus der Richtung gebracht. Nur so viel Widerstand. Sie knurrte im Flug und sah nicht die Klinge die von oben kam.
Dson.....
Zahida....
Sie liefen neben ihm. Beide würden ankommen, seine Klinge sorgte dafür. Keine Toten mehr. Es war genug.
Der Mitraschrein war erreicht. Gerade noch. Die Gruppe war zerbrochen. Zu viel Unterschiede. Er hatte nicht mehr die Kraft dagegen anzugehen. Er war sich klar das es Folgen haben würde Barloran hatte es gesehen. Egal.
An den Brunnen gelehnt ließ er sich Zeit. Zeit Atem zu schöpfen, Zeit zu denken. Tulak Rar, eines Tages....
Sein Herz schlug ruhiger und gab ihm den Weg auf.....